HP53310A Modulation Domain Analyzer

53310A

Der Modulation Domain Analyzer kann die Darstellung Frequenz vs. Time durchführen, die vereinfachte Bezeichnung "Frequenz-Oszilloskop" ist ein Vergleich. Man kann Frequenzen so messen oder mit beidem gleichzeitig, das entspricht dann diesem Analyzer.
  • als grobe Messung: "mit dem Oszilloskop"
  • als feine Messung: "genauer mit dem Frequenzzähler"
Die häufige Annahme: "die Frequenz ist ausreichend stabil, sie wird aus einem Quartz abgeleitet" ist richtig - nur nicht immer. Ein Modulation Domain Analyzer ist ein geeignetes Werkzeug dafür.
  • Oszillator Verhalten
  • Überprüfung zeitkritischer Software
  • Timing genauer ADC und DAC Messungen
  • PWM und PLL Anwendungen
  • Frequenzverhalten von Regelstrecken


Frontseite

Gerät hat zwei Eingänge A und B, wahlweise 1 Meg oder 50 Ohm Impedanz. Der Kanal C ist eine Option und ermöglicht Messungen bis 2,5 GHz.
Die Bedienung des Gerätes ist leicht verständlich, die Menu Führung und Sinnhaftigkeit der Tastenbelegung gewohnt HP typisch einwandfrei. Man muss keine Bedienungsanleitung lesen um die ersten Messungen damit duchzuführen, wobei die maximum Ratings der Eingänge sollte man stets immer vorher auf der Frontplatte bedruckt wahrnehmen. 

Rückseite

AC-Buchse
Wenn man das Gerät neu bekommen hat, vor dem ersten Einschalten nicht vergessen die Stellung der Höhe der Versorgungsspannung zu prüfen. 

options
Gerät hat die Optionen des erweiterten Speichers und dem Kanal C, der von 50MHz bis 2.5GHz höherfrequente Messungen abdeckt. Kanal A und B gehen von LF bis 200MHz bzw. 100MHz.

local oscillator

geöffnet

CRT

CRT aus den 90er Jahren mit der häufigen grünen Farbe, normalerweise gehen diese ausgereiften Bildsysteme nur selten defekt, sie sind über Jahre robust.

Mikrocontroller

Elektronik

Netzteil

Messungen

10kHz Oszillator
Als erstes Messobjekt dient ein low distortion 10 kHz Oszillator

Bildschirm

Mit der Software Agilent Intuilink Data Capture, lassen sich die Daten über GPIB bequem einlesen. Man kann sie von der Hersteller Webseite laden. Die Software bedient noch eine Reihe weiterer Geräte.


1ms/DIV
Messzeit 10ms
Messwerte durch Linien interpoliert. Ca. alle 200µs ist eine neue Messung beendet, Mittelung über jeweils zwei Perioden, 50 Messungen pro Bildschirm.
Mittelwert über 10ms = 9.996,107,4 kHz man bekommt hier µHz als kleinste Auflösung.
Histogramm 1ms/DIV
Histogramm zu den 10ms Messungen
129403/50 Messungen = 2588 Bildschirmdurchläufe 2588*10ms=25.88s Messzeit + Verarbeitungszeit.
10ms/DIV
Messzeit 100ms
Histogramm 100ms
Histogramm zu den 100ms Messungen
1 Sekunde
Messzeit 1 Sekunde
1 Sekunden Histogramm
Histogramm zu den 1 Sekunden Messungen
Zeitdiagramm 10s fehlt
Messzeit 10 Sekunde
Histogramm 10 Sekunden Messung
Histogramm zu den 10 Sekunden Messungen

Histogramm 10m 100m 1s 10s
1/mean 100,04µs 100,04µs 100,04µs 100,04µs
Mean 9,995.947.94Hz 9,995.846.320Hz 9,995.824.494.0Hz 9,995.817.304.75Hz
Std Dev 6,979.33Hz 1,774.155Hz 39,9402mHz 3,283mHz
Pk-Pk 65.62Hz 15,688Hz 337,5mHz 24,53mHz

Die Durchschnittsfrequenz verringert sich mit der Zeit, die gesamte Messdauer lief ungefähr eine gute Stunde lang, die Eigenerwärmung des Oszillators lässt über den negativen Temperatur Koeffizienten die Frequenz fallen.
Je länger das Messgerät die Frequenzen zwischen zwei Punkten mitteln kann, desto geringer ist die Abweichung der einzelnen Messpunkte zum Mittelwert.

Sweep Generator eingestellt auf 10k-100kHz im 10ms Sweep

AWG430
Verwenden eines AWG430 Arbitrary Waveform Generator

awg sweep
Mit der Software ArbExpress des Herstellers läßt sich der Generator ganz leicht auch vom PC aus einstellen. Anschluss über GPIB oder Ethernet. Eingestellt ein Sweep von 10kHz bis 100kHz in einem Zeitraum von 10ms. Der Generator läuft mit voller Sample Rate von 200MS/s und nutzt dabei 2M seines 16M Speichers aus.

awg-pico
Spannungsverlauf an einem Oszilloskop dargestellt


awg
Schön zu sehen der zeitliche Verlauf der Frequenz über die Zeit. Der Start erfolgt bei der niedrigsten 10kHz Frequenz, läuft linear als Rampe auf 100kHz und springt dann wieder zurück zur 10kHz. Der schnelle Wechsel von 100k auf 10k kann nicht schnell genug gemessen werden - im Moment nicht ganz klar warum -.


