Barfuss laufen

Das mache ich schon seit Jahren, mal intensiv, mal wieder eine Weile nicht, je nach Grad der Beschäftigung.  (please translate with your browser)
durchblutet
Sohle
1000m
voll durchblutet bei der Rast auf einer Parkbank, wie üblich Kippen werden immer überall hingeworfen. Wo ist da Hornhaut? nach 1000m Höhenunterschied durch den Schwarzwald
Der Vorfuss ist am dunkelsten, die Ferse wenig und der Mittelfuß gar nicht.
gangbarer Weg
weich
abends
solche Wege sind mit Training im Joggingstil belaufbar, wenn auch stellenweise oft unangenehm - die spitzen Steine, man gewöhnt sich nie daran. weicher überwachsener Boden, hier wird man zum Langsamläufer oder zum Fußgänger, aus Gründen der Sicht auf den Boden. Höheres Gelände erfordert viel konzentriertes Sehen. es geht bei jeder Tageszeit, abends schön, allerdings dann nur auf bekannten Strecken wegen der Sicht.
Vorfusslauf Sonnenhut Fersenlauf
Vorfusslauf

Kraft wird abgefangen durch den langen Mittelfuß, die Spannung in der Fußmuskulatur, der Achillessehne und der Wade.

Das Fußgelenk wirkt als Drehgelenk, der lange Mittelfuss bildet den Hebelarm, die Achillessehne mit Wade die Dämpfung und Energiespeicherung.
Sonnenhut aus Blättern Fersenlauf

Kraft wirkt direkt auf das Fußgelenk und stoßartig ins Kniegelenk und weiter bis zum Kopf hinauf. Hoher zeitlich kurzer Impuls.
Das wäre für viele bestimmt ein besonderes Hobby, im Prinzip aber das normalste der Welt. Der Mensch lief in seiner Geschichte länger barfuss als mit Schuhen. Er kam ohne Schuhe auf die Welt.

Im Internet findet man oft Berichte über Laufstile beim Joggen, manche sind Unsinn, deswegen möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.

Der "Fersenlauf" mit dämpfenden Schuhen. Wenn ein Mensch mit 80kg beim Laufen aus etwa 30cm Höhe fallend auf dem Boden auftritt entstehen Kräfte bedingt durch die Gravitation und zwar bei jedem einzelnen Laufschritt. Die Kraft F welche der Körper hierbei aufnehmen muss ist vereinfacht zu berechnen;

Fallzeit t (Höhe) = square root of (2*0.3m / 9.81m/s²) = 0.25 Sekunden
Aufprallgeschwindigkeit v (h) = square root of (2 * 9.81m/s² * 0.3m) = 2.42 Meter/Sekunde
Kinetische Energie J (v,m) = 0.5 * 80kg * (2.42m/s)² = 234 Joule
Kraft F (m,v,t) = 80kg * (2.42m/s / 0.25s) = 774 Newton
Bei jedem Schritt erfährt der Körper schlagartig eine Kraft von 774 N, die in Sekundenbruchteilen eingeleitet wird.

Siehe Bild Fersenlauf: tritt man auf die Ferse auf, so wird diese Kraft schlagartig in einer direkten Linie über die Ferse ins Knie eingeleitet, über die Hüfte auf die Wirbelsäule und hoch bis zum Atlas am Kopf. Die dämpfenden Elemente beim Aufprall sind hierbei die Gelenke über die kleine Winkelstellung des Knie und der Winkel des Oberschenkelknochens in der Hüfte. Die Zeichnung vom Fersenlauf zeigt das Problem deutlich, die Schläge gehen im Millisekunden Bereich in einer Kraftlinie durch die Ferse hindurch bis hoch zum Kopf.

Der Fersenläufer sagt, "die gute Dämpfung der Schuhsohle nimmt den Schlag heraus", ja das tut sie aber nur teilweise. Wie wenige Millimeter Knautschzone besitzt denn die Gummisohle?, sagen wir mal lächerliche 3mm auf denen die Energie mit abgebaut und in Wärme umgewandelt werden kann. Wer leistet weiterhin den Löwenanteil der nötigen Dämpfung? das Fußgelenk, das Knie und die Hüfte, der auf der Gesamtstrecke nicht gedämpfte Rest gelangt bis an die Wirbelsäule. Was hier sinnbildlich bei jedem einzelnen Schritt stattfindet ist vergleichbar wie wenn ein Auto an die Wand fährt und sich jedesmal der Motorraum (Fersengummi) an der Betonwand zusammenfaltet.

Der Fersenläufer verschenkt seinen größten Trumpf, die dämpfende Funktion des langen Fußhebelwerkes. Beim Auftreten auf den Vorderfuß klappt automatisch der Fuß nach oben ein und zwar nicht nur lächerliche 3mm, sondern einige Zentimeter, damit ist deutlich mehr Weg für die Energieaufnahme vorhanden. Das zusätzliche Geniale am Vorfußlauf ist, die Energieaufnahme wird nicht stur durch die Ferse in einer Linie in den Unterschenkel geleitet, sondern durch das Zusammenklappen des Fußes wird die Achillessehne gelängt und gespannt wie eine Feder. Beim Schritt nach vorne gibt sie wieder ihre gespeicherte Federenergie zusammen mit der Wadenmuskulatur wieder als positiv nützliche Bewegungsenergie an den Fuß ab. Jeder kennt das Pfeil und Bogen Prinzip, das findet hier statt. Es bedarf wenig Erklärung, dass wenn weniger Energie durch die Ferse in den Unterschenkel geleitet wird, dies die Knie-, Hüftgelenke und die Wirbelsäule beträchtlich schont.

