Das wäre für viele
bestimmt ein besonderes Hobby, im Prinzip aber das normalste der Welt.
Der Mensch lief in seiner Geschichte länger barfuss als mit
Schuhen. Er kam ohne Schuhe auf die Welt.
Im Internet findet man oft
Berichte über Laufstile beim Joggen, manche sind Unsinn, deswegen
möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.
Der "Fersenlauf" mit dämpfenden Schuhen.
Wenn ein Mensch mit 80kg beim Laufen aus etwa 30cm Höhe fallend
auf dem Boden auftritt entstehen Kräfte bedingt durch die
Gravitation und zwar bei jedem einzelnen Laufschritt. Die Kraft F
welche der Körper hierbei aufnehmen muss ist vereinfacht zu
berechnen;
Fallzeit t (Höhe) = square root of (2*0.3m / 9.81m/s²) = 0.25 Sekunden
Aufprallgeschwindigkeit v (h) = square root of (2 * 9.81m/s² * 0.3m) = 2.42 Meter/Sekunde
Kinetische Energie J (v,m) = 0.5 * 80kg * (2.42m/s)² = 234 Joule
Kraft F (m,v,t) = 80kg * (2.42m/s / 0.25s) = 774 Newton
Bei jedem Schritt erfährt der Körper schlagartig eine Kraft von 774 N, die in Sekundenbruchteilen eingeleitet wird. |
Siehe Bild Fersenlauf: tritt
man auf die Ferse auf, so wird diese Kraft schlagartig in einer
direkten Linie über die Ferse ins Knie eingeleitet, über die
Hüfte auf die Wirbelsäule und hoch bis zum Atlas am Kopf. Die
dämpfenden Elemente beim Aufprall sind hierbei die Gelenke
über die kleine Winkelstellung des Knie und der Winkel des
Oberschenkelknochens in der Hüfte. Die Zeichnung vom Fersenlauf
zeigt das Problem deutlich, die Schläge gehen im Millisekunden
Bereich in einer Kraftlinie durch die Ferse hindurch bis hoch zum Kopf.
Der Fersenläufer sagt, "die gute Dämpfung der Schuhsohle
nimmt den Schlag heraus", ja das tut sie aber nur teilweise. Wie wenige
Millimeter Knautschzone besitzt denn die Gummisohle?, sagen wir mal
lächerliche 3mm auf denen die Energie mit abgebaut und in
Wärme umgewandelt werden kann. Wer leistet weiterhin den
Löwenanteil der nötigen Dämpfung? das Fußgelenk,
das Knie und die Hüfte, der auf der Gesamtstrecke nicht
gedämpfte Rest gelangt bis an die Wirbelsäule. Was hier
sinnbildlich bei jedem einzelnen Schritt stattfindet ist vergleichbar
wie wenn ein Auto an die Wand fährt und sich jedesmal der
Motorraum (Fersengummi) an der Betonwand zusammenfaltet.
Der Fersenläufer verschenkt seinen größten Trumpf, die
dämpfende Funktion des langen Fußhebelwerkes. Beim Auftreten
auf den Vorderfuß klappt automatisch der Fuß nach oben ein
und zwar nicht nur lächerliche 3mm, sondern einige Zentimeter,
damit ist deutlich mehr Weg für die Energieaufnahme vorhanden. Das
zusätzliche Geniale am Vorfußlauf ist, die Energieaufnahme
wird nicht stur durch die Ferse in einer Linie in den Unterschenkel
geleitet, sondern durch das Zusammenklappen des Fußes wird die
Achillessehne gelängt und gespannt wie eine Feder. Beim
Schritt nach vorne gibt sie wieder ihre gespeicherte Federenergie
zusammen mit der Wadenmuskulatur wieder als positiv nützliche
Bewegungsenergie an den Fuß ab. Jeder kennt das Pfeil und
Bogen Prinzip, das findet hier statt. Es bedarf wenig
Erklärung, dass wenn weniger Energie durch die Ferse in den
Unterschenkel geleitet wird, dies die Knie-, Hüftgelenke und die
Wirbelsäule beträchtlich schont.
Der Mensch hat komplexe Füße und keine Hufen. Das Pferd
nutzt stärker die gewinkelte Stellung der Ober-
Unterschenkel für das Abfangen der Stoßenergie. Auch
der untere Teil des Pferdefuß ist komplex und perfektioniert -
jedoch gleicht der Schuh einem Versuch den Menschen in ein Pferd
zu verwandeln.
Der "Vorfusslauf" wenn Barfuss. Dieser korrekte Laufstil stellt sich barfuss automatisch ein, barfuss mit falschem Laufstil zu laufen ist unmöglich.
Siehe Bild Vorfusslauf:
der lange Fuß arbeitet als Hebelarm und leitet die Kraft in eine
Drehbewegung über, das Drehgelenk ist hierbei das Fußgelenk.
