Verwendung
und Anmerkung:
der kleine Schaltregler arbeitet in einer Anwendung als 3,3 auf 1,2 Volt Versorgung von digitalen IC's. Der Ausgangsstrom beträgt etwa 1A maximal.
Ergänzend zu diesem Bericht ist es sehr empfehlenswert sich das
Orginaldatenblatt des Herstellers anzusehen. Das darin Beschriebene soll an
dieser Stelle nicht ermüdend wiederholt werden, viel mehr liegt das Gewicht
bei der externen Beschaltung, dem Layout und den Meßergebnissen. Die
Funktionsweise eines Abwärtsschaltregler ist in weiterführender Literatur
weltweit auch schon beliebig oft erklärt worden, an dieser Stelle wird
darauf verzichtet, es ist sonst zu viel.
Der Bericht
soll auch ein wenig "die Ungewissheit" nehmen vor Schaltnetzteilen
- falls
vorhanden. Diese Spannungsversorgung ist nicht so schwierig in Betrieb zu nehmen, wie man vielleicht befürchtet, ein paar wesentliche Dinge beachten
und es würde auch bei Dir funktionieren.
Dieser Schaltregler ist geeignet für Niedervolt
Anwendungen, hauptsächlich um aus einer einzelnen Betriebsspannung mehrere
zu generieren, z.B. 5V auf 3,3V oder 3,3 auf 2,5 oder 1,8 usw. Durch den
hohen Wirkungsgrad und einer geringen Ruhestromaufnahme ist das IC sehr gut
für den Batteriebetrieb geeignet. Die Anwendungen sind sehr vielfältig z.B.
Versorgung mehrerer weißer Leuchtdiode zu Beleuchtungszwecken und natürlich
Digital Versorgungen. Das IC kann auch im Buck-Boost Betrieb verschaltet
werden, d.h. es kann bei Bedarf gleichzeitig Aufwärts- und Abwärts wandeln.
Warum dieses IC ausgesucht?
-
kleines Gehäuse MSOP10 (ca.5*3mm) oder DD
(3*3mm)
-
hohe
Schaltfrequenz bis zu 4 MHz möglich, dadurch verkleinert sich die
Speicherdrossel und auch die Kapazität am Ausgangskondensator. Der Einsatz
von Keramikkondensatoren mit niedrigstem ESR wird dadurch leicht möglich.
-
hoher
Wirkungsgrad etwa bis zu 95%, dadurch wenig Wärmeverluste
-
integrierter Schalttransistor und Schaltdiode
-
verschiedene Arbeitsmoden, hoher Laststrombereich von kleinen bis großen
Lasten
-
nur
zwei Widerstände als Feedback, nur zwei weitere Widerstände und nur ein C
zur Einstellung der Schaltfrequenz
-
synchronisierbar
-
niedriger Ruhestrombedarf
-
sehr
geringer Gesamtplatzbedarf
Schaltplan:
![Schaltplan LTC3411 Abwärtsschaltregler](images/Schematic_LTC3411.gif)
Bild
1 zeigt den Schaltplan zum Layout. Es wurden dazu mehrere
Experimente unternommen, insbesondere mit dem Ziel die Spikes am
Schaltreglerausgang gut zu dämpfen. Es sei angemerkt die vom Hersteller
angegebene Orginalkonfiguration mit nur einem Eingangs- und
Ausgangskondensator und ohne Tiefpaßinduktivitäten liefert bereits gute
Ergebnisse und ist noch platz- und kostensparender als mit der gezeigten
Filterkonfiguration.
Layout
Oberseite:
![Oberseite des zweilagigen Layout, hellrot die Masse](images/Layout_LTC3411_top.gif) |
Bild
2 Layout
"Out" und "In" sind die Lötanschlüsse für
einen dünnen Draht. Der Sternpunkt ist gleichzeitig der Masseanschluß |
Package:
L1 geschirmte Würth Flach Induktivität
L4 Ferrit SMDL2012C (0805)
C1 Keramik (0603)
C5 Keramik (0805)
C6 Keramik (1210)
R3 (0603)
R4 (0603)
U13 DCDC (MSOP10) |
Layout
Unterseite:
![Unterseite des zweilagigen Layout, hellblau die Masse](images/Layout_LTC3411_bottom.gif) |
Package:
L2 Ferrit SMD L2012C (0805)
L3 Ferrit SMD L2012C (0805)
C2 Keramik (0805)
C3 Keramik (0805)
C4 Keramik (0805)
R1 (0603)
R2 (0603) |
Bild
3 solch ein einfach gehaltenes zweiseitiges Layout kann
jeder professionelle Leiterplattenhersteller schnell und kostengünstig
herstellen, und ist auch für normal verdienende Privatpersonen
erschwinglich. Selbst ätzen oder fräsen, für ausgestattete
Elektroniker natürlich auch kein Problem. |
Anmerkungen zum Layout:
so kompakt, einfach und sinnvoll wie möglich
gehalten, zweiseitig SMD mit Standard Durchkontaktierungen. Zwei Lagen 35µm
Kupfer Dicke reichen völlig aus. Das Layout ist nur ein Vorschlag, ein
erster Ansatz, für Dich als Hilfe um Dir die Arbeit des "Überlegens der
Plazierung der Bauteile" etwas zu erleichtern.
Oberseite:
-
Der Masseanschluß ist gleichzeitig Sternpunkt der Schaltung.