Der Mensch hat komplexe Füße und keine Hufen. Das Pferd nutzt stärker die gewinkelte Stellung der Ober- Unterschenkel für das Abfangen der Stoßenergie. Auch der untere Teil des Pferdefuß ist komplex und perfektioniert - jedoch gleicht der Schuh einem Versuch den Menschen in ein Pferd zu verwandeln.

Der "Vorfusslauf" wenn Barfuss. Dieser korrekte Laufstil stellt sich barfuss automatisch ein, barfuss mit falschem Laufstil zu laufen ist unmöglich.

Siehe Bild Vorfusslauf: der lange Fuß arbeitet als Hebelarm und leitet die Kraft in eine Drehbewegung über, das Drehgelenk ist hierbei das Fußgelenk. Die vordere Fußmuskulatur nimmt bereits beim Auftreten Teile der Energie heraus. Die drehende (Auf-Ab) Bewegung des Fußgelenkes bewirkt eine Krafteinleitung über die Achillessehne in die Wadenmuskulatur. Über die lange Wegstrecke des Kraftverlaufes entsteht beim Vorfusslauf eine zeitliche Verzögerung des Kraftverlaufes, dies ist äußerst vorteilhaft, dadurch werden die Kraftspitzen reduziert und dafür zeitlich in die Länge gezogen, genau das schont den gesamten Bewegungsapparat. Man kann ein Auto vor einer Wand langsam abbremsen oder wenn Geld und Gesundheit unwichtig ist, kann man auch dagegen fahren - in beiden Fällen ist das Resultat man kommt zum stoppen, natürlich ist das ein völlig übertriebener Vergleich, aber er soll helfen zu verstehen.

Der korrekte Vorfusslauf stellt sich automatisch von selber ein, da man barfuss über die Ferse gar nicht joggen kann, es verursacht Schmerzen. Selbstverständlich ist ein Joggen über die Ferse mit Schuhen gesünder als ein Joggen über die Ferse ohne Schuhe, da dies extrem hart in die Ferse hauen würde ohne Gummi, aber genau deswegen weil es weh tut schafft man es gar nicht barfuss lange über die Ferse zu laufen, die Schmerzsensoren zwingen automatisch in den schmerzfreien gesunden Vorfusslauf.

Der freie Fuss hat zusätzlich die Eigenschaft beim Auftreten auf den Vorfuss sich zu verbreitern. Der Fuss wird breiter beim Aufschlagen auf den Boden und genau dafür ist das Fußgewölbe gemacht, es kann dies gut und nimmt durch das seitliche breiter werden bereits erste Kräfte auf. Das Fußgewölbe ähnelt einer freitragenden Kathedrale in x als auch y Richtung, stabil und trotzdem beweglich.

Im Schuh ist das "breiter" werden bereits deutlich eingeengt. Anstatt dem Fuss die Chance zu geben, dass sich die kleinen Fuß Knochen beim Aufprall ideal dämpfend neu positionieren können werden sie eingesperrt und gezwungen den Aufprall in einer nur minimal veränderlichen Knochenposition zu erleiden, für die sie nicht konstruiert sind. Wir haben hier wieder das Prinzip des Motorraums, der bei jedem Schritt als Knautschzone herhalten muss, während das natürliche Breiter werden des Fußes mit den längeren, leicht energieabbauenden Wegen durch den Schuh behindert wird.


Ein Blick auf ein Motorrad ist ein schöner Vergleich.

Motorrad

Der Fersenlauf entspricht der Federung am Vorderrad  ----  Der Vorderfusslauf entspricht der Federung am Hinterrad


Am Vorderrad (Fersenlauf) wird die Kraft direkt nach oben in die Gabelrohre eingeleitet. Die Dämpfung erfolgt über das Gabelöl und die eingeschlossene Luft. Als Energiespeicher arbeitet die Spiralfeder innerhalb der beiden Standrohre. Beim Menschen übernimmt im Fersenlauf diese Funktion das Fussgelenk, das Kniegelenk bis weiter nach oben die Bandscheiben. Die beiden Gelenkhäften schlagen jeweils gegeneinander, je näher sie sich am Punkt der Krafteinleitung am Boden befinden. Die Achillessehne und die Wade sind beim Fersenlauf recht inaktiv. Der menschliche Bewegungsapparat hat NICHT das Prinzip einer Telegabel wird aber durch Schuhe + Fersenlauf in diese Richtung gedrängt.

