Lautsprecher umschalten zwischen zwei Verstärker

Wie kann man auf einfache Weise ein Lautsprecherpaar zwischen zwei Verstärker umschalten?


Kampfansage an die Kabel- und Klemmen-Fummelei Problem: Ein CD Player mit variablem Ausgang treibt direkt eine höherwertige Endstufe. An einem Receiver sind alle anderen Geräte, Plattenspieler, Tape und Fernseher angeschlossen. Damit jetzt nicht zum CD hören ständig die Lautsprecher zwischen den Anschlußklemmen der Verstärker hin und her geklemmt werden müssen, wurde dazu ein Umschalter konstruiert.

ein kleines hübsches Holzkästchen aus Massivholz mit zwei Doppelwechselschalter.

Umschalter für beide Verstärker Frontansicht auf der Rückseite die Lautsprecheranschlüsse offenes Gehäuse, die Verdrahtung ist einfach Schaltplan für den Lautsprecher Umschalter zwischen zwei Verstärker
Bild 1 zeigt die Anschlüsse vom Verstärker kommend. Bild 2 zeigt die Anschlußklemmen für die Lautsprecher Bild 3 zeigt das offene Gehäuse mit den Schaltern. Bild 4 zeigt den Schaltplan für den Umschalter

Die Schalter sind handelsübliche Doppelwechselschalter mit drei rastenden Schaltstellungen EIN - AUS - EIN. In der jeweiligen EIN Position ist entweder Verstärker 1 oder 2 aktiv, in der AUS Position ist der Lautsprecher an keinen der beiden Verstärker angeschlossen. Ein Doppelwechselschalter hat insgesamt sechs Anschlüsse, wobei der mittlere meistens die AUS Position ist. Eine Hilfe zum Testen der Schalterposition ist der OHM Bereich an einem Multimeter. Der Schalter ist Standardware und er sollte schon ein etwas größerer sein und mit ca. 3-4 Ampere oder höher belastbar sein. Die vielen sehr kleinen Miniatur Doppelwechselschalter würde ich nicht verwenden. Qualität: solch eine Lösung hat auch Nachteile. Durch den Schalter entstehen zusätzliche Leitungswiderstände, damit Verluste und auch ein schlechterer Dämpfungsfaktor. Der Purist unter den Hifi Hörern sollte diese Lösungen nicht wählen und lieber die Kabel umklemmen. der Purist sollte aber auch bedenken:
Wann umschalten? am besten im ausgeschalteten Zustand der Verstärker. Oder falls bei eingeschaltetem Zustand geschaltet werden soll, dann wenigstens die Lautstärke an jedem Verstärker auf Null oder sehr gering zurückdrehen. Ein Mensch mit einem gewissen Maß an Selbstdisziplin sollte sich daran halten können. Was könnte passieren, wenn man sich nicht daran hält? darüber kann jetzt nur spekuliert werden, da ich es nie probierte habe und auch kein Interesse daran zeige es zu testen. Nehmen wir mal ein Horroszenario an: die Lautstärke steht bei beiden Verstärkern auf hohem Volume und ein Musiksignal liegt im Moment des Umschaltens gerade an. Beim Ausschalten passiert da elektrotechnisch wahrscheinlich folgendes: durch das Öffnen des Schalters steigt der Widerstand der angeschlossenen Last schlagartig an, die der Verstärker am Ausgang sieht. Als Folge des induktiven Energiespeichers hauptsächlich der Schwingspulen und Leitungen werden Spannungen nach u=L*di/dt erzeugt, die die Regelung des Verstärkers ausregeln und auch aushalten muß. Kann theoretisch sein, daß da was kaputt gehen könnte. Ein Vergleich dazu die Zündanlage im Auto, ist im Prinzip auch nur ein Stromkreis der schlagartig unterbrochen wird und in Verbindung mit der hohen Induktivität der Zündspule eine hohe Spannung generiert. Bei Betrachtung im Frequenzbereich bedeuted das rasche Ausschalten eine rasch fallende Flanke des Stromes, die aus hohen Frequenzanteilen zusammengesetzt sind und insbesondere nicht gerade dem Hochtöner gut tun. Im Moment des Einschalten des anderen Verstärkers, liegt im Frequenzbereich betrachtet eine Sprungfunktion an dem Lautsprecher, insbesondere der Höchtöner sieht hohe Spannungen im hohem Frequenzbereich, was ihn schädigen könnte. Schalter und Taster neigen beim Einschalten gern zu einem Prellvorgang. Prellen bedeuted hier, der Schalter schließt nicht einmalig sofort, sondern nach der ersten Berührung der Kontakte federt er wieder sofort ganz leicht zurück und schließt danach sofort wieder, federt wieder leicht zurück - und so fort. Das Einschalten ist ein Einschwingvorgang, der ganz schnell abläuft. Dieses schnelle Prellen hat zur Folge daß die Last die der Verstärker sieht sich mit dem Prell-Rhytmus verändert und der Verstärker dieses ausregeln will. Allerdings kann er das nur an seinen Ausgangsklemmen (wo seine Regelung angreift) und nicht direkt an der Schwingspulen, an denen er eigentlich regeln sollte (Aktivbox). Beim Umschalten würde auch der Basslautsprecher einen ganz schön kräftigen Hub erfahren und ihn möglicherweise an einen Anschlag donnern, was bestimmt nicht immer im Sinne des Erfinders ist.
Wie gesagt nur ein Szenario, vielleicht passiert auch gar nichts, mit der einen Box passiert was mit der nächsten nichts, mit diesem Verstärker passiert was, mit diesem wieder nicht. Dies theoretisch und die wahren Größenverhältnisse meßtechnisch zu untersuchen, da könnte man sich ganze Wochenenden damit beschäftigen, aber nur um der Fragestellung von Menschen nachzugehen, die wie die Blöden den Schalter hin und her kippen? Nein Danke. Viel Spaß beim Nachbauen.