Die vordere Fußmuskulatur nimmt bereits beim Auftreten Teile der
Energie heraus. Die drehende (Auf-Ab) Bewegung des Fußgelenkes
bewirkt eine Krafteinleitung über die Achillessehne in die
Wadenmuskulatur. Über die lange Wegstrecke des Kraftverlaufes
entsteht beim Vorfusslauf eine zeitliche Verzögerung des
Kraftverlaufes, dies ist äußerst vorteilhaft, dadurch werden
die Kraftspitzen reduziert und dafür zeitlich in die Länge
gezogen, genau das schont den gesamten Bewegungsapparat. Man kann ein
Auto vor einer Wand langsam abbremsen oder wenn Geld und Gesundheit
unwichtig ist, kann man auch dagegen fahren - in beiden Fällen ist
das Resultat man kommt zum stoppen, natürlich ist das ein
völlig übertriebener Vergleich, aber er soll helfen zu
verstehen.
Der korrekte Vorfusslauf stellt sich automatisch von selber
ein, da man barfuss über die Ferse gar nicht joggen kann, es verursacht
Schmerzen. Selbstverständlich ist ein Joggen über die Ferse mit Schuhen
gesünder als ein Joggen über die Ferse ohne Schuhe, da dies extrem hart
in die Ferse hauen würde ohne Gummi, aber genau deswegen weil es weh
tut schafft man es gar nicht barfuss lange über die Ferse zu laufen,
die Schmerzsensoren zwingen automatisch in den schmerzfreien
gesunden Vorfusslauf.
Der freie Fuss hat zusätzlich die Eigenschaft beim Auftreten auf
den Vorfuss sich zu verbreitern. Der Fuss wird breiter beim
Aufschlagen auf den Boden und genau dafür ist das
Fußgewölbe gemacht, es kann dies gut und nimmt durch das
seitliche breiter werden bereits erste Kräfte auf. Das
Fußgewölbe ähnelt einer freitragenden Kathedrale in x
als auch y Richtung, stabil und trotzdem beweglich.
Im Schuh ist das "breiter" werden bereits deutlich eingeengt. Anstatt
dem Fuss die Chance zu geben, dass sich die kleinen Fuß Knochen
beim Aufprall ideal dämpfend neu positionieren können
werden sie eingesperrt und gezwungen den Aufprall in einer nur minimal
veränderlichen Knochenposition zu erleiden, für die sie nicht
konstruiert sind. Wir haben hier wieder das Prinzip des Motorraums, der
bei jedem Schritt als Knautschzone herhalten muss, während das
natürliche Breiter werden des Fußes mit den längeren,
leicht energieabbauenden Wegen durch den Schuh behindert wird.
Ein Blick auf ein Motorrad ist ein schöner Vergleich.
Der Fersenlauf entspricht der Federung am Vorderrad ---- Der Vorderfusslauf entspricht der Federung am Hinterrad
Am Vorderrad (Fersenlauf) wird die Kraft direkt nach oben in die
Gabelrohre eingeleitet. Die Dämpfung erfolgt über das
Gabelöl und die eingeschlossene Luft. Als Energiespeicher arbeitet
die Spiralfeder innerhalb der beiden Standrohre. Beim Menschen
übernimmt im Fersenlauf diese Funktion das Fussgelenk, das
Kniegelenk bis weiter nach oben die Bandscheiben. Die beiden
Gelenkhäften schlagen jeweils gegeneinander, je näher sie
sich am Punkt der Krafteinleitung am Boden befinden. Die Achillessehne
und die Wade sind beim Fersenlauf recht inaktiv. Der menschliche
Bewegungsapparat hat NICHT das Prinzip einer Telegabel wird aber durch
Schuhe + Fersenlauf in diese Richtung gedrängt.
Am Hinterrad (Vorfusslauf) wird die Kraft über die Schwinge in
eine Drehbewegung umgewandelt. Die Kraft wird weitergeleitet in den
Stoßdämpfer und in die ihn umgebende Spiralfeder. Beim
Vorfusslauf übernimmt der lange Fuß die Aufgabe der
Schwinge, das Drehgelenk ist das Fußgelenk, die im Vorfusslauf
voll aktive Achillessehne und Wadenmuskulator übernimmt die
Aufgaben von Spiralfeder und Stoßdämpfer. Der Vorfusslauf
ist Teil der biologischen Konstruktion des Laufapparates.
Schmerzensorik und Ferse.
Es sind beim Laufen nicht die Knochen oder die Gelenke die bei
Schlägen weh tun, die spürt man nicht. Man empfindet den
Schmerz am Hautbereich in der Ferse. Genau das ist das Problem mit
Schuhen. Die Schuhe mit der Fersendämpfung und dem Hautschutz
sorgen dafür dass die Fersenunterseite kaum gereizt wird, folglich
meldet sie auch keinen Schmerz zürück. Der Knochen in der
Ferse, Knie, Hüfte bekommen beim Fersenlaufen ständig die
unnatürlichen Schläge ab, der Knochen besitzt aber keinen
nenneswerten Schmerzsensor! Deswegen fühlt sich der
Schuhläufer in Schuhen durchaus wohl selbst beim Fersenjoggen, die
Knochen und Gelenke sind konstruktiv blind gegen Schmerz und der Ferse
sind "die Augen verbunden", genau das ist ein Riesen Problem.
