Farvimeter Fernseh G.m.b.H

Farvimeter

Das Farvimeter von der Fernseh G.m.b.H Taufkirchen/Vils war ein Geschenk eines befreundeten Elektronikers.  Es hat eine Generator Funktion über mehrere Bereiche, wobei anscheinend eine Amplitudenmodulation zuschaltbar ist. Zusätzlich verfügt es über mehrere Messfunktionen. Innerhalb des Geräts befindet sich auf einem Kondensator ein Aufruck mit dem Jahrgang 1947. Das Gerät befindet sich äußerlich als auch im Innern in einem stark verschmutzten Zustand. Leider ist das Gerät defekt und ich weiß nicht genau wofür es gebaut worden ist, über die  eingegangenen Hinweise bin ich dankbar.

Messfunktionen - anscheinend ein Multitalent

Frequenzskala - sehr leicht über eine Untersetzung einstellbar, läuft noch tadellos

Anzeigeinstrument - die Skala ist in echt deutlich besser abzulesen als auf dem Foto zu vermuten ist, das Glas ist allerdings stark verschmutzt.

 

Frequenzeinstellung - die Einstellung erfolgt über einen Knopf aus Holz mit angebrachter kleiner Kurbel. Der Antrieb ist sehr feinfühlig und leicht verstellbar.

HF-Amplitude Einstellknopf

 

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typische fliegende Verdrahtung damaliger Zeit

Andreas hat mir zum Gerät eine Nachricht geschrieben, ich danke Dir:

Hallo Ralf,

habe gerade noch einen Blick auf amplifier.cd geworfen und bin auf das Farvimeter gestossen.

Also hier falls Du noch was dazu wissen möchtest zur Funktion/Nutzung/Zweck:

Das Gerät ist ein "typisches" Mehrzweckmeß-und Justiergerät der Radiowerkstatt der 50er Jahre (ok, so ab 45 bis 47 wurde etwas zusammengestellt, und dann verbessert). Du hast links oben einen HF Meßsender: richtig erkannt amplitudenmoduliert und für die Lang/Mittel/Kurzwellenbereiche der damaligen Empfänger optimiert. Die baujahrstypische Kreisskala, später wurden es dann Trommelskalen (sieht man z.B. an den R&S Geräten der 60er Jahre...) HF-amplitude ist zumindest "grob" (nach heutigen Begriffen) einstellbar. Aber auch Geräte von Heathkit aus den 70ern funktionierten nach gleichem Prinzip ;) .

Echt Klasse: Die Feinverstimmung -- Bandbreitenmessung genannt. Hier kann man den Messender fein verstimmen, und DIREKT die Verstimmung in % ablesen. Die 470 kHz kommen wohl von der damals üblichen ZF, heute sind es m.W. 455 kHz.

Schauen wir weiter nach rechts, kommt der pfiffige Meßteil. Spannungen und Ströme sind klar, ein Multimeter. Pfiffig ist ide Kondensatormessung mit Wechselspannung (direkt aus dem Lichtnetz 50 Hz) und direkter Anzeige im Meßinstrument (also keine Meßbrücke, sondern skalenablesung. Der Kapazitätsumfang ist bescheiden (nach heutigen Maßstäben), aber man darf ja auch nicht vergessen: Typischer Netzteileko hatte einige zig bis max. 200uF. Die beiden weißen Tasten an der Meßbereichsumschaltung links dienen zum Zuschalten der Wechselspannung und zum Abgleich Vollausschlag (untere weiße Taste).

Widerstände natürlich ebenfalls meßbar: Du hast also ein für die täglichen Belange des Radiotechnikers zugeschnittenes Volt-, Ohm-, Ampere- und Kapazitätsmeßgerät vor Dir.

Ebenfalls typisch die schönen klaren Angaben direkt auf der Skala, welche Widerstände das Meßobjekt belasten (als Voltmeter) bzw. welcher Spanungsabfall als Amperemeter auftritt (Innenwiderstand). So was muß man sich heutzutage erst aus dem Handbuch moderner Meßgeräte zusammensuchen.

Tja, alles in allem ein rares Teil. Gründlich und vorsichtig reinigen, Elkos prüfen und wohl fast alle tauschen (dürften zumindest formiert werden müssen, aber besser gleich wechseln, wenn Du das Ding restaurierst).

Kontakte: Kontakt 60 von Kontakt Chemie, und kommst schnell und steßfrei voran. Aber bitte nicht reinsprüchen, sondenr in die Deckelkappe der Spraydose sprühen und dann mit kleiner Spritze tropfenweise minimalst auf die Schalterkontakte aufbringen. Alternativ: Tuner 600, das kannste direkt sprühen. Aber zu Kontakt 60 sage ich Dir noch was am Wochenende.

Glückwunsch zur Ergänzung Deiner Sammlung!

herzliche Grüße

Andreas

 

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