Oerlikon Hitzedraht Voltmeter, Baujahr 1895




Oerlikon Hitzedraht Voltmeter 1895











Christian schrieb:
Ich sende noch ein weiteres Bild eines schönen Hitzdraht-Voltmeters von 1895. Die Firma Oerlikon hat u.a. Generatoren und Lokomotiven, z.B. das berühmte Krokodil, gebaut. Vermutlich ist das Voltmeter für die Spannungskontrolle bei einem Generator bestimmt gewesen, denn sein niedriger Innenwiderstand von ca 840 Ohm würde eine höherohmige Quelle zu stark belasten. Die Kabel werden noch nach alter Väter Sitte mit offen liegenden Rändelschrauben festgeklemmt. Die Sicherheits-Philosophie mündete wohl in den Spruch:"Rühr mich nicht an". Trotz des einfachen Prinzips, musste das Messwerk sehr präzise gestaltet werden, um eine gute Reproduzierbarkeit der Messungen zu erreichen. Der dünne Platindraht ist gerade noch zu sehen. Er ist nach meiner Schätzung unter 0,1mm im Durchmesser.

Eine Wirbelstromdämpfung für das Messsystem ist auch vorhanden. Fast alles an dem Instrument ist aus Messing. Es bringt immerhin 3590g auf die Waage. Der Vorteil solcher Instrumente liegt u.a. darin, dass sie gegenüber starken Magnetfeldern weitgehend unbeeinflussbar sind. Wörtlich steht auf dem Gebrauchszettelchen auf der Rückseite (ist etwas verschmutzt, sonst hätte ich ein Bild gemacht):

"Die Angaben haben Gültigkeit für Gleich-und Wechselstrom und sind unabhängig von benachbarten Strömen und Maschinen".

Hitzdrahtvoltmeter sind selten, als Strommesser aber, wegen der geringen Induktivität, sind sie für spezielle HF-Messungen noch heute in Gebrauch. Ich zog es ziemlich verschmutzt auf einem Flohmarkt aus einer Gruscht-Kiste, sah aber sofort was es ist. Meine Her(t)z-Frequenz stieg entsprechend, denn ich hatte noch kein Hitzdrahtinstrument. 
Viele herzliche Grüße
Christian




Christian aus Südbaden, ich danke Dir sehr für die Fotos von diesem fantastisch schönem Messgerät.
Das älteste und schönste Instrument auf der Seite.



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