"Ich benötige einen Rechteckgenerator (er soll 3,2 KHz erzeugen) , dessen gerade
Harmonische sich unter dem Noisefloor eines 3580 verstecken können...Also -90 dB.
Nach bisherigen Betrachtungen sollte er schnell sein (steile Flanken), und sein
Tastverhältnis sollte exakt 50% und Jitterfrei sein.
Das ist alles leicht gesagt, denn meine drei (teuren)Pulsgeneratoren, sowie alle hier
stehenden Rechteckgeneratoren kommen dieser Forderung nicht! ausreichend nach.
tiefer als -80 dB geht es hier nicht."
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Messaufbau aus 7704A
und 3580A. Der Kalibrator hat ca. 1kHz und 400mV Amplitude. Das Pulsweitenverhältnis habe ich nicht gemessen. Der analoge Generator ist recht jitterarm. |
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das 1 kHz Kalibrator Signal folgt der Fourier Theorie, zeigt aber auch geradzahlige Anteile etwa 60 dB unterhalb der Grundwelle. Analyzer Einstellung hier: 1kHz/DIV, Startfrequenz DC. Das Pulseitenverhältnis liegt mit dem Oszillogramm bewertet nahe an 50:50. |
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dieser Rechteckgenerator zeichnet sich aus durch eine wahlweise sehr steile fallende oder ansteigende Flanke. Die Steig- oder Fallzeiten liegen unterhalb einer Nanosekunde. Damit läßt sich beispielsweise die Slew Rate sehr schneller Verstärker ausmessen. Oder austesten wie ein elektrisches System auf eine "nahe" ideale schnelle Sprungantwort reagiert. Die Einhaltung eines idealen PWM Verhältnisses ist bei diesen Generatoren normalerweise kein Desingkriterium. | ![]() |
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Der Analyzer steht auf 2kHz/DIV. Das 4kHz Rechteckt
zeigt hohe Anteile
an geradzahligen Oberwellen, trotz schneller fallender Flanke. Die
ansteigende Flanke ist langsamer und stört die Symmetrie, auch
das
Pulsweitenverhältnis beträgt nicht exakt
50:50, siehe
Oszillogramm. Die Symmetrie ist zwar einstellbar, ich habe bei der
Messung allerdings nicht darauf geachtet. Auch diese Rechteckspannung
ist recht jitterarm. Der Generator wurde mit 50 Ohm abgeschlossen. |
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Verwendet wurde hier ein digitaler Generator,
der sich dadurch auszeichnet, dass seine Ausgangsfrequenzen
äußerst präzise und sehr hoch
auflösbar sind. Das
Gerät besitzt sogar einen Ofenquarz. Prinzipbedingt hat dieser Generator einen höheren Jitter als manche analogen Geräte. Das Oszillogramm zeigt dieses Verhalten deutlich. Im Oszillogramm wurde die ansteigende Flanke um den Faktor zweihundert gezoomt dargestellt. Die ansteigende Flanke des gezoomten Graphen steht nicht still bezogen auf das Triggersignal der ungedehnten Darstellung. Der Generator hält aber dagegen wahrscheinlich das Pulsweitenverhältnis 50:50 ein. |
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Der Analyzer steht hier auf 2kHz/DIV. In der Resolution
Bandwidth wurde noch eine Stufe des Video "smoothing" Filter
zugeschaltet (das kleine Drehrädchen max. im Resolution
Knopf),
dadurch werden in der Analyzer Base Line nochmals kleine
nichtperiodische Peaks ausgefiltert, allerdings steigt dadurch die
notwendige Sweep Time auf mindestens 50s/DIV an. Das 3kHz Rechtecksignal zeigt nur einen geringen Anteil an geradzahligen Frequenzanteilen. Sehr stark auffällig sind jedoch die neu entstandenden Mischprodukte jeweils rechts und links von den geradzahligen Frequenzanteilen. Diese Beobachtung trat bei den analogen Generatoren nicht auf. Diese zusätzlichen unerwünschten Mischprodukte sind sehr wahrscheinlich ein Ergebnis des höheren Generator Jitters, der seine Ursache im Funktionsprinzip hat. |
