Eppley Laboratory Standard Cell No. 100


Eppley Laboratory Inc. Standard Zelle No. 100

Eppley Laboratory Standard Cell No. 100


Eppley Laboratory Inc. Standard Cell No.100

Die Eppley Laboratory Inc. Standard Cell No.100 ist ein Spannungsnormal, eine ältere Weston Zelle mit einer Spannung von 1,018420 Volt. Nachgemessen mit einem 6 1/2 stellligen 3457A Digital Multimeter bei einer Raumtemperatur von 21°C im Jahre 2002.

Diese Standard Zelle ist klein, leicht und transportabel, sie ist ein ungesättigter Typ. Ungesättigte Zellen haben den Vorteil eines geringeren TK aber dafür eine höhere Alterungsrate.

Ich kann mir vorstellen, daß sie auch ölgefüllt sein kann (Vermutung). Das Öffnen an den vier Schrauben an der Unterseite möchte ich vermeiden, wegen der Sauerei und weil eine der Schrauben durch eine Vergußmasse versiegelt ist.

Dieses Normal ist nicht auf eine konstante Temperatur beheizt, wie z.B. die Guildline Standard Cell Enclosure 9152 . Idealerweise sollte die Zelle daher in einem klimatisierten Raum benutzt und auch gelagert werden. Falls diese Bedingungen nicht erfüllt werden können, ist sie für höchstgenaue Anwendungen nicht geeignet, da die Zelle mit der Temperatur minimal driftet.

Hobby Bastler ohne klimatisierte Räume sollten die Zelle wenigstens in einem Raum lagern, der keinen besonders großen Temperaturschwankungen unterliegt und nicht wärmer als 43°C wird, da sie bei hohen Umgebungstemperaturen zerstört wird. Vibrationen, Schläge und ständiges Kippen sind zu vermeiden.

Das Gehäuse im Bereich der Anschlußklemmen einmal richtig säubern, z.B. mit Spiritus. Leckströme an der Oberfläche werden reduziert. Die Zelle nicht lange und mit so wenig Strom als möglich belasten. Die Zelle entleert sich nicht nur schneller, sie verändert auch ihren Spannungswert. Insbesondere nach einer größeren Belastung. Auch permanent daran angeschlossene Operationsverstärker sind zu vermeiden. Falls doch, dann einen Operationsverstärker mit FET Eingängen und minimalen Gate Strömen. Abklemmen ist trotzdem die beste Lösung.

Auch das Kupfer an den Anschlußklemmen ist sauber zu halten und die Kupferoberfläche von Oxiden zu befreien. Bester Anschlußdraht sind zwei gleichlange blanke Kupferdrähte (massiv nicht flexibel). Verzinnte Adern oder Kabelschuhe sind zu vermeiden. Verschiedene Kontaktmaterialien können minimale Kontaktspannungen verursachen, insbesondere Kupfer auf Kupferoxid ist sehr schlecht.

Vermessung der Zelle im April 2007:


Überprüfung der Standard Zelle

Ziel war es herauszufinden, wie die Zelle auf eine minimale leichte Erhöhung der Raumtemperatur reagiert. Der Messaufbau zeigt insgesamt vier unabhängige Spannungsmesser zwei DMM 3457A, ein DMM 34401A und ein 343A DC-Kalibrator zusammen mit einem 419A DC-Nullvoltmeter.

An einem gemütlichen sonnigen Sonntag morgen wurden das Equipment eine Stunde lang warmlaufen gelassen, danach die erste Messung durchgeführt. Im Bewusstsein der steigenden Erwärmung des Tages wurde die Messung abgebrochen nachdem sich der Raum um knapp 1°C erwärmt hatte.

   

Im linken Bild wurde die Zellen mit den 3457A gemessen, im rechten mit dem Kalibrator + DC Nullvoltmeter sowie den 34401A.

3457A (20) TK: -0.44 µV/min
3457A (22) TK: -0.44 µV/min
Kalibrator   TK: -0.41 µV/min
34401A      TK: -0.43 µV/min

jedes dieser vier Instrumente liefert den selben TK, das zeigt schon mal eindeutig, dass die Temperatur Drift der Zelle viel höher ist als die der Geräte.

Größenordnung der Zelle ca. - 20 bis 25µV/°C.

