Mini Verstärker mit Röhren Klang

Ein kleiner mini Verstärker, der den typischen Röhren Sound generiert. Er fügt dem Signal geradzahlige harmonische Frequenzen hinzu.

Ich möchte die Messergebnisse eines Verstärkers vorstellen, der den typischen Röhren Sound generiert.

Ich fasse hier eines der heißesten Eisen an, das in der Audio Welt existiert. Ich versuche es aus technischer Sicht sachlich zu betrachten, ohne ein Pro oder Contra.

Was ist die elektrotechnische Definition eines idealen Verstärkers?

das Verstärken einer Spannung um einen gewünschten Faktor, im wesentlichen: 

  • gleicher Frequenzgang über alle Frequenzen

  • keine Phasenverschiebung über alle Frequenzen

  • gleicher Frequenz und Phasengang für alle Amplituden und alle Lastbedingungen

  • keine Erzeugung von neuen Frequenzen, ob periodischer Art (z.B. Verzerrungen) oder anderer Charakteristik (z.B. Rauschen).

  • Keine Rückwirkung auf das Eingangssignal

  • Temperatur und Alterungsunabhängig

Unter "im wesentlichen" verstehe ich den Ausschluß von solchen Dingen wie: die Einwirkung der Gravitation des Mondes auf den Verstärker, oder den Einfluß der Konstellation von Jupiter zu Saturn. In unserer Welt gibt es genügend Technik Bürokraten, die jeden Spruch, Aussage oder Definition bis ins kleinste Semikolon zerlegen, denen es genau genau darum geht, selbst aber technisch nichts zur Sache tun.

Typischer Röhren Sound 

Es ist äußert schwierig solch eine subjektive Thematik sachlich zu behandeln, ich gebe mein Bestes. Viele, jedoch nicht alle Verstärker mit Röhren haben auch den typischen Röhren Sound, einen warmen Klang. Viele Spezialisten behaupten es genau herauszuhören, wahrscheinlich können es jedoch nur die wenigsten. Ich ziehe den Hut vor Menschen mit sensiblem Gehör. Die Ergebnisse sind immer stark abhängig von der Person und dem Verstärker, Lautsprecher usw.. Aber natürlich auch vom Zusammenspiel und der Gewichtung der Parameter der vielen Randbedingungen des Tests.

Manche empfinden diese Klang Charakteristik als angenehm, andere jedoch als störend. Der Klang entsteht primär durch die Zusammensetzung der Frequenzen in ihrem Klang Spektrum. Manche Verstärker aus Röhren (nicht alle), haben den Löwenanteil ihres Klirrfaktors in der zweiten Harmonischen. Oft tendieren schlechte Transistorschaltungen zu ungeradzahligen Harmonischen. Hörversuche bestätigen das immer wieder. Ungeradzahlige Harmonische sind deutlich hörbarer als geradzahlige Harmonische, die erst bemerkt werden, wenn sie bereits relativ groß sind. Warum ist das so? Das ist eine Frage - für die ich eine Theorie habe, die ich jedoch nicht diskutieren möchte. Ob geradzahlige Harmonische auch gut klingen oder nicht, das muß jeder für sich selbst entscheiden. Ein Bestandteil des ursprünglichen Signales sind sie eindeutig nicht. Sie entsprechen ganz klar nicht dem idealen Verstärker, dieser hat keine Verzerrungen.

Warum aber klingen dann manche Aufnahmen mit einem Röhrenverstärker einfach besser als mit einem ansonsten sehr guten Verstärker und Wiedergabesystem?

Diese Frage mußt Du dann dem Toningenieur der Aufnahmetechnik stellen und nicht dem Verstärker Entwickler, der oft eine vorzügliche Arbeit gemacht hat und dafür als Dank den schwarzen Peter bekommt. Der Musiker macht die Musik. Aus theoretischer Sicht muss das Tonstudios die Musikaufnahme optimieren, so daß unter Verwendung vom bester Hifi Wiedergabe auch alles gut klingt und vom Hörer als angenehm empfunden wird. Die Branche ist sich dessen bewußt, nur kann sie es nicht allen recht machen. Sie kann nur eine CD aufnehmen und versucht diese aus logischer Sichtweise so aufzunehmen (ich muß nun leider spekulieren), daß es die Mehrzahl der Hörer als angenehm empfindet - das wäre auch aus wirtschaftlicher Sicht verständlich.

Dazu drei Beispiele, die alle ihre Berechtigung haben

Fall A: es gibt Menschen, die wünschen sich einen (warmen oder was auch immer speziellen) Klang der Wiedergabe, mit großem Aufwand werden die Lautsprecher und Zimmer solange getrimmt bis sie genau ihren speziellen Vorstellungen entsprechen. Die Vorstellung, die Musik soll nicht so klingen wie in einem schalltoten Raum, sondern z.B. so wie ein Musiker, der in einem Wohnzimmer seine Geige spielt und direkt vor ihm sitzt. Eine schalltote Aufnahme wird bei ihm dann auch so klingen wie in einem Wohnzimmer gespielt. Eine Liveaufzeichnung klingt dann möglicherweise auch nach Wohnzimmer. Doch wie klingt dann erst eine Aufnahme, die im Wohnzimmer aufgezeichnet wurde? - Ich weiß es nicht. Fall A entscheidet subjektiv mit dem Wohlgefühl als Führungsgroße.

