Type 2A63 Differential Amplifier
Der Tektronix Type 2A63 ist ein Differenzverstärker Einschub
gedacht für die 560er Oszillografen Serie.
Er hat eine hohe Empfindlichkeit und eine Bandbreite von ca. DC-300kHz.
Die Gleichtaktunterdrückung beträgt mindestens 50:1 bei
0.2V/DIV bei einem 50 kHz Rechteck 5Vss, für niedere Frequenzen
ist sie noch höher, mit zwei P6023
Abschwächertasköpfen sind bis sogar zu 2000:1 möglich.
Das schöne an diesem Einschub ist die Robustheit der Eingänge
gegen Überspannung, was auch eine Ursache in der verwendeten
Röhreneingangsstufe hat. Maximale Eingangsspannung 600V im nicht
differentiellen Betrieb. Im Differenzbetrieb muss man aufpassen,
maximal +/-5V am Eingang des ersten Verstärkerkreises, daher
müssen Gleichtaktsignale begrenzt sein auf +/-5V in einer
Vertikalablenkung von 1mV/DIV bis 0.2V/DIV. Weiter gelten +/-50V bei
0.5, 1 oder 2V/DIV sowie +/-500V für 5, 10 und 20V/DIV.
Eingangsimpedanz 1Meg||47pF über alle Ablenkfaktoren. Anstiegszeit
ca. 1µs. Untere Grenzfrequenz 2 Hz mit 1:1 Tastkopf und ca. 0.2
Hz mit 10:1 Tastkopf.
Um beste Messergebnisse zu erreichen sind die Messleitungen
möglichst kurz auszuführen und der Masseanschluß mit
der jeweiligen Bananenbuchse am Verstärker zu verbinden.
Zur Phasenmessung eignet er sich auch, im Idealfall jeweils einer in X und Y, die
Phasenmessung im Doppelbetrieb ist im 565 prinzipbedingt nicht möglich, da dieser Zweistrahl
Oszilloskop feste Zeitbasen hat.
GAIN ADJ:
Potentiometer zur EInstellung des Verstärkungsfaktor des Typs 2A63
zum Ausgleich der Unterschiede der Ablenkfaktoren verschiedener
Oszillographen
DC BAL:Gleichspannungssymetrie,
Abgleichregler zur Einstellung der
Gleichspannungssymmetrie, damit eine kleinstmögliche Verschiebung
der Strahlspur bei Betätigung des Schalters VOLTS/DIV durch seinen
Bereich erhalten wird. Die DC Bal stellt man ein im 1mV Bereich. Zuerst
auf AC Stabilized ON, dann auf OFF und den DC Bal solange verdrehen bis
der Strahl steht beim Hin- und Herschalten des ON OFF Schalter. Die
größeren Bereiche stimmen dann auch. Die DC Bal steht
natürlich erst still wenn der Verstärker vollständig
warmgelaufen ist.
AC STABILIZED:
Wechselspannungsstabilisierung, dieser Schaltkreis vermindert den
Einfluß der Drift oder anderer tieffrequenter Interferenzen, die
durch die ersten Verstärkerstufen verursacht werden könnten.
Die technischen Informationen stammen inhaltlich aus dem Manual.
Das Innenleben ist wie immer klassisch schön und sehr gut
zugänglich. Schade auch dass die im Orginal mitgelieferten
Tastköpfe wie so oft über die Jahre hinweg im Laborbetrieb
verloren gegangen sind. Der Differenzverstärker ist leider defekt,
seine Verstärkung ist sehr schwach, möglicherweise sind die
ein oder andere Röhre schwach, ich weiß es noch nicht, nur
kurz zum Testen in den 565
hineingesteckt. Normalerweise geht es recht gut diese Einschübe zu
reparieren, man kommt überall ohne Probleme gut heran, was nicht
heißt dass es immer leicht ist, die Schaltung grundlegend zu
verstehen, diese Mühe muss man sich schon machen. Meistens ist
dazu zuerst der Schaltplan aus dem Manual erstmal auf ein großes
Blatt Papier umzuzeichnen von kleinen Blöcken ausgehend,
anwachsend bis zur vollen Schaltung, so etwas kann den ganzen Mittag
dauern. Danach ist der Fehler normalerweise recht leicht zu
lokalisieren. Einfach immer nur auf Verdacht und Vermutung die
scheinbar defekten Teile zu tauschen ist manchmal zwar ein schneller
Weg, er dient aber wenig dem Verständnis.
Fehler gefunden:
beim ersten Testen festgestellt, daß das das Gerät fast
keine Verstärkung hat, was könnte das sein? Lediglich
im 1mV Bereich war bei mehreren Volt ein Signal zu beobachten.
- zu allererst die Kontakte zum Mainframe visuell geprüft - in Ordnung
- beide Transistoren an den Kennlinienschreiber geklemmt und überprüft - in Ordnung
- die vier Röhren geprüft - in Ordnung
- alle Kondensatoren auf Kurzschluss geprüft - in Ordnung
- alle Widerstände mit dem Ohmeter gemesssen und geschaut ob
einer dabei ist dessen Wert deutlich höher ist als der Nennwert -
in Ordnung
- sah mich schon beim Schaltplan zeichnen
- Eingangimpedanz gemessen: fast Null Ohm ! Fehlergebiet gefunden
Einer der schönsten Fehler, den man sich nur wünschen kann.
Der blanke Draht von der Eingangsbuchse berührt den
Masseanschluß der Koaxialverbindung. Beim Transport wurde der
Draht leicht verbogen, das war alles. Manchmal ist es einfacher als man
denkt.
Anschließend noch auskalibriert und vollends gesäubert,
selbstverständlich auch die Rillen in den Knöpfen. Schafft im
0.2V Bereich eine Bandbreite von ca. 390kHz (Amplitude von drei
Division auf zwei Division gefallen, das sind grob -3dB).
Amplitudengang darüber hinaus wunderbar
abfallend, schönes Rechteckverhalten. Optisch am Schirm
bewertet ein sehr glatter Frequenzgang von DC bis sich die Bandbreite
bemerkbar macht. Strahl auch im 1mV Bereich rauscharm. Erreicht die
1µs Rise Time bequem.