Die Verbindung Pin 5 "Powerground" ist kürzestmöglich zum Sternpunkt. Die Masse Verbindung der
Eingangskondensatoren C5 & C6 ist auch kürzestmöglich zum Sternpunkt. Die
Verbindung der Zeitglieder C1 und R3 ist kurz. Bedeutend dabei ist
insbesondere, daß die Masseverbindung dieser beiden Zeitglieder nicht von
Masse Strömen des Powerground des LTC3411 und auch nicht von den
Masseströmen der Eingangskondensatoren C5&C6 durchflossen ist. Die räumliche
Anordnung im Layout stellt mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher, daß bei
dieser Anordnung nur eine sehr geringe galvanische Verkopplung stattfindet.
Die hochfrequenten Ströme im Powerground sind nur sehr gering mit den
Zeitgliedern und Eingangskondensatoren verkoppelt.
-
Die Speicherinduktivität L1 hat
einen gewissen räumlichen Abstand zum Rest der Schaltung. Obwohl hier eine
geschirmte Induktivität verwendet worden ist, ist trotzdem ratsam auf der
Gegenseite der Induktivität keine Bauteile zu plazieren. Falls es sich nicht
vermeiden läßt, dann auf keinen Fall das IC selbst oder die sehr
empfindliche Gegenkopplung aus R2 und R1. Den Ausgangs- oder
Eingangstiefpaßfilter darüber zu plazieren wäre noch akzeptabel, vermeiden
ist jedoch die eleganteste Lösung.
-
Die Anschlußleitungen der
Speicherinduktivität L1 sollten kürzestmöglich ausgelegt werden, da in ihnen
sehr hochfrequente Ströme fließen. Jede schnelle Stromänderung hat ein
dementsprechend starkes elektromagnetisches Feld zur Folge, daß in die
Umgebung als Welle (EMV Störung) abstrahlt und nicht nur die umgebende
Schaltung sondern auch insbesondere die Feedbackleitung (R1 und R2) stören
kann. R1 und R2 sollten nicht zu nahe an diesen Leitungen verlegt werden.
-
Eine parasitäre Parallelkapazität
der Speicherinduktivität L1 ist zu vermeiden. Deswegen wurde die Masse im
Umfeld von L1 stärker ausgeschnitten. Eine parasitäre Parallelkapazität
bewirkt während der Schaltvorgänge einen zeitlich unerwünschten Stromfluß,
der die Amplitude der Spikes im Ausgangssignal erhöhen kann.
-
Der SMD Ferrit L4 hat auch eine
verringerte Masse in seiner Umgebung, auch hier mit dem Ziel seine
parasitäre Parallelkapazität gering zu halten. Es ist anzumerken, gerade bei
ben höchsten Frequenzen (ca. 50-300 MHz und mehr) sind bereits wenige pF ein
unerwünschter Koppelweg. Spikes haben ihre Frequenzen in etwa in dieser
Größenordnung, und diese zu filtern war ein Ziel der Schaltung.
Unterseite:
-
Der Masseanschluß der
Ausgangsfilterkondensatoren geht direkt zum Sternpunkt, hochfrequente Ströme
durch diese Kondensatoren belasten kaum das kurze Leitungsstück zwischen R1
(Feedback Widerstand) und dem Sternpunkt.
-
R2 ist direkt am ersten
Kondensator C2 angebunden mit kurzer Leiterbahn. Lange Leitungen der
Gegenkopplungswiderstände R1 und R2 wären ungünstig, da sie sonst wie
"Empfangsantennen" wirken und leicht Störungen in die Regelung einschleifen
würden. Das wäre besonders kritisch, wenn R1 und R2 sehr hochohmig gewählt
wären. In der Orginalkonfiguration sind diese sehr hochohmig ausgelegt, um
den Wirkungsgrad zu erhöhen (besonders auch für einen Batteriebetrieb).
-
Die beiden SMD Ferrite L2 und L3
haben wenig Masse im Umfeld, um die parasitäre Kapazität nicht unötig zu
erhöhen, was die Hochfrequenzwirkung der Ferrite herabsetzen würde.
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Die Anordnung der Tiefpäße ist
immer L dann C dann L, damit ist gemeint das Layout der Kondensatoren wurde
so gestaltet, daß nur eine geringstmögliche parasitäre Reiheninduktivität (ESL)
an den Kondensatoren entsteht.
Fehlendes an der Schaltung:
-
nicht verwendet wurde in der
Gegenkopplung der 22pF Lead Kompensations Kondensator (ca. 15pF bis 33pF
siehe Figure 7 im Datenblatt). Er kann die Stabilität der Regelschleife
verbessern. Die Auswirkung dieses Cc habe ich nicht getestet, von Bedeutung
wird es sehr wahrscheinlich im Falle hoher oder schneller Lastsprünge. Der
passive LC Ausgangsfilter mindert die Wirkung dieser auf die Regelschleife
ab. Aber auch ohne Cc war die Schaltung stabil.
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Der Pin 2 "Synch/Mode" dient zur
Answahl eines Arbeitsmodus: Burst -
Pulse Skipping - Forced
Continuous gewählt wurde der Forced Continuous, da dieser
einfacher auszufiltern ist und die Last nahezu konstant ist (etwa 800mA).
Für diesen Mode muß Pin 2 auf ca. halbe Versorgungsspannung gelegt werden,
1.2V entspricht etwa dieser Bedingung, dadurch genügt es Synch/Mode an den
Ausgang zu legen für den Continuous Mode. Ansonsten müßte ein
Spannungsteiler mit (Vin/2) Teilerverhältnis für den korrekten Pegel sorgen,
oder auf Vin oder SGND für Burst oder Skipping Modus.
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die Last ist nicht im Layout, sie
kann über zwei Drähte am Masse Sternpunkt und am "Out" Lötauge angelötet
werden.
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