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Hier wurde nun ein Multifunktionsgenerator
verwendet, auch er schafft es nicht eine Konstantheit der Pulsweite
50:50. |
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Der RE201 ist ein seltenes Spezialgerät zur Audioanalyse. Der Plot zeigt das Ergebnis der TIM Analyse mit dem Re201. |
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Der PM5190 machte in meinem Vergleich die "schlechteste Figur". Er erzeugte einen vergleichsweise starken Jitter und war mit rund 50 ns Anstiegszeit auch nicht besonders steil. Zahlreiche Mischprodukte und ausgeprägte geradzahlige Harmonische prägen das Bild. Die Amplituden des Rechtecksignals sind zudem um etwa 200 mV verschieden. Zwar konnte das durch die Offseteinstellung am Gerät auskompensiert werden, aber das Gerät muss ich dringenst mal "nachkalibrieren". Zwar sind Amplitude und Frequenz des digitalen Generators sehr stabil, aber für meinen Zweck ist das Rechtecksignal dieses Generators ungeeignet. |
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Der PM5786 Pulsgenerator war zu Anfang einer meiner Favoriten. Trotz einer minimal einstellbaren Anstiegs- und Abfallzeit von nur 2 ns und einer auf dem Oszilloskop einwandfreien, visuell symmetrischen Rechteckwiedergabe, waren geradzahlige Oberwellen vorhanden. Der Pegel dieser Oberwellen stieg bis zu einer Anstiegszeit von etwa 20 ns auch nicht nennenswert weiter an. Hier dürfte die Symmetrie des Signals der limitierende Faktor sein. Das Gerät kann wahlweise auch auf 50% Tastverhältnis "fest" eingestellt werden. Eine variable Einstellung des Tastverhältnisses über Potentiometer machte sehr schnell deutlich, um welche Toleranzen es hier geht. Es war mir manuell nicht möglich, auch nur annähernd das Spektrum des 50/50 Festwertes zu erreichen. |
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Der Hameg 8030 zeigte trotz 50 Ohm Abschluss einen ausgeprägten "overshoot". Dabei ist die Anstiegsazeit mit 30 ns noch nicht einmal besonders kurz. Auffällig sind die vergleichsweise ausgeprägten Seitenbänder an der Grundwelle und ihren ungeraden Harmonischen. Ich habe in Erinnerung, dass der Generator nicht immer dieses schlechte Ergebnis (Überschwinger) lieferte und vermute einen Defekt im Bereich der Frequenzkompensation des Ausgangsverstärkers. |
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Ein Leser, der liebe "klausthal" hat mir eine Email zugesandt, die ich gern veröffentliche. Dankeschön "klausthal" für diese Korrektur. Hallo, Ralf,ich habe Deinen Bericht "Geradzahlige Harmonische in
Rechteckspannungen" mit Interesse gelesen. Die mathematische
Fourieranalyse zeigt unmittelbar, dass wegen langsamen Flankenanstiegs
des Rechtecksignals KEINE geraden Harmonischen entstehen! Das folgt schon
aus der Tatsache, dass die Fourierentwicklung einer GERADEN Funktion f(t)
nur geradzahlige Harmonische, die einer UNGERADEN Funktion nur
ungeradzahlige Harmonische aufweist. (Erinnerung: f(t) heisst gerade, wenn
f(t)=f(-t), und sie heisst UNgerade, wenn f(t)=-f(-t)). Eine
Rechteckschwingung mit schrägen Flanken kann durch eine Trapezschwingung
approximiert werden und ist ungerade.
Demzufolge nützt die Suche nach einem Generator mit möglichst steilem
Flankenanstieg rein nichts, und die Ursache für das Auftreten der
unerwünschten geradzahligen Harmonischen muss woanders gesucht werden.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
klausthal
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