Warum ist denn die Ferse so Schmerz empfindlich? aus dem Grund um
als Sensor den Menschen zu zwingen beim Rennen den Vorfuß zu
benutzen, aber dieses Schmerzsensorik Prinzip funktioniert nur barfuss,
mit Schuhen sind den Sensoren die Augen verbunden. Die Ferse ist zum
Stehen da und zum Gehen, nicht zum Rennen. Beim Stehen wird die
Fersenunterseite nicht gereizt, beim Gehen erfolgt die
Krafteinleitung in die Ferse langsam und gemächlich und mit
deutlichst geringeren Fallhöhen und Kräften, im Gegenteil es
ist gar kein Fallen sondern ein kontrolliertes Herunterlassen des
Beins.
Nochmal, das Fatale beim Rennen mit Schuhen besonders auf der Ferse,
die Knochen werden überlastet, sind aber konstruktionsbedingt
nahezu schmerzblind und den Schmerzsensoren in der Ferse sind durch die
Schuhe die Augen verbunden. Genauso wenig wie Knochen und Gelenke die
Schläge als Schmerz spüren, spürt man auch die
Bewegungen des Verdauungsapparates nicht. Es macht für den
Körper keinen Sinn, an diesen Stellen (Knochen, Gelenke,
Darm) Schmerzsender anzubringen, da sie im Dauereinsatz wären.
Der Vorfusslauf mit Schuhen.
Theoretisch guter Ansatz, in der Praxis nicht leicht realisierbar,
quälenend stets bewusst so zu laufen. Je dünner und
beweglicher die Schuhe sind, desto stärker verläuft der
Laufstil in Richtung Vorfusslauf. Die fehlende Schmerz
Ferseninformation verleitet erneut zum Fersenlauf. Dem Fuß fehlt
die Möglichkeit beim Auftreten einfach breiter zu werden. Das
Rollen der Fußsohle ist behindert. Resultate sind oft Mischformen
aus Fersen- und Vorfusslauf.
Der Mittelfusslauf mit Schuhen.
Stellt sich meistens automatisch ein bei der Benutzung von Schuhen, er
ist die Mischform aus Fersen- und Vorfusslauf. Läufertypische
Unterschiede gibt es.
Das Fußgreifen und die Sensorik,
die Fußsohle enthält ungefähr ähnlich viele
Nervenenden wie die Hand. Das Laufen mit Schuhen ist definitv
vergleichbar mit dem ständigen Tragen von Handschuhen. Die
Fußsohlen wollen ständig den Boden ertasten und
erspüren. Die Fußsohle möchte ständig eine
Temperaturrückmeldung geben, möchte ständig die
Beschaffenheit des Untergrundes an das Gehirn zurückmelden. Was
erlebt der Fuß stundenlang, stets das gleiche Wetter im Schuh,
tot langweilig für jeden Fuß. Während die Hand zeitlich
gesehen im Mittelwert nur gelegentlich Gegenstände berührt,
berühen die Füße ständig etwas, sind aber stets
der konstanten Umgebung im Schuh ausgesetzt, welch ein Trauerspiel.
Das Fußgreifen
ist sehr wichtig für das Rennen und auch das Laufen. Im Moment des
Auftretens möchte der Fuß sich in den Boden greifen und
krallen, der ganze Fuß macht eine den Boden umklammernde
Bewegung, die nicht nur die Stabilität verbessert, nein sie
begünstigt auch die Fortbewegung nach vorn. Im eingesperrten Schuh
wird diese Greifbewegung eingeschränkt, sie ist dazu im Schuh
auch noch nutzlos, da die Schuhsohle eine sich wieder lösende
mechanische Verbindung zum Boden darstellt, dieser Effekt geht im
Schuh völlig verloren.
Der müde Läufer geht automatisch in den Fersenlauf über,
ja das ist richtig, warum? Seine Fußmuskulatur schwächelt
nach langer Leistungsabgabe. Der Vorfusslauf ist nicht mehr wirklich in
Perfektion automatisch durchführbar, die Fußmuskulatur, Wade
usw. lassen nach, die Dämpferfunktion lässt nach, führt
automatisch zum Fersenlauf. Barfuss passiert dann folgendes: Fersenlauf
tritt ein, Ferse meldet Schmerz zurück und der Läufer geht
über in normales Gehen, schont Knochen und lässt die
Füße erholen. Der Schuhläufer bekommt die
Schmerzmeldung der Ferse viel geringer und quält sich weiter, mit
zunehmender Muskelschwäche wird sein Fersenlauf noch
katastrophaler und stresst die armen Knochen noch mehr. Beim
Barfusslaufen ermüdet in aller Regel zuerst die
Fußmuskulatur, dann die Wade und erst dann die Oberschenkel.
Diese Reihenfolge ist von der Natur äußerst geschickt
gewählt, da es in Verbindung mit der Fersenrückmeldung den
Bewegungsapparat bestmöglich vor Verletzungen schont.
