Ausgangsleistung und Hifi Verstärker
Die Ausgangsleistung ist eine wichtige Kenngröße für einen Hifi Verstärker.
EinführungVerstärker haben eine bestimmte Leistung, die in Watt angegeben wird. Die Leistung ist das Produkt aus Strom und Spannung. In einem Lautsprecher wird die zugeführte elektrische Leistung fast ausschließlich in Wärme umgesetzt. Nur ein Bruchteil der elektrischen Leistung kann von Lautsprechern in Schallenergie umgewandelt werden. Dieses Verhältnis beschreibt den Wirkungsgrad, der in Prozent angegeben wird. Ohne den Nachweis zu führen, z.B. wären 30 Watt Schallleistung unbeschreiblich laut. Bei einem Hifi Verstärker wird die Ausgangsleistung mit Hilfe von Wechselspannungen gemessen. Meßtechnisch einfach wäre das Messen mit Gleichspannung. Das Messen mit Gleichspannungen ist jedoch nicht möglich, da (fast alle) Hifi Verstärker keine Gleichspannungen übertragen.. Der Hintergrund dafür ist, daß ein Basslautsprecher durch Gleichspannung leicht zerstört werden kann, deswegen sind die Verstärker so ausgelegt, daß keine Gleichspannung verstärkt werden. Bedeutung der Leistung für einen Hifi VerstärkerWieviel Leistung wird benötigt, dazu ein paar Fragen:
Kannst Du diese Fragen eindeutig beantworten? Wahrscheinlich nicht, die tatsächlich benötigte Ausgangsleistung kennst Du nicht. Ich auch nicht. Es ist vollkommen egal wieviel Ausgangsleistung ein Hifi Verstärker hat. Er muß nur die gewünschte Lautstärke in der gewünschten Qualität mit Deinen Lautsprechern liefern. Es ist technisch möglich, einen Verstärker mit nur 30 Watt zu bauen, der er einen 200 Watt Verstärker bei gleicher Zimmerlautstärke klanglich in die Ecke stellt. Das bei hohen Lasten, die mehr als Nennleistung fordern, der "Kleine" natürlich das Handtuch wirft, dürfte logisch sein. Die Frage welcher Verstärker der Bessere ist, der mit 30 Watt oder der mit 200 Watt, sie ist nicht eine Frage der Leistung, sondern alleine eine Frage der Konstruktion, Spezifikation und der elektrischen Sonderausstattung (z.B. Schutzschaltungen für Verstärker und Lautsprecher). Was hättest Du lieber?Einen High Tech Formel 1 Motor mit 800 PS oder einen modernen Schiffsdiesel mit 800 PS? Ich nehme lieber einen modernen Schiffsdiesel. Warum? Der Schiffsdiesel hat einen Drehmomentverlauf, von dem träumt der Formel 1 Motor nachts. Der Schiffsdiesel hat eine Standzeit und Vollgasfestigkeit, davon träumt der Formel 1 Motor während des ganzen Rennen. Im Vergleich, viele Verstärker müssen nach betriebswirtschaftlichen Überlegungen gebaut werden. Der Bestückungsautomat in den Fertigungshallen, er muß ständig in Bewegung sein. In der Großserie soll die Anzahl der Bauelemente pro Gerät klein sein. Teure Bauelemente sind in vielen Fällen aus Kostengründen nicht einsetzbar. Der durchschnittliche Kundenwunsch verlangt nach bezahlbarer Leistung, verständlicherweise orientiert sich die Großserie daran. Einen guten Verstärker mit hoher Leistung und niedrigen Herstellungskosten zu bauen ist ein Drahtseilakt. Dazu müssen die Bauelemente oftmals bis an ihre zulässigen Grenzwerte belastet werden. Der Hersteller kalkuliert zurecht in seine Entwicklung mit ein, daß der Benutzer nur höchst selten die maximale Leistung fordert. Mit anderen Worten: viele der Konstruktionen sind nicht "vollgasfest". Die Kühlung ist der angegebenen Dauerlast nicht gewachsen, die Transistoren und damit