| Das Tektronix 485 ist ein tragbares Zweikanal Oszilloskop mit einer
hohen Bandbreite von DC bis 350 MHz bei Verwendung des eingebauten 50
Ohm Eingangs, im 1 Megaohm Betrieb verringert sich die Bandbreite auf
250 MHz. Die Zeitablenkgeschwindigkeit überstreicht den Bereich von 0.5 Sekunden/Teil bis zu 1ns/Teil in der bewährten 1,2,5 Teilung, einen *10 Magnifier besitzt die Zeitbasis nicht. Ein vielseitig einstellbarer kalibrierter Delayed Sweep ist vorhanden. Die verzögerte Zeitbasis hat eine einstellbare Verzögerungszeit und kann getriggert werden nach Ablauf der Verzögerungszeit. Die Darstellung kann im alternierenden Betrieb erfolgen. Der Vertikal Ablenkbereich beträgt 5mV/Teil bis 5V/Teil. Werden Tastköpfe verwendet mit automatischer Readout Umschaltung, so zeigt das Instrument über drei rote Leuchtdioden den aktuellen Skalierungsfaktor der Messung an, sowohl für X1, X10 und X100 Tastköpfe. Die vertikale Bandbreite kann auf 20 MHz reduziert werden, das erhöht durch Rauschreduzierung die Strahlschärfe. Allgemein ist zu sagen die Strahlschärfe und Fokussierung ist wunderbar an diesem Gerät, prima in allen Helligkeitseinstellungen und auch allen Zeitablenkungen durch eine gut funktionierende Autofokussierung. Die kleinere 0.8cm/Teil Bildröhre trägt ihren Teil zur Bildschärfe bei, die kleinere CRT ist reine Gewöhnungssache, der Umstieg vom einem 7603 mit der Großbildröhre fällt natürlich schwer, am besten hat man beides. Der 50 Ohm Eingang ist als Besonderheit aktiv geschützt, er wird bei höheren Spannungen automatisch abgeschaltet, defekte oder verheizte und damit oftmals falsch anzeigende Abschwächer sollte es bei diesem Gerät im 50 Ohm Bereich nicht geben. Eine seltene Besonderheit ist auch der eingebaute Rechtkalibrator, er kann umgeschaltet werden zwischen 1 kHz und 1 MHz. Seine positive Anstiegsgeschwindigkeit ist kleiner 1ns und zusätzlich noch sauber einschwingend, das ist ungewöhnlich schnell für einen eingebauten Kalibrator, der Kalibrator kann damit zur Überprüfung der Anstiegszeit von vielen Oszilloskopen verwendet werden. Auch zur damaligen Zeit eine Besonderheit in einem Portable Gerät war es die Power Supply als AC/DC Schaltnetzteil auszulegen, dadurch erklärt sich auch der niedrige Leistungsbedarf von max. 60 Watt für eine Breitbandoszilloskop ein toller Wert. Die Power Supply ist denen aus der 7000er Serie sehr ähnlich. Im Handbuch lassen sich insgesamt neun verschiedene aus der geregelten AC/DC Versorung abgeleitete Betriebsspannungen aufzählen, davon sind noch einmal fünf Stück linear über Operationsverstärker und Transistoren nachgeregelt, auch die Anzahl der passiv "Decoupled" Betriebsspannungen ist hoch. Vielleicht erklärt auch die aufwändig ausgeführte Power Supply auch ein Stück weit mit, warum die Offset Drift Eigenschaften der Y-Verstärker ausgezeichnet sind. Selbst bereits nach wenigen Minuten Anwärmzeit verweilt ein einmal eingestellter Strahl fast wie fest betoniert an der gleichen Stelle über einen langen Zeitraum hinweg, ich würde behaupten es ist eines der driftärmsten Oszilloskope dass ich benutzen darf. Die Erklärung der anderen üblichen Funktionen erspare ich dem Leser, sie sind dem Frontplatten Foto entnehmbar. Interessenten sollen unbedingt beachten, die ebenfalls erschienene Geräteversion 485-2 hat nur einen 50 ohm Eingang und ist nicht umschaltbar auf 1 Mohm. Version 485-1 und 485-2 haben beide keinen Trigger View. Eine Kontrolle der Funktionen ist empfehlenswert. Generell ist noch anzumerken, das Gerät ist klein und leicht gebaut aber trotzdem Oberklasse, die Kombination aus beiden bewirkt eine etwas kompaktere innere Bauweise, ich hatte noch nicht die Ehre Reparaturen daran ausführen zu müssen. Nach meiner Meinung eines der besten Portabel Geräte seiner Zeit.
Features:
- Excellent portable oscilloscope -
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| Auch bei diesem Gerät fehlt die originale Frontplatten Abdeckung. Wie
schon beim 475 ist hier Eigenhilfe in Form von massivem amerikanischem
Nussbaumholz eine Lösung. Der Deckel ist verleimt aus Parkettholz, rund und glatt geschliffen bis auf Körnung 800 und mit Arbeitsplatten Öl behandelt. Die Ölbehandlung kann mehrfach erfolgen, jeweils mit einem Zwischenschliff, im getrockneten Zustand eine Politur der Öloberflache mit einem Baumwoll Lappen, dadurch kann der Glanzgrad gesteigert werden. Sicherlich wäre auch eine Schellack Oberfläche hochinteressant. Die Fotos zeigen die Behandlung mit nur einem Ölvorgang zu dem Zeitpunkt der Aufnahme. Ein 485 ist dem Aufwand dieser Selbstbau Maßnahmen mehr als würdig, dass muss einmal gesagt werden. |