Kann sein, dass es bei Super Trainierten die
Ermüdungsreihenfolge individuell anders verläuft.
Der spitze Stein,
tut barfuss höllisch weh in der Ferse, passiert aber in der Praxis
kaum, da man Vorfuss läuft. Der spitze Stein unter dem Vorfuss,
ist weit weniger schmerzhaft, da Fett und Wasser der Sohle dämpfen
und ganz besonders: die Fußsensoren im Vorfuss erreichen
fantastische Rückmeldegeschwindigkeiten, noch während des
Fallvorganges beginnt der Fuß sofort den Stein zu "umklammern",
er versucht sofort durch andere Fußstellung den Druckpunkt am
Stein so minimal zu gestalten wie er kann. Dieser Mechanismus
funktioniert beachtlich gut, wer das noch nie selbst erlebt hat glaubt
es nicht. Durch Training verbessert sich die Korrekturmöglichkeit
enorm. Selbstverständlich hat dieser Mechanismus seine Grenzen,
volles Reintreten mit hoher Geschwindgkeit tut böse weh, egal wie
trainiert man ist. Jedoch bei etwas moderateren Geschwindigkeiten
ist es kein Problem und man kann es gut ausgleichen. Hier sind wir
gleich am Punkt der Vernunft, barfuss schnell rennen in üblem
scharfen Gelände tut normalerweise nur ein prähistorischer
Läufer der in Gefahr ist und in diesem Moment ist der Schmerz vom
Stein von untergeordneter Rolle verglichen zum Fluchtgrund. Ja, barfuss
laufen macht vernüftig beim Laufen und überlegt im Leben.
Dieser reflektorische Ausgleichsmechanismus ist fantastisches
Fußtraining für Muskulatur und Reflexe, nicht nur der
Fuß gleicht den Stein aus, sondern sofort der gesamte Körper
geht in abwärtsgehende ausgleichende Bewegungen. Der
Schuhläufer weiß kaum etwas von den traumhaft reagierenden
Eigenschaften seiner Füße. Das macht richtig Spaß, das
zu erleben.
Allerdings gewöhnen an spitze Steine tut man sich nie, das sind
Märchen. Die kleinen Steine sind harmlos, die größeren
wieder zu groß, die mittleren sind die gemeinsten.
Das Umknicken,
interessiert den trainierten barfuss Läufer nicht im geringsten,
es kann mechanisch durch die Hebelgesetze am blanken Fuß so gut
wie nicht passieren. Dieses dämliche Problem hat nur der
Schuhläufer mit seinem überhöhten Hebel durch die
Schuhsohle, außerdem kann er bei weitem nicht so weit
Schrägen ausgleichen wie es barfuss ausgleichend möglich ist.
Der Asphalt,
für den trainierten Barfuss Läufer reinster Kindergarten, es
ist herrlich bequem auf Asphalt zu laufen, einer der angenehmsten
Untergründe. Nur die Länge der Strecke sollte man nicht
übertreiben, je nach Fußzustand und Training. Warmer Asphalt
begünstigt Blasenbildung, wenn man es übertreibt.
Heißer Sommer Asphalt, bitte nicht, das ist Quälerei und
kann zu Verbrennungen führen, aber die Fußsohlen melden das
schon rechtzeitig zurück an den Verstand.
Insekten, Scherben, Dornen. Der
Barfussläufer richtet sein Auge stets auf den Weg, immer und
immer, ganz automatisch, sein Auge sucht unwillkürlich den Weg
nach Scherben und Steinen ab. Die Angst vor Schmerz lässt die
Vernunft walten, völlig automatisch. Durch das stetige Beobachten
wird man kaum noch Insekten zertreten, man läuft einfach
drumherum, da man alle erkennt. Ein Schuhläufer schaut
überall umher, aber zu wenig auf den Weg, im Vergleich zum
Barfussläufer ist er ein Trampel. Das ständige automatische
Beobachten des Weges verringert die Verletzungsgefahr auf ein Minimum,
Schuhläufer kennen diesen Effekt nicht und wundern sich stets
darüber warum Barfussläufer kaum Angst vor Scherben haben -
die Ursache soeben erklärt.
Scherben sind immer da wo oft Menschen waren, Grillplätze,
Hundewege, Ansammlungen. Ab gewissen Höhenmetern ist auf den Wegen
nur noch wenig humaner Müll zu finden. Menschen welche Glas
achtlos wegwerfen sind meist auch zu faul sich tiefer in die
Wälder zu begehen. Die ganz kleinen Scherben kommen nicht durch
die Haut durch, die großen sieht man, generell ist es kein
Problem, Barfussläufer können alle damit umgehen. Dornen sind
harmlos, ja klar, kann weh tun, das Naturmaterial ist jedoch wesentlich
unschädlicher als Künstliches. Die Igel der
Kastanienbäume im Herbst, da tritt man einfach drauf, das macht
Spaß und juckt mal heftig, das wars dann.