Der folgende Text und das Diagramm kamen als email von Ian Menkins:


Dear Ralf,

I read with great interest your page on switching two amps between one set of speakers. I have found a similar problem, but with modern surround sound amps, which work on 6 or more channels. I have devised a solution, based roughly on your design, but this one caters for 6 speakers. I wonder if there could be an easy way to switch all 6 switches simultaneously? do you know of any bridge-type switches that could achieve this? I will attach my diagrams. You may like to use this information on your web site.

Regards Ian Menkins Australia

How to switch multiple speakers between a 6 channel surround sound system and a conventional two channel (A+B) amplifier.


(figure from Ian)

Problem: You have upgraded to a 6 channel surround sound system but still want to play older devices (eg. turntables, tape decks) through the same speakers. You do not want to clip and unclip all the speaker wires from the connectors every time you change devices. Furthermore, the practise of joining the two amps together through the speaker connectors at the back of one amp can be risky and is not recommended. It is also possible that undesirable sound distortions may "bounce back" from the idle amplifier. This practise may also damage the amps in the long term, although there is very little literature on this subject.

Most modern surround sound / home theatre systems / amplifiers are digital and rely on the relatively strong input signals from CDs or DVDs. They are not designed with old equipment in mind. Often a preamp is required if you want a modern amp to detect the very soft signals coming from a turntable stylus for instance, and even then the sound may appear distorted or of lower quality than you achieved from your old amp. The old amps that had PHONO and AUX settings were designed to amplify the really soft signals from such devices. You do not want to buy an extra set of speakers to cater for the old amp!

Solution: A switch box designed to handle the switching of 6 channels between two source amplifiers. Quality disadvantages: Additional resistance, some power loss and a little reduced damping factor. Not a good idea for an absolute hifi purist. Use gold connectors and quality silver wire if you wish to keep resistance to an absolute minimum.


WARNINGS:
    
Thanks a lot Ian for sharing your solution.
  

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