Am Hinterrad (Vorfusslauf) wird die Kraft über die Schwinge in eine Drehbewegung umgewandelt. Die Kraft wird weitergeleitet in den Stoßdämpfer und in die ihn umgebende Spiralfeder. Beim Vorfusslauf übernimmt der lange Fuß die Aufgabe der Schwinge, das Drehgelenk ist das Fußgelenk, die im Vorfusslauf voll aktive Achillessehne und Wadenmuskulator übernimmt die Aufgaben von Spiralfeder und Stoßdämpfer. Der Vorfusslauf ist Teil der biologischen Konstruktion des Laufapparates.


Schmerzensorik und Ferse. Es sind beim Laufen nicht die Knochen oder die Gelenke die bei Schlägen weh tun, die spürt man nicht. Man empfindet den Schmerz am Hautbereich in der Ferse. Genau das ist das Problem mit Schuhen. Die Schuhe mit der Fersendämpfung und dem Hautschutz sorgen dafür dass die Fersenunterseite kaum gereizt wird, folglich meldet sie auch keinen Schmerz zürück. Der Knochen in der Ferse, Knie, Hüfte bekommen beim Fersenlaufen ständig die unnatürlichen Schläge ab, der Knochen besitzt aber keinen nenneswerten Schmerzsensor! Deswegen fühlt sich der Schuhläufer in Schuhen durchaus wohl selbst beim Fersenjoggen, die Knochen und Gelenke sind konstruktiv blind gegen Schmerz und der Ferse sind "die Augen verbunden", genau das ist ein Riesen Problem.

Warum ist denn die Ferse so Schmerz empfindlich? aus dem Grund um als Sensor den Menschen zu zwingen beim Rennen den Vorfuß zu benutzen, aber dieses Schmerzsensorik Prinzip funktioniert nur barfuss, mit Schuhen sind den Sensoren die Augen verbunden. Die Ferse ist zum Stehen da und zum Gehen, nicht zum Rennen. Beim Stehen wird die Fersenunterseite nicht gereizt, beim Gehen erfolgt die Krafteinleitung in die Ferse langsam und gemächlich und mit deutlichst geringeren Fallhöhen und Kräften, im Gegenteil es ist gar kein Fallen sondern ein kontrolliertes Herunterlassen des Beins.

Nochmal, das Fatale beim Rennen mit Schuhen besonders auf der Ferse, die Knochen werden überlastet, sind aber konstruktionsbedingt nahezu schmerzblind und den Schmerzsensoren in der Ferse sind durch die Schuhe die Augen verbunden. Genauso wenig wie Knochen und Gelenke die Schläge als Schmerz spüren, spürt man auch die Bewegungen des Verdauungsapparates nicht. Es macht für den Körper keinen Sinn, an diesen Stellen (Knochen, Gelenke, Darm) Schmerzsender anzubringen, da sie im Dauereinsatz wären.

Der Vorfusslauf mit Schuhen. Theoretisch guter Ansatz, in der Praxis nicht leicht realisierbar, quälenend stets bewusst so zu laufen. Je dünner und beweglicher die Schuhe sind, desto stärker verläuft der Laufstil in Richtung Vorfusslauf. Die fehlende Schmerz Ferseninformation verleitet erneut zum Fersenlauf. Dem Fuß fehlt die Möglichkeit beim Auftreten einfach breiter zu werden. Das Rollen der Fußsohle ist behindert. Resultate sind oft Mischformen aus Fersen- und Vorfusslauf.

Der Mittelfusslauf mit Schuhen. Stellt sich meistens automatisch ein bei der Benutzung von Schuhen, er ist die Mischform aus Fersen- und Vorfusslauf. Läufertypische Unterschiede gibt es.

Das Fußgreifen und die Sensorik, die Fußsohle enthält ungefähr ähnlich viele Nervenenden wie die Hand. Das Laufen mit Schuhen ist definitv vergleichbar mit dem ständigen Tragen von Handschuhen. Die Fußsohlen wollen ständig den Boden ertasten und erspüren. Die Fußsohle möchte ständig eine Temperaturrückmeldung geben, möchte ständig die Beschaffenheit des Untergrundes an das Gehirn zurückmelden. Was erlebt der Fuß stundenlang, stets das gleiche Wetter im Schuh, tot langweilig für jeden Fuß. Während die Hand zeitlich gesehen im Mittelwert nur gelegentlich Gegenstände berührt, berühen die Füße ständig etwas, sind aber stets der konstanten Umgebung im Schuh ausgesetzt, welch ein Trauerspiel.

Das Fußgreifen ist sehr wichtig für das Rennen und auch das Laufen. Im Moment des Auftretens möchte der Fuß sich in den Boden greifen und krallen, der ganze Fuß macht eine den Boden umklammernde Bewegung, die nicht nur die Stabilität verbessert, nein sie begünstigt auch die Fortbewegung nach vorn. Im eingesperrten Schuh wird diese Greifbewegung eingeschränkt, sie ist dazu im Schuh auch noch nutzlos, da die Schuhsohle eine sich wieder lösende mechanische Verbindung zum Boden darstellt, dieser Effekt geht im Schuh völlig verloren.