Die Hornhaut,
ein Märchen. Barfussläufer haben keine Hornhaut was alte tote
Haut wäre. Barfussläufer haben eine eher Lederartige, dicke
aber robuste Fußsohle. Hornhaut schleift es beim Laufen ab.
Pferdehaufen, Matsch
einfach reintreten und gut ist, sind schön weich. Matsch macht
besonders Spaß, der Barfussläufer freut sich enorm über
Drecklöcher und Schlammpassagen, die kurzeitige Nasse, das
Glitschige, der Temperaturunterschied - das sind die Rückmeldungen
die der Fuß stets geben möchte.
Baumwurzeln gefährlich
bei müden Füßen, die Konzentration sinkt, der Fuß
wird nicht mehr richtig angehoben, Anschlagen an der Wurzel im Laufen
tut weh, gibt gern einen blauen Zeh. Passiert dann wenn man es
übertreibt, ohne Übermüdung höchst selten. Zehbruch
theoretisch möglich, aber da muss es schon heftig hergehen.
Beachte auch, der übermüdete Fuß hat eine geringere
Reaktionsgeschwindigkeit.
Die Lautlosigkeit
faszinierend durch den Wald zu huschen ohne ein Geräusch von sich
zu geben. Auch Spielchen wie das Überholen von anderen
Läufern, wenn man möchte kann man den Überholten damit
erschrecken, der hört dich nicht kommen. Schuhe sind lautes
Getrampel dagegen. Wobei Geräusche schon wieder das technische
Thema sind, Geräusche sind die Ergebnisse von stoßartigem
Energieabbau. Schuhe, Fersenlauf und Krach das passt zusammen. Barfuss
bedeutet perfekte Energieumwandlung, ein Abbau mit langsamen Kraft
Transienten, das führt zu einer fast Geräuschlosigkeit.
Die Krönung des Krachs sind die Wanderstöcke in beiden
Händen, klack, klack klack, Fersen lauf in Exzellenz (wengisten
ist es nur Gehen), die Armbewegungen mit den Stöcken dazu sind
unnatürlich. Ich will niemandem den Spaß daran verderben,
macht ja auch Spaß aber im Vergleich zum barfuss gehen? Die
Stöcke ergeben Sinn wenn die Beine müde sind oder bei
älteren aus Gründen der Stabilität.
Der perfekte Gang
ein tranierter Barfusslauf hat gehend wie rennend die höchste
menschliche Bewegungseleganz, sieht wunderbar aus. Selbst mit Schuhen
verbessert sich der Gangstil bei einem trainierten Barfussläufer..
Regen, Neuschnee, Schneematsch
- Regen macht Spaß, tolles Gefühl, erst so unter 6-7 Grad
wird es unangenehmer mit zunehmender Kälte. Wasser fühlt sich
toll an, zu lange Wasser an der Haut macht sie weich, dann wird sie
anfälliger. Neuschnee ein Traum wenn trocken und es gerade
schneit, einige Minuten schafft man darin (individuell verschieden),
Schuhe und Socken mitnehmen wegen dem Rückweg oder nur kurze
Runden drehen. Nasser Schnee, Schneematsch ist eklig, das kalte Wasser
kühlt schnell den Fuß aus, Gefahr der Unterkühlung und
Erfrierung, wer das macht muss sich sehr genau kennen, die Kälte
beisst bei kaltem Wasser. Gefahr ist auch, die unterkühlten
Füße vermindern die Sensorik, die Füße sind
weniger reaktionsschnell gegenüber Steinen usw. und dazu noch
weniger Schmerzempfindlich, was Gefahren ignorieren lässt. Der
Umgang mit kalter Umgebung erfordert sehr viel Erfahrung und ein
unbedingtes Wollen und Erleben, das sind besonders gestrickte
Naturmenschen und individuell verschieden, mir ist die Wärme
lieber. Erstaunlicherweise muss man auch erwähnen, die
Hände frieren oft schneller als die bewegten aktiven
Füße.
Das Bewußtsein
es wird geschärft auf seine Umgebung, man lernt schnell die
Grenzen und die reale Leistungsfähigkeit kennen. Das
Bewußtsein zur Natur verbessert sich erheblich. Der
Wunsch durch den Wald rasend zu laufen nimmt enorm ab, sinnvolle
Geschwindigkeiten stellen sich ein. Der Leistungsportgedanke reduziert
sich, hin zur wahren biologischen Konstruktion des Menschens, die eher
ein ausdauernder Langsamläufer ist oder der ausdauernde
Fussgänger. Der schwache Körperliche Zustand des Menschen
wird einem bewusst, der Mensch ist weder ein Raubtier (er rennt aber
manchmal so durch den Wald), er ist kein rasches ausdauerndes
Fluchttier wie ein Pferd, nein der Mensch ist ein "Sich Verstecken Tier
vor Gefahren", der Mensch hat weder eine Hufe noch den Sprintapparat
einer Katze. Der Mensch hat einen sensiblen Fuß, womit er
überall hinkommt, dies auch erspüren kann, jedoch alles etwas
gemächlicher angehen muss als der Rest der vierbeinigen Tierwelt.
