Das Foto zeigt hier den 10 Volt
Bereich. Zur Erstkalibration wurde ein 34401A als Standard missbraucht. Die Kalibration benötigt eine gewisse Zeit,
ist aber an sich recht einfach (wenn das nötige Equipment
vorhanden ist, ansonsten ist es sinnlos auch nur an einem Potentiomer
zu drehen). Die Einstellvorschrift ist ausführlich beschrieben. Baldwird das Gerät auf einen
540B Thermal Transfer hin kalibiriert, das sollte dann genügen.
Erstkalibration:
hier wurde erstmalig das reparierte Gerät ein wenig genauer justiert. In Verwendung ein
343A und ein
540B,
(der Thermal Transfer befindet sich hier noch nicht im umgebauten
Zustand). Verwendet wurde beides mal die Sense Anschlüsse, diesmal
mit RG58. In die Gehäuse Oberseite des Kalibrators werde ich mir
noch zwei Löcher bohren um an die beiden wichtigen Potis zu
gelangen im verschraubten Zustand.
1. Nachmessung:
Die Nachmessung eine Woche später brachte dieses Ergebnis. Im
oberen Diagramm aufgetragen Messwert gegen Sollwert des AC-Kalibrators.
Durch die Messwerte wurden eine Gerade gelegt. Man sieht gleich das
Potentiometer für die Y-Achsenverschiebung sollte noch ein wenig
um ca. 500µV angehoben werden. Das Potentiomer für die
Steigung der Geraden ist bis jetzt ganz gut getroffen. Leider sind
beide Einstellungen immer etwas interaktiv zueinander, eine Einstellung
beinflusst die andere, daher kan man sich nur langsam dem Ziel
nähern. Die Standardabweichung der Messwerte der
Regressionsgeraden ist erfreulich. Mit einer mittleren Linearität
von 66 ppm läßt sich gut leben, das spricht klar für
den Kalibrator, aber auch dafür dass bei der Reparatur mehr
richtig als falsch gemacht worden ist. Hingegen mit der
Überprüfung mit Digital Multimetern war die gemessene
Linearität erwartungsgemäß um einiges schlechter.
Hier zur Vervollständigung nochmals die Messwerte. Anmerkungen
dazu: Raumtemperatur 18°C, aus Zeitgründen wurde jeder
Messwert nur einmal mit dem 540B ermittelt, das entspricht noch nicht
der empfohlenen Vorgehensweise mehrfach Messwerte zu nehmen, als auch
die DC Polarity zu wenden. Für die Ermittlung in welche neue
Richtung die Potentiometer zu verdrehen sind reicht das aber
zunächst völlig aus. Auch wurde bei dieser 1. Nachmessung im
Gegensatz zur Erstkalibration keine Sense Leitungen verwendet, weder am
AC noch am DC Kalibrator. Man sollte sich eigentlich angewöhnen
ständig den selben Satz an Messleitungen zu verwenden und
versuchen die verschiedenen Randbedingungen immer gleich zu halten.
Zweitkalibration:
Vierzehn Tage später, wurde das Gerät nochmals
nachgestellt. Hierzu wurden die beiden Potentiometer (y=mx+b)für
Nullpunkt und Verstärkung bestmöglich eingestellt. Es ist
sinnvoll solche Messungen mehrmals zu wiederholen, aus den zeitliche
Abstände lässt sich oft eine Tendenz des Gerätes feststellen,
man lernt seine Geräte so besser einzuschätzen.
Hier wurde zuerst eine Stunde warmlaufen gelassen bei einer
Raumtemperatur von 16°C. Danach beginnend mit der 1 V Einstellung,
der Thermalkonverter danach nochmals ca. 20 Minuten. Es wurden beide DC
Polaritäten am 540B im Wechsel ermittelt und der Mittelwert
genommen. Der Unterschied zwischen DC Polarity gedrückt und nicht
gedrückt beträgt ca. 4 Teilstriche im High Sensitivity
Bereich des Galvanometers, egal in welchem Messbereich. Der direkte
gemessene Unterschied zwischen gedrück und nicht gedrückt
beträgt immer etwa 40-50ppm. Der Taster 0.01% am Galvanometer
bewirkt einen Ausschlag von ca. 8 Teilstrichen. Meine Bewertung der
Messergebnisse sagt mir, bei nicht gedrücktem DC-Polaritiy
Schalter ist der angezeigte Messwert etwa 23ppm zu hoch, bei
gedrücktem DC-Polarity Schalter etwa 23ppm zu niedrig.
Während der Messung hat sich die Raumtemperatur von ca. 16°C
auf 18°C erhöht.
Bei der Abwärtsmessung wurden aus Zeitgründen auch nicht mehr
alle Messwerte genommen (nur noch 1, 2, 3, 5 und 10V) - Spannungen den
Messbereichen entsprechend, die den Thermal Konverter zu 100%
aussteuern. Er hat da die volle Empfindlichkeit und er ist bei jedem
dieser Messwerte thermisch immer fast auf der gleichen Temperatur, das
heißt die Einschwingzeiten bei einem dieser Messwertewechsel
sollte klein sein.
Man kann mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein, die Steigung wurde nach
langer Beobachtungszeit eingestellt, ebenso der Nullpunkt. Im
Nachhinein ist es ungünstig gewesen dem Gerät nur eine
Warmlaufzeit von 1h zu gönnen, er hat den internen
Temperaturendwert noch nicht erreicht. Ebenso hat die Raumtemperatur
sicherlich ihren nicht unerheblichen Einfluss. Die Tendenz des
Gerätes ist mir jedoch so langsam bekannt, mit steigender
Gerätetemperatur sinkt die Ausgangsspannung, das ist schon mal
wichtig zu erkennen. Mit den Temperaturen des kommenden Sommers und
weiteren Messungen läßt sich eventuell ein Temperatur
Koeffizient in erster Größenordnung angeben. Auch die
Aufzeichnung des Einschaltvorgangs wäre mal interessant, direkt
nach dem Einschalten jedenfalls sind die Spannungswerte deutlich
höher. Es ist klar, für maximale Präzision
müßte der Kalibrator andauernd eingeschaltet (Stand By) in
einem klimatisierten Raum stehen. Insgesamt bisher schöne
Ergebnisse, die Einstellung denke ich ist bis jetzt gut getroffen, bin
immer zufriedener mit dem Gerät.