Fall B: der Purist im Lautsprecher Bau, der seine Lautsprecher nach allen Regeln der Kunst, meßtechnisch und auch nach Gehör solange trimmt bis alles genauestens stimmt, die Anpassung an die Räume und auch den genauen Standort im Zimmer. Stellt er den Lautsprecher in ein anderes Zimmer oder an einen veränderten Standort, hat er seine spezielle Trimmung unter Umständen sogar verschlechtert. Fall A hat dasselbe Problem. Im Fall B ist das Ergebnis bei richtiger Abstimmung eine faszinierende hifi Wiedergabe mit totaler Abhängigkeit von der Aufnahme. Eine schalltote Aufnahme klingt bei ihm auch schalltot, eine Aufnahme aus dem Wohnzimmer würde genauso klingen. Die Klang Charakteristik legt er total in die Hände des Toningenieurs. Fall B geht aus logischer Sichtweise den technisch korrekten Weg.

Fall C: der Lautsprecher Hersteller, er wird sich in aller Regel nicht für eines der beiden Extreme entscheiden. Er muß oft aus wirtschaftlicher Sicht den Weg gehen, das seine Produkte in einer Vielzahl der möglichen Räume seiner Kunden immer noch eine bestmögliche Super Wiedergabe ermöglichen. Er kann es sich nicht leisten nachsagen zu lassen seine Lautsprecher klingen z.B. nur zwischen 40 und 50 qm gut, abweichend davon schlecht. Um so etwas hinzubekommen; das ist auch eine wahre Kunst für sich und erstaunlich was diese Leute da leisten. Wie weit Hersteller individuell Fall A oder B erreichen können oder wollen kann ich nicht beurteilen. Jetzt kommt der Toningenieur hinzu, und fragt sich zurecht  für wen soll ich denn jetzt die Aufnahme machen?

Zurück zum Röhrenverstärker: er kann sogar den Fall B erreichen. Voraussetzung ist eine richtige technische Auslegung (ist nicht leicht). In manchen Fällen jedoch liegt die Tendenz zu Fall A. Manche tendieren sogar bewußt dahin. Die Kennlinie einer Röhre bewirkt eine Dominanz der zweiten Harmonischen, die nach Aussagen vieler Hörer eine Verschiebung in Richtung Fall A erfährt. Das stört den Puristen, da es ihm die perfekte Wiedergabe zerstört, der Purist will einen kristallklaren Verstärker und kein wohlklingendes Musikinstrument. Der Klang Purist der gesamten Wiedergabekette legt die Charakteristik vollends in die Hand der Aufnahme und wird sehr angenehme als auch unangenehme Überraschungen erleben. Es ist eben Ansichtssache wer was möchte und beiden Seiten sollten sich gegenseitig akzeptieren und auch achten

Man muß aufpassen und differenzieren  bei einem Röhrenverstärker. Für was wurde er konstruiert? sind es Geräte die auf Fall A hinzielen oder auf Fall B. Oder sind die Geräte rein aus Liebe zur klassischen Technologie mit Röhren enstanden?

Die von mir entwicklete Schaltung ermöglicht es jedenfalls einen Fall B in einem gewissen Rahmen in einen mit Poti einstellbaren Fall A zu verwandeln, durch gezieltes Hinzufügen des gewünschten Klirrspektrums.

Anwendungen:

  • Vorschaltverstärker für einen röhrentypischen Sound                                             

Das_ist_alles.jpg (16150 Byte) K2_Spektrum.jpg (28091 Byte)

Das ist alles, größer ist die Schaltung nicht. Den Verstärker auf eine Verstärkung von 1. Ein paar Halbleiter und Kondensatoren plus Widerstände, fertig. Macht aus einem top non distortion Transistor Verstärker auf Wunsch einen über Poti einstellbaren weichen Röhrensound oder sogar einen noch stärker klirrenden Gittarenverstärker.

Ja, da ist der Distortion Regler mal richtig aufgedreht, das klingt dann schön kraftvoll , etwas mulmig und warm. Der Abstand von K2 (20 kHz) zu K3 (30 kHz) ist herrlich. Gemessen mit einem Audio Spektrumanalyzer HP3580A.

Wie geht's weiter in diesem Projekt?

gar nicht, ich brauch das Ding nicht, da ich einen sauberen hifi Verstärker will und kein K2 quasi Röhren Musikinstrument. Ich liebe den kristallklaren Sound - aber das ist Ansichtssache, die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Glaubt nicht immer an Krawatten und Anstecknadeln und die rhetorisch schönen Sprache - bedenkt - manche müssen sich damit ihr Geld verdienen und der ein oder andere erzählt dir genau was du gern hörst. Ich nicht, warum soll ich - ich gehe ganz normal arbeiten für 7 Stunden am Tag und verdiene keinen müden Heuler an dem was ich da schreibe. Lasst Euch im Laden ruhig mal die Messergebnisse und Klirrspektren von einem Hifi Verstärker Eurer Wahl vorführen. Ein perfekt ausgestatteter Hersteller hat so was - ein Fach Händler, der was von sich hält - sollte dazu genauso in der Lage sein und läßt Euch bloß nicht erzählen so was braucht man nicht odr sei Unsinn..

Wisst Ihr, Hören ist natürlich wichtig, es ist nur leider subjektiv und weder mess- noch objektiv vergleichbar. Hörvergleiche machen riesigen Spaß, aber immer nur zu reden von "Klang, Musik, weich, seifig, kräftig im Bass, transpararente Mitten usw." ist subjektiv und leicht beeinflussbar. Meine lieben Freunde, laßt Euch die Teile zur Abwechslung vor Euren Augen vergleichend vermessen - und zwar alle bei gleichen Test und Randbedingungen. Ein schlechter mit Worten beschönigter Verstärker fällt sofort auf. Ich liebe die Wahrheit und lebe dafür.

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