Der müde Läufer geht automatisch in den Fersenlauf über, ja das ist richtig, warum? Seine Fußmuskulatur schwächelt nach langer Leistungsabgabe. Der Vorfusslauf ist nicht mehr wirklich in Perfektion automatisch durchführbar, die Fußmuskulatur, Wade usw. lassen nach, die Dämpferfunktion lässt nach, führt automatisch zum Fersenlauf. Barfuss passiert dann folgendes: Fersenlauf tritt ein, Ferse meldet Schmerz zurück und der Läufer geht über in normales Gehen, schont Knochen und lässt die Füße erholen. Der Schuhläufer bekommt die Schmerzmeldung der Ferse viel geringer und quält sich weiter, mit zunehmender Muskelschwäche wird sein Fersenlauf noch katastrophaler und stresst die armen Knochen noch mehr. Beim Barfusslaufen ermüdet in aller Regel zuerst die Fußmuskulatur, dann die Wade und erst dann die Oberschenkel. Diese Reihenfolge ist von der Natur äußerst geschickt gewählt, da es in Verbindung mit der Fersenrückmeldung den Bewegungsapparat bestmöglich vor Verletzungen schont. Kann sein, dass es bei Super Trainierten die Ermüdungsreihenfolge individuell anders verläuft.

Der spitze Stein, tut barfuss höllisch weh in der Ferse, passiert aber in der Praxis kaum, da man Vorfuss läuft. Der spitze Stein unter dem Vorfuss, ist weit weniger schmerzhaft, da Fett und Wasser der Sohle dämpfen und ganz besonders: die Fußsensoren im Vorfuss erreichen fantastische Rückmeldegeschwindigkeiten, noch während des Fallvorganges beginnt der Fuß sofort den Stein zu "umklammern", er versucht sofort durch andere Fußstellung den Druckpunkt am Stein so minimal zu gestalten wie er kann. Dieser Mechanismus funktioniert beachtlich gut, wer das noch nie selbst erlebt hat glaubt es nicht. Durch Training verbessert sich die Korrekturmöglichkeit enorm. Selbstverständlich hat dieser Mechanismus seine Grenzen, volles Reintreten mit hoher Geschwindgkeit tut böse weh, egal wie trainiert man ist.  Jedoch bei etwas moderateren Geschwindigkeiten ist es kein Problem und man kann es gut ausgleichen. Hier sind wir gleich am Punkt der Vernunft, barfuss schnell rennen in üblem scharfen Gelände tut normalerweise nur ein prähistorischer Läufer der in Gefahr ist und in diesem Moment ist der Schmerz vom Stein von untergeordneter Rolle verglichen zum Fluchtgrund. Ja, barfuss laufen macht vernüftig beim Laufen und überlegt im Leben.

Dieser reflektorische Ausgleichsmechanismus ist fantastisches Fußtraining für Muskulatur und Reflexe, nicht nur der Fuß gleicht den Stein aus, sondern sofort der gesamte Körper geht in abwärtsgehende ausgleichende Bewegungen. Der Schuhläufer weiß kaum etwas von den traumhaft reagierenden Eigenschaften seiner Füße. Das macht richtig Spaß, das zu erleben.
Allerdings gewöhnen an spitze Steine tut man sich nie, das sind Märchen. Die kleinen Steine sind harmlos, die größeren wieder zu groß, die mittleren sind die gemeinsten.

Das Umknicken, interessiert den trainierten barfuss Läufer nicht im geringsten, es kann mechanisch durch die Hebelgesetze am blanken Fuß so gut wie nicht passieren. Dieses dämliche Problem hat nur der Schuhläufer mit seinem überhöhten Hebel durch die Schuhsohle, außerdem kann er bei weitem nicht so weit Schrägen ausgleichen wie es barfuss ausgleichend möglich ist.

Der Asphalt, für den trainierten Barfuss Läufer reinster Kindergarten, es ist herrlich bequem auf Asphalt zu laufen, einer der angenehmsten Untergründe. Nur die Länge der Strecke sollte man nicht übertreiben, je nach Fußzustand und Training. Warmer Asphalt begünstigt Blasenbildung, wenn man es übertreibt. Heißer Sommer Asphalt, bitte nicht, das ist Quälerei und kann zu Verbrennungen führen, aber die Fußsohlen melden das schon rechtzeitig zurück an den Verstand.

Insekten, Scherben, Dornen. Der Barfussläufer richtet sein Auge stets auf den Weg, immer und immer, ganz automatisch, sein Auge sucht unwillkürlich den Weg nach Scherben und Steinen ab. Die Angst vor Schmerz lässt die Vernunft walten, völlig automatisch. Durch das stetige Beobachten wird man kaum noch Insekten zertreten, man läuft einfach drumherum, da man alle erkennt. Ein Schuhläufer schaut überall umher, aber zu wenig auf den Weg, im Vergleich zum Barfussläufer ist er ein Trampel. Das ständige automatische Beobachten des Weges verringert die Verletzungsgefahr auf ein Minimum, Schuhläufer kennen diesen Effekt nicht und wundern sich stets darüber warum Barfussläufer kaum Angst vor Scherben haben - die Ursache soeben erklärt.
Scherben sind immer da wo oft Menschen waren, Grillplätze, Hundewege, Ansammlungen. Ab gewissen Höhenmetern ist auf den Wegen nur noch wenig humaner Müll zu finden. Menschen welche Glas achtlos wegwerfen sind meist auch zu faul sich tiefer in die Wälder zu begehen. Die ganz kleinen Scherben kommen nicht durch die Haut durch, die großen sieht man, generell ist es kein Problem, Barfussläufer können alle damit umgehen. Dornen sind harmlos, ja klar, kann weh tun, das Naturmaterial ist jedoch wesentlich unschädlicher als Künstliches. Die Igel der Kastanienbäume im Herbst, da tritt man einfach drauf, das macht Spaß und juckt mal heftig, das wars dann.