Seine Fussensorik hilft ihm enorm seine Umgebung einzuschätzen und
schützt ihn auch vor übertriebenem Handeln, durch seine
Schwächen wird er zum Denken gezwungen.
Die Schuhindustrie
braucht keine Angst zu haben, dass die Barfussläufer den Umsatz
reduzieren. Prozentual sind es viel zu wenige Barfussläufer
und nur wenige Menschen fangen es an. Auch ich mag Schuhe,
normale als auch die mit dünnen Sohlen. Hinzu kommt auch viele
Barfussläufer haben trotzdem auch Laufschuhe, nutzen diese
nur weniger. Viele Barfussläufer und auch normale
Schuhläufer legen sich zusätzlich noch sehr dünne Schuhe
zu, manche auch nur zum Ausprobieren. Barfussläufer tragen damit
in Summe mehr zur Umsatzsteigerung bei, wie dass sie ihn
reduzieren. Dünne Barfuss Schuhe sind ein Kompromiss aus Schuhen
und Barfuss, an die Gefühlswelt und die Wirkung des Barfusslaufens
kommen sie jedoch nicht heran. Zum Eingewöhnen ist es denkbar,
anfangen gleich barfuss gehen ist besser, zum trainieren oder auf
steinigen spitzem Untergrund sind dünne Schuhe sinnvoll, bei
Kälte auch.
Wenn der Fuß krank ist,
kann man dann auch barfuss laufen? Soll individuell je nach Sachlage
der Arzt entscheiden. Einen Arzt wählen, der der Sache
positiv gegenüber eingestellt ist. Mir persönlich wäre
es wert hunderte von Kilometern in die Praxis eines Artzes zu fahren,
der sich mit Barfuss Laufen gut auskennt (selber macht) und
gleichzeitig noch die medizinischen Aspekte des jeweiligen Fußes
beurteilen kann und erst diese Kombination von Wissen kann einem
Kranken die korrekte Empfehlung und Betreuung geben. Selbst wenn jemand
niemals in der Lage sein wird barfuss rennen zu können, dann
wäre alleine das barfuss gehen für die Gesundheit dieses
Menschen ein Erfolg.
Wie fängt man an?
Schuhe und Strumpfe ausziehen und losgehen. Starte die erste Zeit mit
barfuss gehen, solange man Zeit, Lust und Laune hat. Es ist wichtig mit
dem Gehen zu beginnen, nicht mit dem Rennen, man erlernt erst wieder
das Fühlen des Untergrundes mit dem Fuß. Auch vom Gehen wird
die Sohle schon trainiert. Beim Gehen spürt man schon den
beginnenden natürlichen Vorfusslauf und auch das Greifen der Zehen
in den Boden.
Die nächste Phase ist der Übergang in leichtes Joggen,
wichtig langsam und nochmals langsam, wer es zu schnell macht dem ist
eine entzündete Achillessehne und schmerzende Bänder im
Fuß GARANTIERT, egal wie fit Du vorher warst. Der höllische
Muskelkater in der Wade ist da noch das harmloseste. Das Pensum nach
eigenem Ermessen steigern. Nicht ständig jeden Tag laufen,
manchmal ein, zwei Tage Pause gibt der Sohle und dem Fuß Zeit
sich zu erholen.
Barfuss Rennen niemals beginnen mit dem Gedanken nach Stoppuhr oder
Leistungssport, es ist gefährlich für den untrainierten
Bewegungsablauf, die Chancen sich eine chronische Verletzung zu holen
ist groß im untrainierten Zustand. Du darfst nicht vergessen, der
Fuß war jahrelang eingesperrt und erlebt jetzt erst seinen
Frühling - gerade die Sehnen und die Bänder benötigen
Zeit zur Anpassung, die Fußfehlstellung muss sich erst
korrigieren, die Fuß- und Wadenmuskulatur muss sich
verstärken - und und - es dauert ca. 6-8 Monate an Training und
fast täglichem Laufen, bis man sich ordentlich gut durch das
Gelände bewegen kann.
Wo läuft man zuerst?
Beginnen da, wo man die Erinnerung hat, dieser Weg könnte angenehm
sein. Ideal da wo keine oder wenig Menschen sind oder waren, deren
Rückstände können gefährlich sein. Natürliche
Beläge und Asphalt sind alle begehbar. Das Märchen vom
weichen Waldweg, leider nicht wahr, Du kannst dich glücklich
schätzen wenn Du diese Weichheit wirklich vorfindest. Schlimm sind
befestigte Waldwege der Forstwirtschaft, dort werden spitze gebrochene
Steine in großen Mengen eingestreut, damit die darauf fahrenden
Maschinen einen sicheren Griff haben, für den Barfussläufer
sind solche vielen spitzen Steine blöde, also ich schaffe es dort
nur in sehr langsamem Tempo, macht alles andere als Spaß. Bei
langen schlechten Wegen ist das Mitnehmen von dünnen
Schühchen eine Möglicheit zum Überbrücken. Schmale
unbefestigte Waldwege sind meist gut laufbar.