Verwendung eines Sweep Generators mit großer Sprungweite

lower sample

sweep histogramm

Ein digitaler Sweep Generator eingestellt von 10kHz-100kHz, auch innerhalb von 10ms. Hier wurde eingestellt:
  • Frequency Increment: 10kHz
  • Increment Time Intervall: 1ms
Schön zu sehen wie der Sweep nicht mehr linear verläuft, durch die gewählte Sprungweite von 10kHz. Das Histogramm zeigt die diskreten Frequenzen an.

Mit einem gewöhnlichen digital Oszilloskop ohne Jitter Software und Daten Analyse Software ist es schwierig solche Frequenz vs. Zeit Verläufe zu messen.

Digitaler low cost Rauschgenerator als Quelle

digitaler Rauschgenerator
Digitaler low-cost Rauschgenerator als Quelle. Auf dem Oszilloskop jedenfalls sieht das aus wie ein normales Rauschen. Wenn man will kann man jetzt noch reinzoomen auf eine kurze Zeitbasis und die Sample Frequenz des DAC herausfinden und sich daraus die Bandbreite des Rauschsingals ableiten, das war es dann aber auch an weiteren Frequenz Informationen.

digital noise
Der Modulation Domain Analyzer spricht hier schon eine ganz andere Sprache, er liefert sofort einen Hinweis auf die im Rauschgenerator verwendete Sample Frequenz bei etwa 300kHz. 

digital noise histogramm
Mittenfrequenz liegt bei 267,6kHz - 2 2/3. Die Verteilung ist nicht gaußförmig sondern unschön verbogen.

Analoger Rauschgenerator

analog-noise
Der AWG430 hat als nützliches Special-Feature einen Rauschgenerator mit an Board, der sich zum DAC Signal hinzu addieren läßt. Da liegt die Mittenfrequenz dann bei 58 MHz, sowie einer gleichförmigen Verteilung - das darf sich dann als ein brauchbares weißes Rauschen bezeichnen.


Vergleich - 1kHz Rechteck zwischen lower-cost und higher-quality Generator

Ein ganz simples 1kHz Rechteck 1V Signal aus einem digitalen low-cost Signalgenerator und einem digitalen high-quality AWG. Auf dem Oszilloskop sehen beide Generatoren wunderbar aus. Vorteilhaft am Modulation Analyzer ist, man erkennt hier leicht einen Sprung:
lower-quality digital 1kHz Square Wave: high-quality digital 1kHz Square Wave:
low cost 1k time high 1k time
Frequenz vs. Time zeigt eine ungewollte Periodizität. Ein periodischer Sprung von der 1kHz abweichend etwa alle 140-150ms auftretend. Frequenz vs. Time sieht aus wie ein Rauschsignal, das ist ein gutes Ergebnis
low cost 1k histogramm higher quality 1khz histogram
Am MDA ist der periodische 25.2mHz Sprung sofort innerhalb weniger Sekunden gefunden, mit einem FFT Analyzer müsste man gezielt danach suchen. Praktische Bedeutung: nach etwas Suchen oder zufällig Finden, das ist ein großer Unterschied - suchen kann man nur, wenn man weiß nach was man sucht.

Test mit einer 8 Minuten andauernden FFT (12Bit, Bandbreite nur 1,9mHz) gesucht - Resultat: nichts sichtbar mit der FFT, bei Messungen dicht am Träger ist der MDA klar im Vorteil.
wunderbare gleichförmige Verteilung

(für 100ms Intervalle) lower-cost generator higher-cost generator
Mittelwert 1.000,059,651,67kHz 1.000,000,835,196,9kHz
Standardabweichung 5.950,94mHz 86.3494µHz
Peak-Peak Abweichung 28.13mHz 671.9µHz
Verteilung periodische Störung alle 145ms gaußförmig

Diese Messung war ein gutes Gegenbeispiel für die häufige Aussage Mancher: "mir reicht ein gutes Oszilloskop, damit sehe ich alles was ich möchte." - richtig - jedoch nicht für detailierte Ereignisse Frequenz vs. Zeit.

Empfehlenswert sind Oszilloskope mit der Option einer Jitter Software. Ein MDA ist eine ideale Ergänzung dazu, um sich zeitliche Klarheit in Systemen und bei Takten zu schaffen.

Ein Informationsgespräch mit den Herstellern über die technischen Möglichkeiten moderner MDA Geräte sei allen empfohlen, die zeitkritische Messungen durchführen, auch denjenigen, deren Genauigkeiten ihrer Systeme auf dem Gedanken einer Gleichverteilung basiert.

Zusammenfassend, dieser Modulation Domain Analyzers bietet Vorzüge:

  • präziser hochauflösender Frequenzzähler
  • 10MHz Ref-In für Frequenz-Normale oder ultra-low-phase noise Qartze als Zeitbasis.
  • Oszillator Analyzer
  • PLL Einschwingverhalten
  • Servo Motor Systeme
  • Suchen z.B. nach 50Hz Störungen auf Oszillatoren
  • Suchen nach Unregelmäßigkeiten, die mit anderen Verfahren nicht oder nur schwierig feststellbar sind.
  • Frequenzmodulierte Nachrichtensysteme
  • Clock Signal Beurteilung
  • Software Überprüfung für ausgegebene Takte
  • Histogramme, statistische Verteilungen

www.amplifier.cd

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