Logiktester Typ W&G TKL-515


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Hier die Originalverpackung mit Firmenwerbung von W&G.

<Box>

Warum auf der rechten Seite "West End und Krefeld" steht weiß ich nicht. Ich habe keine Ahnung, woher das Gerät stammt, gekauft wurde es in der Elektrobucht für einen einzigen Euro. Nun frage wahrscheinlich nicht nur ich mich, ob W&G, deren Geräte meistens hochkomplex, schwer und teuer waren, so etwas vergleichsweise popliges wie diesen Logik Tester wirklich verkauft hat,  oder ob das nicht eher zum eigenen Gebrauch produziert und ein gewisser Anteil vielleicht als Werbegeschenk verteilt wurde. Ich weiß es nicht, vielleicht kann das ein Insider beantworten. Der Tester stammt vermutlich aus den frühen 80er Jahren. Einen eindeutigen Datecode kann ich nirgends finden.


Ok, machen wir die Verpackung auf. Dann kommt das hier zum Vorschein.

<Verpackung>

Man erkennt sofort das ungewöhnliche Design, das ist der Grund, warum ich das Gerät hier vorstelle. Ein gewöhnlicher Logik-Tester mit zwei Leuchtdioden in der üblichen Bauform wäre zu trivial gewesen, aber der TKL-515 ist recht auffällig.
Ein Logik-Tester ist generell ein sehr einfaches Messgerät. Eigentlich nicht mal das, messen kann man damit gar nichts, nur prüfen. Er zeigt nur logische Pegel an, im einfachsten Fall nur statische Pegel, also definierte high und low Pegel. Bessere Geräte haben noch einen Indikator für Signalwechsel. Das hat der TKL-515 auch alles, er ist zudem aber recht originell aufgebaut, die Anzeige erfolgt mit einem 7-Segment Display, welches eine Oszilloskop-Anzeige nachbildet. Anhand der Helligkeit der Segmente kann man sogar Tastverhältnisse abschätzen.


Hier die Kurzfassung der Bedienungsanleitung auf der Rückseite des Verpackungsdeckels.

<Manual>

Das Gerät zeigt also statische Pegel und Pegelwechsel, die Leuchtstärke der Segmente hängt auch von dem Tastverhältnis ab, man somit auch die Kurvenform abschätzen, zudem gibt es eine Memoryfunktion, womit einmalige Ereignisse gespeichert werden können. Es können CMOS und TTL Pegel erfasst werden, mit internen Potis ist es zudem möglich, eigene Pegel einzustellen. Leider fehlt mir die Bedienungsanleitung, in der die Potis im Detail erklärt sind.


Der Tester von innen.

<Board oben> 


Zu sehen sind mit diskreten Transistoren aufgebaute Komparatorschaltungen für die statischen Pegel undCMOS Schaltungen für die Erkennung der Flanken und dem Ereignisspeicher.


<Board unten>


Die Leiterplatte ist beidseitig bestückt. Wegen der Gehäuseform ist die Leiterplatte gebogen, es kommt ein sehr dünnes Leiterplattenmaterial zur Verwendung.



<Flexboard>

Hier der Inhalt der kleinen Box, die sich zwischen dem Versorgungskabel des Testers und den beiden Versorgungsanschlüssen befindet. Das ist ein Überspannungsschutz, bei Spannungen oberhalb von 16 Volt unterbricht das Relais die Versorgung der Box, um Schäden zu vermeiden.

 
<OVP>

W&G hat gezeigt, dass man selbst einen so simplen Tester so konstruieren kann, dass er was besonderes ist. Die Frage ist, ob so ein Tester heute noch überhaupt sinnvoll zu verwenden ist. Zu seiner Entstehungszeit war er bestimmt brauchbar, zur Überprüfung einfacher Digitalschaltungen kann man ihn schon in einigen Fällen nutzen. Bei komplexeren Schaltungen kommt man allerdings nicht sehr weit mit so einem Tester, ein Oszilloskop oder einen Logikanalyzer kann er selbstverständlich nicht ersetzen.

Dem Leser Karlheinz, dankeschön für die schönen Fotos und den Text.


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