Auf dem Acker und der Wiese muss man sehr aufpassen, da man nicht
optimal sieht wie der Untergrund ist, er kann schnell wechseln. Asphalt
ist sehr guter Trainingsboden, da sehr gut überschaubar und
angenehm einfach zu laufen. Bergwanderungen z.B. in den Alpen sind ein
Traum, die grünen Hochwiesen mit dem kurzen Gras laufen sich
wunderbar. Auch auf den runden Felsen, großen Brocken ist barfuss
laufen astrein möglich, auch da wo die anderen Wanderer die
dicksten Stiefel tragen. In solchen Gegenden ist es empfehlenswert
trotzdem ein paar leichte Schuhe bei sich zu haben, generell gilt dies
immer für unbekanntes Gelände, auch so etwas zu zweit
durchzuführen ist sinnvoll. Die üblichen Verhaltensregeln und
Sicherheitsregeln der Berge gelten mit oder ohne Schuhe.
Nachts laufen - gefährlich, optischer Blindflug - nachts im Wald
nur noch spazieren gehen, unbedingt runter vom Jogging Schritt,
Wer am Meer mit Sandstrand wohnt, hat natürlich auch schöne
Bedingungen, wobei das anstrengend sein kann das ständige
Einsinken.
Aufregend ist es auch einen Bach barfuss aufwärts zu
wandern, die Steine sind glitschig, man sieht nicht richtig,
erfordert volle Balance und Konzentration. Sollte man nicht zu
lange tun, das gibt sonst eine atemberaubende Erkältung, es sei
denn man ist speziell trainiert dafür.
Verletzungen
eigentlich sehr selten. Verletzen wird sich garantiert wer noch nicht
trainiert ist und dabei nur den sportlichen Ehrgeiz oder eine Stoppuhr
voranstellt.
Achillesferse entzündet - am Anfang, wenn zu viel gewollt wird in kurzer Zeit, gefährliche Sache
Bänder schmerzen - am Anfang wenn zu viel gewollt wird in kurzer Zeit, gefährliche Sache
Muskelkater in der Wade - wenn zu viel gewollt wird in kurzer Zeit, das gibt den Muskelkater deines Lebens.
Muskelkater im Fuß - meist nicht so heftig wie in der Wade
Knochenbruch - z.B:. im Mittelfuß durchaus möglich durch
große Steine oder ein ziemlich dumm verlaufenes
Hineinspringen auf den Stein - zu viel sportlicher Ehrgeiz in
schlechtem Gelände, bei Selbstüberschätzung, zu wenig
Training.
Zehenbruch - z.B. Anschlagen im vollen Laufen an einer Baumwurzel,
passiert z.B. bei übermüdeten Füßen (nicht mehr
richtiges Anheben, Konzentration lässt nach). Tut höllisch
weh, im guten Fall wird er nur drei Tage lang blau.
Scherbe im Fuss, - sehr selten, passiert auf Assi Waldwegen, Park- und
Grillplätzen. Passiert häufiger im übermüdeten
Zustand, da optische Konzentration auf die Strecke nachlässt.
Dorne im Fuss - selten, auch unangenehm aber heilt normal prima und
schnell aus. Kleine Dorne bleiben in der Sohle hängen, kommen da
nicht durch.
Blasen - ein Wärmeproblem, passiert wenn z.B. der Asphalt zu lange
zu heiss war oder die Strecke zu lange für den
Trainingszustand.
Verletzungen der Sohle - kleinere Verletzungen passieren gelegentlich,
fast immer harmlos. Blut tritt selten viel aus, da muss man dann
pausieren und warten bis es zu ist, sollte kein Dreck reinkommen. Falls
es blutet, dann auch kurz richtig bluten lassen, damit das austretende
Blut den Dreck auswäscht.
Tetanus, Wundstarrkrampf- gegünstigt durch Dreck in einer
Wunde, eine persönliche Entscheidung ob man sich Impfen lässt.
Zecken - auch nicht häufiger wie mit Schuhen. Besonders im
Frühjahr, Frühsommer ist das Absuchen nach Zecken sinnvoll
wenn man zu Hause ist.
Insektenstiche - selten
Schmerzende Haut an den Fußsohlen ohne sichtbare Verletzungen -
Überlastung, entweder untrainiert am Anfang oder der Trainierte
hat es sich zu lange gegeben. Ein paar Tage pausieren.
Unterkühlung und Erfrierungen - zu lange in der Kälte,
Kälte+Nässe oder im Schnee gelaufen. Nasser Schnee ist am
heftigsten. Wer Kälte Training mag sollte sich vorab damit
beschäftigen und wissen er eine auftretende Unterkühlung
sofort erkennt und abbrechen. Die Mitnahme von Socken und einfachen
Schuhen in solchen Sitautionen kann die Füße vor Schlimmem
retten.