die Kühlkörper, werden sehr heiß (probiere es). Das heizt den Innenraum und andere Bauteile wie z.B. Elektrolyt Kondensatoren, die an Lebensdauer verlieren. Wieviel Prozent der maximalen effektiven Leistung ein Musiksignal überhaupt in Anspruch nimmt, ist eine berechtigte andere Frage, deren Antwort das Leben der meisten Verstärker deutlich verlängert. Ende der Diskussion: die Antwort ist, daß die meisten Verstärker für einen realistischen Musikbetrieb ausreichend gekühlt sind, jedoch nur wenige mit der angegebenen Nennleistung auf Dauer zurecht kommen. Der vollgasfeste gut gekühlte 30 Watt Verstärker erreicht eine ähnliche Baugröße und noch höhere Kosten wie der 200 Watt Papiertiger. Der kleinere Hunger nach Leistung ermöglicht jedoch schaltungstechnisch bessere Ergebnisse. Den kleinen teuren exclusiv beschalteten Verstärker würden jedoch nur wenige Kunden kaufen, deswegen baut ihn ein Großteil der Inustrie erst gar nicht, nur Liebhaber.. Ich will damit niemals sagen die Industrie baut schlechte Verstärker, die Industrie baut sehr gute Verstärker in einem sehr guten Preis Leistungsverhältnis. Nur wer fest behauptet, das bisher dagewesene läßt sich nicht noch deutlich in allen Disziplinen qualitativ verbessern, der hat keine Ahnung. |
Mathematik zur Leistung |
|
Simulierter Zeitbereich, 2 Ohm
Lastwiderstand
2 kHz Signalfrequenz mit 5 Volt Strom nach Ohmschen Gesetz Leistung (t) = Spannung (t) * Strom (t) |
|
Bild 1 zeigt den zeitlichen Verlauf der Leistung in schwarz. Als Signal wurde eine sinusförmige Spannung angelegt. Bei ohmscher Last ist der Strom auch sinusförmig. Die Leistung ist das Produkt aus Strom und Spannung im Zeitbereich miteinander multipliziert. Die Leistung ist hier immer positiv, sie wird nie kleiner null. In der Praxis bedeuted dies, die Last liefert zu keinem Zeitpunkt Energie an den Verstärker zurück. In Nulldurch der Spannung ist auch die Leistung Null, im Maximum der Spannung ist auch die Leistung maximal. |
![]() |
Die Ausgangsleistung erreicht in diesem Fall bei 125 Millisekunden ihr Maximum von 12,5 Watt. |
![]() |
Die mittlere Leistung, die Effektivspannung und der Effektivstrom lassen sich berechnen. T ist die Periodendauer. Der Effektivstrom oder die Effektivspannung sind die zeitlich quadratischen Mittelwerte. der die gleiche Wärmearbeit erzeugt wie ein gleich großer Gleichstrom. Die effektive Leistung läßt sich für ohmsche Lasten auch so berechnen: |
||||
![]() |
Dies sind die Gleichungen zur Berechnung der Leistung eines Verstärkers, gültig für ohmsche Lasten. |
||||
Der Widerstand "R" wird mit einer Leistung von 6,25 Watt beheizt. Dies entspricht genau dem linearen Mittelwert "meanpower" des zeitlichen Verlaufs der Leistung "power(t)". Von "power(t)" nochmal den Effektivwert zu bilden wäre falsch, da für Leistungen keine Effektivewerte existieren, sondern nur Mittelwerte. Die Berechnung eines Effektivwertes ergibt nur einen Sinn für Ströme und Spannungen, nicht für Leistungen. Die oft benutzte Bezeichnung "RMSpower" entspricht genau genommen dem zeitlich linearen Mittelwert der Leistung "meanpower". |
|||||
![]() |
Die Gleichung auf der linken Seite ergibt physikalisch keinen Sinn. Effektivwerte lassen sich nur für Ströme oder Spannungen bilden, nicht für Leistungen. |
||||
|
Wie kann die Leistung am Verstärker gemessen werden?
Geeignete Meßgeräte und häufige Meßmethoden:
|