Der Hewlett Packard 200
CD ist ein Wien Brücken Sinusgenerator mit einem Frequenzbereich
von etwa 5 Hz bis 600 kHz, gebaut in Röhrentechnik Mitte der
fünfziger Jahre. Das Gerät besticht durch seinen mechanisch sehr
soliden Aufbau. Röhren typisch ist die mögliche hohe maximale
Ausgangsspannung.
Das Gerät treibt bis zu 10 Volt RMS an 600 Ohm oder bis zu ca. 20
Volt RMS ohne Last. Da muss man schon aufpassen, ein Dreh zu weit
nach rechts am Amplitudenregler und man kann seinen Verstärker
Eingang damit leicht zerstören, für empfindliche Audio Verstärker
ist er nicht gerade das Richtige, kleiner ca. 150 mV kann er
nicht. Für Klirrfaktormessungen wurde er auch nie
ausgelegt. Es ist mehr ein Allround Gerät, mit den Vorzügen in
Bereichen wo auch hohe Spannungen gefordert sind. Labor Geräte mit hohen
Spannungen sind heutzutage schon als Spezialgeräte enzustufen,
früher in der Röhrenzeit war dies ein Normalfall.
Die Amplitude steht auch während des Verstellens der Frequenz für
einen Wien Oszillator schön stabil. Der Klirrfaktor ist für weite
Frequenz- und Amplitudenbereiche als konstant einzustufen, wobei
es beachtlich ist, wie mit relativ wenigen verstärkenden Elementen
das Gerät arbeitet.
Glanzpunkte des Gerätes sind ohne Zweifel der wuchtige
Drehkondensator, der solide Aufbau und die beiden Glühlampen, die
im resitiven Zweig der Wien Brücke durch ihren positiven
Temperaturkoeffizienten ihres ohmschen Widerstandes eine
Stabilisierung
der Ausgangsamplitude erwirken. Der geringe Strom durch die
Glühlampen reicht nicht um sie zum Leuchten zu bringen, die
Lebensdauer ist dadurch entsprechend sehr hoch.
Das Gerät ist eine ausgemusterte Hinterlassenschaft der Bundeswehr
und befand sich in einem gepflegten, funktional einwandfreien
Zustand. Wiederhole mich da gern, lobenswert wenn Bundesbehörden,
die Geräte nach Ausmusterung lieber am freien Markt anbieten, als
sinnlos zu verschrotten. Schließlich wurden sie einst vom
Steuerzahler finanziert und finden so ihre Wege zurück. |