RV55 Röhrenvoltmeter
Das Sennheiser RV55 ist ein schönes, wunderbar klassisch aufgebautes AC Röhrenvoltmeter. Es besticht durch grundsolide Technik der damaligen Zeit. Gebaut wurde es Anfang der siebziger Jahre. Ein Bekannter berichtete, von Grundig existiere ein baugleiches Gerät, wer nun was oder auch gemeinsam entwickelt hat, weiß ich nicht. Der AC Messbereich liegt bei 10 Hz bis 1 MHz. Das Gerät arbeitet noch immer sehr exakt, ein Vergleich an einem präzisen AC Multimeter mit bekannter Genauigkeit ergab eine akzeptable Abweichung auch über Frequenz. Für Messungen an DC Spannungen wurde es nicht konstruiert. Die Einstellung des Messbereichs erfolgt über die Drucktaster und der X1000 Taste, sind z.B. die Tasten 300mV und x1000 beide gleichzeitig gedrückt, beträgt der Messbereich 300 Volt.
Die 85A2 ist eine Glimmstabilisator Röhre mit einer Brennspannung von 85V, das ist sozusagen die Zenerdiode der Röhrenzeit.
Die EF80 eine HF Pentode, wurde einst in sehr hohen Stückzahlen verbaut, ein damaliges Arbeitspferd vielen Röhrenschaltungen.
Die EF184 auch eine HF Pentode, etwas neuer als die EF80, sie besitzt eine hohe Steilheit.
Die EL86, eine Leistungspentode, geeignet für eisenlose Ausgangsstufen, sie braucht nicht unbedingt die höchsten Anodenspannungen.
Die PCC88 eine empfindliche Doppeltriode, sehr häufig in Fernsehempfängern anzutreffen.
In dieser Zeitepoche war die bedruckte Leiterplatte bereits richtig modern geworden und war schon weit verbreitet.. Damals wurde das Layout noch per Folie auf dem Belichtungsfilm aufgeklebt, die Computerprogramme zur Platinenerstellung kamen schließlich erst viel später. Was hat sich da nicht alles getan? Mittlerweile BGA's mit über 1100 Pins oder Leiterplatten mit 24 Lagen.
Die Röhren erstrahlen in einem wunderbaren Glanz, das Gerät ist im Innern noch fast wie neu.
Eine Frage des persönlichen Geschmacks, Röhrengeräte allgemein stehen immer im Wettbewerb, wann sind sie nun schöner, geschlossen oder geöffnet?