Die Hornhaut, ein Märchen. Barfussläufer haben keine Hornhaut was alte tote Haut wäre. Barfussläufer haben eine eher Lederartige, dicke aber robuste Fußsohle. Hornhaut schleift es beim Laufen ab.

Pferdehaufen, Matsch einfach reintreten und gut ist, sind schön weich. Matsch macht besonders Spaß, der Barfussläufer freut sich enorm über Drecklöcher und Schlammpassagen, die kurzeitige Nasse, das Glitschige, der Temperaturunterschied - das sind die Rückmeldungen die der Fuß stets geben möchte.

Baumwurzeln gefährlich bei müden Füßen, die Konzentration sinkt, der Fuß wird nicht mehr richtig angehoben, Anschlagen an der Wurzel im Laufen tut weh, gibt gern einen blauen Zeh. Passiert dann wenn man es übertreibt, ohne Übermüdung höchst selten. Zehbruch theoretisch möglich, aber da muss es schon heftig hergehen. Beachte auch, der übermüdete Fuß hat eine geringere Reaktionsgeschwindigkeit.

Die Lautlosigkeit faszinierend durch den Wald zu huschen ohne ein Geräusch von sich zu geben. Auch Spielchen wie das Überholen von anderen Läufern, wenn man möchte kann man den Überholten damit erschrecken, der hört dich nicht kommen. Schuhe sind lautes Getrampel dagegen. Wobei Geräusche schon wieder das technische Thema sind, Geräusche sind die Ergebnisse von stoßartigem Energieabbau. Schuhe, Fersenlauf und Krach das passt zusammen. Barfuss bedeutet perfekte Energieumwandlung, ein Abbau mit langsamen Kraft Transienten, das führt zu einer fast Geräuschlosigkeit. Die Krönung des Krachs sind die Wanderstöcke in beiden Händen, klack, klack klack, Fersen lauf in Exzellenz (wengisten ist es nur Gehen), die Armbewegungen mit den Stöcken dazu sind unnatürlich. Ich will niemandem den Spaß daran verderben, macht ja auch Spaß aber im Vergleich zum barfuss gehen? Die Stöcke ergeben Sinn wenn die Beine müde sind oder bei älteren aus Gründen der Stabilität.

Der perfekte Gang ein tranierter Barfusslauf hat gehend wie rennend die höchste menschliche Bewegungseleganz, sieht wunderbar aus. Selbst mit Schuhen verbessert sich der Gangstil bei einem trainierten Barfussläufer..

Regen, Neuschnee, Schneematsch - Regen macht Spaß, tolles Gefühl, erst so unter 6-7 Grad wird es unangenehmer mit zunehmender Kälte. Wasser fühlt sich toll an, zu lange Wasser an der Haut macht sie weich, dann wird sie anfälliger. Neuschnee ein Traum wenn trocken und es gerade schneit, einige Minuten schafft man darin (individuell verschieden), Schuhe und Socken mitnehmen wegen dem Rückweg oder nur kurze Runden drehen. Nasser Schnee, Schneematsch ist eklig, das kalte Wasser kühlt schnell den Fuß aus, Gefahr der Unterkühlung und Erfrierung, wer das macht muss sich sehr genau kennen, die Kälte beisst bei kaltem Wasser. Gefahr ist auch, die unterkühlten Füße vermindern die Sensorik, die Füße sind weniger reaktionsschnell gegenüber Steinen usw. und dazu noch weniger Schmerzempfindlich, was Gefahren ignorieren lässt. Der Umgang mit kalter Umgebung erfordert sehr viel Erfahrung und ein unbedingtes Wollen und Erleben, das sind besonders gestrickte Naturmenschen und individuell verschieden, mir ist die Wärme lieber. Erstaunlicherweise muss man auch erwähnen, die Hände frieren oft schneller als die bewegten aktiven Füße.