Was man sonst noch dabei lernt
- für weite Strecken im Gelände ist die Mitnahme von
Socken und den einfachsten, leichtsten Schuhen eine Option, denke an
einen Notfall oder blutender Fuß, Du musst dann irgendwie
heimlaufen oder heimhumpeln. Meistens bist Du dann alleine und
niemand in der Nähe, meistens funktioniert das Handy dann auch
nicht, wenn überhaupt eines dabei (habe es selten dabei,
höchstens für Fotos). Hinzu kommt noch, meistens nix zu
trinken oder zu essen dabei (wer nimmt schon gern was mit?) - da
zählt dann die Kenntnis im Gelände und die Survival
Fähigkeit - wo geht es heim, wo ist Wasser, welche Pflanzen kann
man essen und wie schützt man sich? - bin oft nur in kurzer Hose
und freiem Oberkörper losgelaufen über Stunden im Wald
unterwegs im Gebirge.
Man bekommt Respekt vor der Natur.
Manche nach der Stoppuhr rennende "Schuhwaldläufer" streiten sich
mit den Moutainbikern wer gerade Vorfahrt auf dem Waldweg hat. Der
Barfussläufer erlebt hingegen, dass plötzlich unerwartet ein
Reh in seiner Nähe steht, es hat Dich nicht gehört und der
Wind stand günstig. Abends hörst Du Eulen und allerlei Tiere
und schaust den Fledermäusen zu. Wie schon gesagt, Du wirst kaum
mehr ein Insekt zertreten, Du vermeidest es sogar auf Pflanzen zu
treten.
Während manche Schuhwaldläufer die Stoppuhr und den
Pulsmesser beobachten und sich über die Matschspritzer an den
neonfarbenen Seitenstreifen am Schuh und an den weißen Socken
ärgern, trittst Du mit voller Freude in das Matschloch rein.
Für den Schuhwaldläufer-Fuß ist jeder Tag im Wald der
gleiche, egal ob der Boden nass oder trocken, warm oder kalt, der
Fuß spürt nichts davon. Ist es kälter zieht der
Schuhwaldläufer die dickeren Socken an, damit der Fuß 365
Tage/Jahr konstant geregelte Verhältnisse vorfindet, thermisch wie
mechanisch.
Ich als Barfussläufer kümmere mich nicht um die Zeit, mein
Puls ist mir egal, in meiner Zeit beobachte ich die Schmetterlinge, die
Pflanzen, der interessante Käfer, welchen der Schuhwaldläufer
versehentlich zertritt, den sehe ich, halte an und beobachte ihn.
Der Stein auf den Du trittst und er dir weh tut, du ärgerst dich
nicht mehr darüber, Du hast es selbst verursacht. Du lernst
es Ärger zu vermeiden, durch geschicktes Drum Herum laufen.
Du lernst es zu verstehen nicht nur der Boden und die Steine sind hart,
die ganze Natur ist hart zu Dir, aber nur weil Du sie herausforderst.
Wenn es im Wald anfängt zu regnen, es kümmert Dich
nicht, du empfindest Freude über die Abwechslung, den
Füßen ist es zweimal egal, etwas zum Anziehen hast Du
sowieso nicht dabei. Im Winter im weichen trockenen Neuschnee durch den
Wald, niemand ist dort und du läufst, du blickst zurück und
siehst die Spuren mit den Fußabdrücken und den Zehen im
Weiß, du glaubst es nicht wirklich was du da gerade getan hast.
Dann werden irgendwann die Füße zu kalt, läufst
zurück oder ziehst bei weitem Rückweg die kleinen
Schühchen an - gut ist und der Spaß hat wieder sein Ende.
Im Sommer nach drei Tagen Regen, der Weg ist aufgeweicht, das
fühlt sich herrlich weich und elastisch an. Kleider und Schuhe
brauchst Du nicht zu waschen, du hast kaum was an. Im Sommer verlieren
die Pappeln ihre weichen Flugsamen, am Weg sammeln sie sich und
bauschen sich auf, da darfst du stückweise auf Watte laufen.
Weiter hinten liegt ein getrockneter Pferdehaufen, du freust dich schon
darauf, weil ein einzelner weicher Schritt kommt. Noch ein Stück
weiter hat der Bach an einer Kurve viel Sand angespült, nichts wie
rein damit.
Mit dem Mountainbiker fängst Du erst gar nicht an um die Wege
Vorfahrt zu diskutieren, Du lässt ihn einfach fahren, weil es
unbedeutend ist. Zu wissen wie man die rohe Brennessel essen tut ist
viel wichtiger, sie kann Dich Stunden nähren. Barfuss gibt dir
jeder Schritt eine Rückmeldung, fast immer ist die
Rückmeldung Standard, viele Schritte sind leicht
schmerzend, aber das empfindet man als notwendigen Teil vom Ganzen um
Dir stets bewusst zu machen wo Du dich gerade befindest, manche
Schritte sind jedoch wunderschön. Barfuss bedeutet die Erde zu
spüren aus deren Elementen Du bestehst. Du lernst es, dass die
Natur nicht Dich herausfordert, sondern Du sie, mit all deinem
Tun. Du lernst es zu akzeptieren, dass Du nur Gast auf dieser Erde bist.