Fazit die Zelle ist verbraucht, der Temperaturkoeffizient ist zu groß geworden. Eine negative Eigenschaft von Standard Zellen, mit zunehmendem Verbrauch steigt ihr TK beachtlich an. Für Kalibrationszwecke ist sie unbrauchbar geworden.  In ihren jungen Jahren hatte die Zelle einen deutlich besseren TK, in der Literatur habe ich Angaben von bis zu 0µV/°C bei 1.018990V und 25°C gefunden.  Bei höherer Spannung war der TK auch leicht negativ, er geht dann mit zunehmdem Spannungsverlust gegen Null, steigt dann positiv an und fällt später wieder enorm negaitv ab, wie im jetzigen Zustand. Die gemessene Spannung von 1.0183xx ist für ungesättigte Zellen bereits ein verbrauchter Wert. 

In wie weit das oben genannte alles auf die Eppley No. 100 zutrifft kann ich nur spekulieren, jedenfalls ist die Angabe "Low Temperature Coefficient" auf dem Typenschild ein deutlicher Hinweis auf eine Zusammensetzung der Zelle, die einen sehr guten TK verspricht. Bei verschlissenen Zellen ist der TK nunmal leider hinüber. Eine Angabe zu einer neuen No. 100 war in dem Link weiter unten zu finden: 1.01924V bei 24°C, einiges mehr als die hier gemessene.

Interessant auch der Vergleich von 2002 zu 2007:


damals bei 21°C gemessen 1,018420V das war mit Gerät (Nr. 22), addiert man nun den geschätzen TK von -25µ/°C hinzu erhält man 1,018395V bei 22°C im Jahr 2002 (Zeitmaschine rückwärts).

Der Messwert mit Gerät (22) nach ca. 15 Minuten (22°C) 1,018395V entspricht etwa genau dem von 2002, was für ein Zufall? - oder die Zelle hat keine Spannung verloren in den letzten fünf Jahren? Alles möglich, sie stand im Keller und wurde seitdem nicht ein einziges mal genutzt.

Jedenfalls wenn man die Zelle weiter nutzen wollte, macht es nur noch in einem temperaturgeregeltem Ofen einen Sinn, es sei denn man gibt sich mit einer kleineren Genauigkeit zufrieden. Zum Entsorgen ist dieses alte schöne Stück jedenfalls viel zu schade. Wem die Temperaturstabilität nicht mehr ausreicht, für den ist sie immer noch ein Vitrinenstück oder eine schöne Bücherstütze.




Mehr Information Standard Zelle: http://www.humboldt.edu/~scimus/Instruments/EppCellMan/EpplyMan.html

The Eppley Laboratory Inc. standard Cell No.100 is an voltage normal, an older Weston cell with a voltage of 1.018420 V. Checked with 6 1/2 digit 3457A digital multi meter at an ambient temperature of 21°C. Perhaps in its recent days it was as standard for a calibrator in use. This standard cell is small, easy and transportable. I can imagine that she can be also filled with oil (assumption). An opening at the four screws at the bottom surface I would like to avoid, because it is a mess and one of the screws is sealed by sealing compound. This normal is not heated on a constant temperature, as e.g. the Guildline standard Cell Enclosure 9152. Therefore this normal has a temperature coefficient. Ideal way should be used the cell therefore in an air-conditioned area and also stored. If these conditions cannot be fulfilled, the cell is not suitable for highly exact applications, since the minimal temperature drift. In my opinion, variations in temperature are not favorable to the life span. Hobbyist without air-conditioned areas should store the cell at least in an room, without particularly large variations in temperature. Avoid vibrations, impacts and tilting. The housing close to the connecting terminals should cleaned correctly once, e.g. with white spirits. Leakage currents at the surface are reduced in such a way. Load the standard cell not for a long time and with much current. The cell does not only empty itself faster, it changed also their voltage level, in particular after a large load. Permanently connected operational amplifiers are to be avoided. If nevertheless, then use an operational amplifier with FET inputs and minimum gate currents. Disconnecting is nevertheless the best solution. The copper should be cleaned before measuring. Remove the oxides at the copper surface. Connect with two blank shining copper wires of equal length (massive not flexibly). Tinned wires or cable lugs are to be avoided. Different contact material can cause minimal thermal voltages, in particular for copper on copper oxide, it is very bad.

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