Das Bewußtsein es wird geschärft auf seine Umgebung, man lernt schnell die Grenzen und die reale Leistungsfähigkeit kennen. Das Bewußtsein zur Natur verbessert sich erheblich. Der Wunsch durch den Wald rasend zu laufen nimmt enorm ab, sinnvolle Geschwindigkeiten stellen sich ein. Der Leistungsportgedanke reduziert sich, hin zur wahren biologischen Konstruktion des Menschens, die eher ein ausdauernder Langsamläufer ist oder der ausdauernde Fussgänger. Der schwache Körperliche Zustand des Menschen wird einem bewusst, der Mensch ist weder ein Raubtier (er rennt aber manchmal so durch den Wald), er ist kein rasches ausdauerndes Fluchttier wie ein Pferd, nein der Mensch ist ein "Sich Verstecken Tier vor Gefahren", der Mensch hat weder eine Hufe noch den Sprintapparat einer Katze. Der Mensch hat einen sensiblen Fuß, womit er überall hinkommt, dies auch erspüren kann, jedoch alles etwas gemächlicher angehen muss als der Rest der vierbeinigen Tierwelt. Seine Fussensorik hilft ihm enorm seine Umgebung einzuschätzen und schützt ihn auch vor übertriebenem Handeln, durch seine Schwächen wird er zum Denken gezwungen.

Die Schuhindustrie braucht keine Angst zu haben, dass die Barfussläufer den Umsatz reduzieren. Prozentual sind es viel zu wenige Barfussläufer und nur wenige Menschen fangen es an. Auch ich mag Schuhe, normale als auch die mit dünnen Sohlen. Hinzu kommt auch viele Barfussläufer haben trotzdem auch Laufschuhe, nutzen diese nur weniger. Viele Barfussläufer und auch normale Schuhläufer legen sich zusätzlich noch sehr dünne Schuhe zu, manche auch nur zum Ausprobieren. Barfussläufer tragen damit in Summe mehr zur Umsatzsteigerung bei, wie dass sie ihn reduzieren. Dünne Barfuss Schuhe sind ein Kompromiss aus Schuhen und Barfuss, an die Gefühlswelt und die Wirkung des Barfusslaufens kommen sie jedoch nicht heran. Zum Eingewöhnen ist es denkbar, anfangen gleich barfuss gehen ist besser, zum trainieren oder auf steinigen spitzem Untergrund sind dünne Schuhe sinnvoll, bei Kälte auch.

Wenn der Fuß krank ist, kann man dann auch barfuss laufen? Soll individuell je nach Sachlage der Arzt entscheiden. Einen Arzt wählen, der der Sache positiv gegenüber eingestellt ist. Mir persönlich wäre es wert hunderte von Kilometern in die Praxis eines Artzes zu fahren, der sich mit Barfuss Laufen gut auskennt (selber macht) und gleichzeitig noch die medizinischen Aspekte des jeweiligen Fußes beurteilen kann und erst diese Kombination von Wissen kann einem Kranken die korrekte Empfehlung und Betreuung geben. Selbst wenn jemand niemals in der Lage sein wird barfuss rennen zu können, dann wäre alleine das barfuss gehen für die Gesundheit dieses Menschen ein Erfolg.

Wie fängt man an? Schuhe und Strumpfe ausziehen und losgehen. Starte die erste Zeit mit barfuss gehen, solange man Zeit, Lust und Laune hat. Es ist wichtig mit dem Gehen zu beginnen, nicht mit dem Rennen, man erlernt erst wieder das Fühlen des Untergrundes mit dem Fuß. Auch vom Gehen wird die Sohle schon trainiert. Beim Gehen spürt man schon den beginnenden natürlichen Vorfusslauf und auch das Greifen der Zehen in den Boden.
Die nächste Phase ist der Übergang in leichtes Joggen, wichtig langsam und nochmals langsam, wer es zu schnell macht dem ist eine entzündete Achillessehne und schmerzende Bänder im Fuß GARANTIERT, egal wie fit Du vorher warst. Der höllische Muskelkater in der Wade ist da noch das harmloseste. Das Pensum nach eigenem Ermessen steigern. Nicht ständig jeden Tag laufen, manchmal ein, zwei Tage Pause gibt der Sohle und dem Fuß Zeit sich zu erholen.
Barfuss Rennen niemals beginnen mit dem Gedanken nach Stoppuhr oder Leistungssport, es ist gefährlich für den untrainierten Bewegungsablauf, die Chancen sich eine chronische Verletzung zu holen ist groß im untrainierten Zustand. Du darfst nicht vergessen, der Fuß war jahrelang eingesperrt und erlebt jetzt erst seinen Frühling - gerade die Sehnen und die Bänder benötigen Zeit zur Anpassung, die Fußfehlstellung muss sich erst korrigieren, die Fuß- und Wadenmuskulatur muss sich verstärken - und und - es dauert ca. 6-8 Monate an Training und fast täglichem Laufen, bis man sich ordentlich gut durch das Gelände bewegen kann.

Wo läuft man zuerst? Beginnen da, wo man die Erinnerung hat, dieser Weg könnte angenehm sein. Ideal da wo keine oder wenig Menschen sind oder waren, deren Rückstände können gefährlich sein. Natürliche Beläge und Asphalt sind alle begehbar. Das Märchen vom weichen Waldweg, leider nicht wahr, Du kannst dich glücklich schätzen wenn Du diese Weichheit wirklich vorfindest. Schlimm sind befestigte Waldwege der Forstwirtschaft, dort werden spitze gebrochene Steine in großen Mengen eingestreut, damit die darauf fahrenden Maschinen einen sicheren Griff haben, für den Barfussläufer sind solche vielen spitzen Steine blöde, also ich schaffe es dort nur in sehr langsamem Tempo, macht alles andere als Spaß. Bei langen schlechten Wegen ist das Mitnehmen von dünnen Schühchen eine Möglicheit zum Überbrücken. Schmale unbefestigte Waldwege sind meist gut laufbar.

