Die ESI ( Electro Scientific Industries) 2160 ist
eine prozessorgesteuerte
LCR-Messbrücke der absoluten Spitzenklasse. Obwohl das
Gerät mittlerweile 22 Jahre alt ist, gehört es immer
noch zu den leistungsfähigsten Geräten seiner Art.
Messbereiche:
L: 10 nH bis 100 kH
C: 0,1 pF bis 10 F
R: 300 µOhm bis 100 MOhm
Ein Auszug aus den Spezifikationen:
Grundgenauigkeit 0,02%
3023 Testfrequenzen im Bereich von 20 Hz - 150 KHz
Messpannungen von 5 mV bis 1,5 V
Messstrom 0,1 mA bis 100 mA
Desweiteren lassen sich Parameter für die
Messwertmittelung (averaging), Integrationszeit und Einschwingzeit
(settling time) in mehreren Bereichen eingeben. Da man selbst als
"fortgeschrittener Elektroniker" mit der richtigen
Wahl dieser Parameter oft überfordert wäre, kann man die
Auswahl geeigneter Standartparameter für den
erkannten Prüfling der Messbrücke auf
Wunsch auch selbst überlassen. Wie jede gute LCR
Messbrücke, gibt die ESI2160
natürlich auch Auskunft über den Gütefaktor
"Q" bei Induktivitäten, und den Verlustfaktor (Dissipation-Factor)
"D" bzw. den "ESR" (Equivalent
Serial Resistance) bei Kapazitäten.
Da eine Genauigkeit , wie sie die ESI 2160 bietet, ohne Kalibrierung
nicht sinnvoll wäre, verfügt das
Gerät über eigene Kalibrierroutinen, die per Tastendruck aufgerufen werden
können. Dazu befolgt man einfach die Anweisungen auf dem Bildschirm (u.A. Klemmen kurzschliessen bzw. wieder
öffnen). Die Kalibrierung der Offsetwerte werden dann von der ESI unter 4
verschiedenen Testfrequenzen und Signalpegeln in einem EEprom abgelegt.
Die ESI 2160 hat darüberhinaus Funktionen, die man im Labor
oder der Werkstatt nicht unbedingt benötigt. So kann man das Gerät in den "component sorting mode" schalten, und 12
Toleranzbereiche oder aber "go/no-go" Bedingungen festlegen. Das ist wohl eher was für die Bauteilfertigung.
Der eingebaute Datenrecorder ist ebenfalls ein feature,
welches man in der Werkstatt nicht unbedingt braucht. Auf einer Microcassette können komplette Setups incl.
Alphanumerischen Begleittexten abgespeichert werden.... Nun...Ich hab das noch nie gemacht.
Alles in Allem ist die ESI eine der besten, mir bekannten LCR
Messbrücken. Wer mit so einem Gerät
liebäugelt, sollte aber darauf achten, dass er das 4 cm starke Benutzerhandbuch gleich
mitkauft.
Messung einer Topfkernspule aus einer Frequenzweiche
Meine Anmerkung zum Foto: alleine schon die sichtbare Qualität
der Kelvin Klemmen verspricht viel, die sehen schon auf den Fotos aus
als seinen sie kaum noch zu verbessern.
Ein vermutlich 20 Jahre alter Elko von Sprague.
Gestempelt mit 72.000 µF / 50 V (65 V surge) Er war im harten Industrieeinsatz (völlig
verdreckt), hat aber immer noch seine volle
Kapazität.
Rückseite, links die Anschlüsse der Kelvin-clips.
IEEE488 und eine serielle sind auch vorhanden.
Messung eines 2,2 µF MKT Folienkondensators im
hochauflösenden (slow) mode mit 5 Stellen hinter dem Komma. Ob das Sinn macht sei dahingestelt.
Anmerkung
meinerseits: kann manchmal sinnvoll sein. Nicht wegen der absoluten
Genauigkeit der letzten Stellen, das sei wirklich dahingestellt, aber
Vorteilhaft in Bezug auf Vergleichbarkeit, wenn man z.B. zwei
bestmöglich identische Kondensatoren suchen muss.
Datenrekorder
Hallo
Andreas ich danke Dir sehr für die Bilder und den Text zu
diesem Gerät der Sonderklasse. Mit dieser Genauigkeit und auf so
komfortable Weise messen zu können, daß muss schon sehr
beruhigend sein. Auf diesen Teil Deiner Sammlung und Arbeitsgeräte
kannst Du wirklich ganz besonders stolz sein. Selbst nur wenige sehr
gut bestückte Unternehmen können vergleichsweise mit
ähnlichem Equipment auffahren. Auch hier gilt: "wer den
sucht, der sucht".