Auf dem Acker und der Wiese muss man sehr aufpassen, da man nicht optimal sieht wie der Untergrund ist, er kann schnell wechseln. Asphalt ist sehr guter Trainingsboden, da sehr gut überschaubar und angenehm einfach zu laufen. Bergwanderungen z.B. in den Alpen sind ein Traum, die grünen Hochwiesen mit dem kurzen Gras laufen sich wunderbar. Auch auf den runden Felsen, großen Brocken ist barfuss laufen astrein möglich, auch da wo die anderen Wanderer die dicksten Stiefel tragen. In solchen Gegenden ist es empfehlenswert trotzdem ein paar leichte Schuhe bei sich zu haben, generell gilt dies immer für unbekanntes Gelände, auch so etwas zu zweit durchzuführen ist sinnvoll. Die üblichen Verhaltensregeln und Sicherheitsregeln der Berge gelten mit oder ohne Schuhe.

Nachts laufen - gefährlich, optischer Blindflug - nachts im Wald nur noch spazieren gehen, unbedingt runter vom Jogging Schritt,
Wer am Meer mit Sandstrand wohnt, hat natürlich auch schöne Bedingungen, wobei das anstrengend sein kann das ständige Einsinken.
Aufregend ist es auch einen Bach barfuss aufwärts zu wandern, die Steine sind glitschig, man sieht nicht richtig, erfordert volle Balance und Konzentration. Sollte man nicht zu lange tun, das gibt sonst eine atemberaubende Erkältung, es sei denn man ist speziell trainiert dafür.

Verletzungen eigentlich sehr selten. Verletzen wird sich garantiert wer noch nicht trainiert ist und dabei nur den sportlichen Ehrgeiz oder eine Stoppuhr voranstellt.
Achillesferse entzündet - am Anfang, wenn zu viel gewollt wird in kurzer Zeit, gefährliche Sache
Bänder schmerzen - am Anfang wenn zu viel gewollt wird in kurzer Zeit, gefährliche Sache
Muskelkater in der Wade - wenn zu viel gewollt wird in kurzer Zeit, das gibt den Muskelkater deines Lebens.
Muskelkater im Fuß - meist nicht so heftig wie in der Wade
Knochenbruch - z.B:. im Mittelfuß durchaus möglich durch große Steine oder ein ziemlich dumm verlaufenes Hineinspringen auf den Stein - zu viel sportlicher Ehrgeiz in schlechtem Gelände, bei Selbstüberschätzung, zu wenig Training.
Zehenbruch - z.B. Anschlagen im vollen Laufen an einer Baumwurzel, passiert z.B. bei übermüdeten Füßen (nicht mehr richtiges Anheben, Konzentration lässt nach). Tut höllisch weh, im guten Fall wird er nur drei Tage lang blau.
Scherbe im Fuss, - sehr selten, passiert auf Assi Waldwegen, Park- und Grillplätzen. Passiert häufiger im übermüdeten Zustand, da optische Konzentration auf die Strecke nachlässt.
Dorne im Fuss - selten, auch unangenehm aber heilt normal prima und schnell aus. Kleine Dorne bleiben in der Sohle hängen, kommen da nicht durch.
Blasen - ein Wärmeproblem, passiert wenn z.B. der Asphalt zu lange zu heiss war oder die Strecke zu lange für den Trainingszustand.
Verletzungen der Sohle - kleinere Verletzungen passieren gelegentlich, fast immer harmlos. Blut tritt selten viel aus, da muss man dann pausieren und warten bis es zu ist, sollte kein Dreck reinkommen. Falls es blutet, dann auch kurz richtig bluten lassen, damit das austretende Blut den Dreck auswäscht.
Tetanus, Wundstarrkrampf-  gegünstigt durch Dreck in einer Wunde, eine persönliche Entscheidung ob man sich Impfen lässt.
Zecken - auch nicht häufiger wie mit Schuhen. Besonders im Frühjahr, Frühsommer ist das Absuchen nach Zecken sinnvoll wenn man zu Hause ist.
Insektenstiche - selten
Schmerzende Haut an den Fußsohlen ohne sichtbare Verletzungen - Überlastung, entweder untrainiert am Anfang oder der Trainierte hat es sich zu lange gegeben. Ein paar Tage pausieren.
Unterkühlung und Erfrierungen - zu lange in der Kälte, Kälte+Nässe oder im Schnee gelaufen. Nasser Schnee ist am heftigsten. Wer Kälte Training mag sollte sich vorab damit beschäftigen und wissen er eine auftretende Unterkühlung sofort erkennt und abbrechen. Die Mitnahme von Socken und einfachen Schuhen in solchen Sitautionen kann die Füße vor Schlimmem retten.

Was man sonst noch dabei lernt - für weite Strecken im Gelände ist die Mitnahme von Socken und den einfachsten, leichtsten Schuhen eine Option, denke an einen Notfall oder blutender Fuß, Du musst dann irgendwie heimlaufen oder heimhumpeln. Meistens bist Du dann alleine und niemand in der Nähe, meistens funktioniert das Handy dann auch nicht, wenn überhaupt eines dabei (habe es selten dabei, höchstens für Fotos). Hinzu kommt noch, meistens nix zu trinken oder zu essen dabei (wer nimmt schon gern was mit?) - da zählt dann die Kenntnis im Gelände und die Survival Fähigkeit - wo geht es heim, wo ist Wasser, welche Pflanzen kann man essen und wie schützt man sich? - bin oft nur in kurzer Hose und freiem Oberkörper losgelaufen über Stunden im Wald unterwegs im Gebirge.
Man bekommt Respekt vor der Natur.

Manche nach der Stoppuhr rennende "Schuhwaldläufer" streiten sich mit den Moutainbikern wer gerade Vorfahrt auf dem Waldweg hat. Der Barfussläufer erlebt hingegen, dass plötzlich unerwartet ein Reh in seiner Nähe steht, es hat Dich nicht gehört und der Wind stand günstig. Abends hörst Du Eulen und allerlei Tiere und schaust den Fledermäusen zu. Wie schon gesagt, Du wirst kaum mehr ein Insekt zertreten, Du vermeidest es sogar auf Pflanzen zu treten.

Während manche Schuhwaldläufer die Stoppuhr und den Pulsmesser beobachten und sich über die Matschspritzer an den neonfarbenen Seitenstreifen am Schuh und an den weißen Socken ärgern, trittst Du mit voller Freude in das Matschloch rein. Für den Schuhwaldläufer-Fuß ist jeder Tag im Wald der gleiche, egal ob der Boden nass oder trocken, warm oder kalt, der Fuß spürt nichts davon. Ist es kälter zieht der Schuhwaldläufer die dickeren Socken an, damit der Fuß 365 Tage/Jahr konstant geregelte Verhältnisse vorfindet, thermisch wie mechanisch.

Ich als Barfussläufer kümmere mich nicht um die Zeit, mein Puls ist mir egal, in meiner Zeit beobachte ich die Schmetterlinge, die Pflanzen, der interessante Käfer, welchen der Schuhwaldläufer versehentlich zertritt, den sehe ich, halte an und beobachte ihn.

Der Stein auf den Du trittst und er dir weh tut, du ärgerst dich nicht mehr darüber, Du hast es selbst verursacht. Du lernst es Ärger zu vermeiden, durch geschicktes Drum Herum laufen. Du lernst es zu verstehen nicht nur der Boden und die Steine sind hart, die ganze Natur ist hart zu Dir, aber nur weil Du sie herausforderst. Wenn es im Wald anfängt zu regnen, es kümmert Dich nicht, du empfindest Freude über die Abwechslung, den Füßen ist es zweimal egal, etwas zum Anziehen hast Du sowieso nicht dabei. Im Winter im weichen trockenen Neuschnee durch den Wald, niemand ist dort und du läufst, du blickst zurück und siehst die Spuren mit den Fußabdrücken und den Zehen im Weiß, du glaubst es nicht wirklich was du da gerade getan hast. Dann werden irgendwann die Füße zu kalt, läufst zurück oder ziehst bei weitem Rückweg die kleinen Schühchen an - gut ist und der Spaß hat wieder sein Ende.

Im Sommer nach drei Tagen Regen, der Weg ist aufgeweicht, das fühlt sich herrlich weich und elastisch an. Kleider und Schuhe brauchst Du nicht zu waschen, du hast kaum was an. Im Sommer verlieren die Pappeln ihre weichen Flugsamen, am Weg sammeln sie sich und bauschen sich auf, da darfst du stückweise auf Watte laufen. Weiter hinten liegt ein getrockneter Pferdehaufen, du freust dich schon darauf, weil ein einzelner weicher Schritt kommt. Noch ein Stück weiter hat der Bach an einer Kurve viel Sand angespült, nichts wie rein damit.

Mit dem Mountainbiker fängst Du erst gar nicht an um die Wege Vorfahrt zu diskutieren, Du lässt ihn einfach fahren, weil es unbedeutend ist. Zu wissen wie man die rohe Brennessel essen tut ist viel wichtiger, sie kann Dich Stunden nähren. Barfuss gibt dir jeder Schritt eine Rückmeldung, fast immer ist die Rückmeldung Standard, viele Schritte sind leicht schmerzend, aber das empfindet man als notwendigen Teil vom Ganzen um Dir stets bewusst zu machen wo Du dich gerade befindest, manche Schritte sind jedoch wunderschön. Barfuss bedeutet die Erde zu spüren aus deren Elementen Du bestehst. Du lernst es, dass die Natur nicht Dich herausfordert, sondern Du sie, mit all deinem Tun. Du lernst es zu akzeptieren, dass Du nur Gast auf dieser Erde bist.

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