Spannungsreferenz im
Selbstbau Gehäuse
Die Spannungsreferenz entstand aus dem Versuch der
Auswirkungen von
Biegekräften
auf die Referenzspannung. Dort wurde eine kleine
Leiterplatte hergestellt, die jetzt in ein kleines
Gehäuse verpflanzt worden
ist. Es stellte sich die Frage "was tun mit der angefangenen
Leiterplatte"?
Laßt mich eine kleine Bildergeschichte
erzählen:
go to ![english](../../images/englisch01.gif)
![](images/Leiterplatte.jpg) |
So fing alles
einmal an mit einer kleinen geätzten
Leiterplatte, die einfach nur zum Ausprobieren eines Spannungsreglers
und einer Referenz diente.
|
![](images/Leiterplatte-2.jpg)
Aus der ersten Leiterplatte entstand daraus schnell eine zweite etwas
andere Leiterplatte, an der dann einige elektrische Versuche
durchgeführt worden sind.
Ein kleines
Gehäuse drum herum
und schon steht sie viel hübscher da. Koaxialbuchsen sind zwar kein low emf, aber ganz
praktisch als Ausgang.
Diese Koaxialbuchse ist elektrisch dicht und bildet eine
optimale niederimpedante Masseverbindung. Man kann sich sicherlich
darüber streiten ob es noch was bringt das Teil so massiv am
Kupfer zu verlöten, keine Frage. Man braucht
sich aber nicht darüber streiten ob es Spaß macht,
es tut.
Die Nickel Schicht der Buchse ist zuerst mühsam mit einem
scharfen Schraubenzieher abzukratzen, dann hält das
Lötzinn besser auf dem Trägermaterial. Für
die
Schrauben wurden Gewinde ins Epoxydharz geschnitten. Beim
Löten sollte man darauf achten, es
mit der Wärme nicht zu übertreiben, die
weiße Buchsen Isolierung wird ziemlich weich, kurz danach
dort nicht bewegen, sonst passt später kein Stecker mehr,
alles
schon mal dagewesen.
Doppelseitig beschichtetes Epoxydharz ist ein hervoragendes Material um
Kleingehäuse zu bauen, elektrisch zweiseitig schirmend,
mechanisch sehr stabil, lötbar und preiswert. Zum
Sägen eignen sich Kleinkreissägen mit einem
Diamantblatt. Wassersägen sind am idealsten, für
größere Schnitte eignen sich auch
Nassfließenschneider, die gibt es preiswert im Baumarkt. Die
ideale Säge wäre eine Kombination aus Miniblatt,
Diamant, Wasser und ein Linear-Zugschlitten für das
Sägeblatt, leider noch keine gesehen - Liebe industrielle
Leser baut mal so was und bringt es auf den Markt.
Beim Sägen, Bohren usw. von Epoxydharz ist es sehr
zu empfehlen sich eine Atemschutzmaske aufzusetzen, dieses Material in
Staubform in der Lunge ist schädlich. Eine
Lötabsaugung oder ein zugiges offenes Fenster ist schon
nützlich bei dem vielen Zinn und verdampfenden
Flußmittel, das hier benötigt wird. In
dieser Art und Weise Gehäuse zu bauen ist schon ein
ordentlicher
Aufwand an Zeit und nur mit einem großen Maß an
Begeisterung zu erklären; mehre davon bauen wollte
ich nicht.
Den Spaß Dinge jedoch nur einmal zu tun ist eine
schöne
Sache
und durch nichts zu ersetzen.
Diese nette SMA Buchse stammt wie es sich gehört
aus dem Müll von einer auseinandergelöteten
medizinischen Schrottplatine, die mal sehr teuer war. Der Bastler
verwendet
standesgemäß den Schrott den andere nicht mehr
wollen oder als wertlos empfinden, das stimmt ihn froh, es
zu kaufen stimmt ihn langweilig. Selbstverständlich
wurde auch
hier wieder alles ordnungsgemäß eingelötet
und anschließend gereinigt.
Links und rechts davon zwei keramische
Durchführungskondensatoren für die
Durchführung der Spannungsversorgung. Die Kondensatoren sind
ausnahmsweise gekauft, wenn schon kaufen dann wenigstens im
Sonderpostenversand für 15 Cent das
Stück, in den
Elektro-Apotheken wären sie nur zu astronomischen Preisen erhältlich. Es
sind 1nF/160V
Kondensatoren, mit dem richtigen Wert
braucht man es nicht so genau zu nehmen, da man sowieso immer den
falschen Wert einbauen würde, es sei denn man vermisst sowas
in einer EMV
Kammer gezielt auf gewünschte Bereiche hin.
![](images/Gehaeuse-6.jpg)
Ein geeigneter Kondensator in Ehren ist manchmal ganz
nützlich. Auf beiden Seite
Durchführungskondensatoren.
![](images/Gehaeuse-7.jpg)
![](images/Leuchtdiode-dunkel.jpg)
Das Gerät bekommt noch einen Ein- Ausschalter und als
Betriebsanzeige eine weiße Leuchtdiode, diese
brennt bei
niedrigen Strömen in der Größenordnung
100µA
bereits ausreichend hell für eine Anzeigefunktion.
Der Schalter ist festgelötet, das sollte halten.
![](images/Spannungsreglerrauschen-2.jpg)
Die Referenz wird aus einem Spannungsregler heraus versorgt, so
daß mit unterschiedlichen Betriebsspannungen gearbeitet
werden
kann. Die beiden Oszillogramme zeigen das Rauschen des
Spannungsreglers, gemessen mit dem 10 Hz bis 100 kHz
Rauschanzeiger.
Vertikalauflösung links 20µV / DIV und
rechts
100µV / DIV mit etwas gedimmter CRT Beleuchtung.
Temperaturreglung
Die Schaltung hat schon in ungeregelter Natura einen relativ niedrigen
Temperaturkoeffizienten. Um diese
Abhängigkeit noch weiter zu
reduzieren kann man als eine Möglichkeit hierzu die Referenz
unter konstanter Temperatur betreiben.
![](images/Temperaturversuch.jpg)
Versuchsaufbau für die Temperaturregelung
![](images/Gehaeuse-9.jpg)
Es ist manchmal etwas mühsehlig die kleinen IC
Gehäuse ohne Leiterplatten zu verarbeiten.
![](images/Gehaeuse-10.jpg)
Fertig aufgebaute Referenz mit Temperaturregelung. Am Trimmer
läßt sich die Temperatur um ein paar wenige Grad
verstellen.
![](images/Gehaeuse-13.jpg)
Die Bodenplatte des Gehäuse mit Kunststoff Untersetzer, oben
der
Gehäusedeckel, beidseitig verlötet. Rechts das fertig
aufgebaute Innenleben.
![](images/Gehaeuse-12.jpg)
An den Seiten befinden sich abgreifbar Kenngrößen
der
Temperaturregelung. Die Deckelschrauben sind Blechschrauben, sie
stammen von einem alten Schrottgerät der
Unterhaltungselektronik.
Beim Ausschlachten die Schräubchen aufzubewahren kann sich
manchmal lohnen.
![](images/Gehaeuse-16.jpg)
Am Trimmer läßt sich die Temperatur um ein paar
Grade
verstellen, eine blaue Leuchtdiode zeigt eine arbeitende Heizung an. Am
Schalter läßt sich die Heizung ein- und ausschalten.
Die
Schaltung arbeitet nominal auf 12.5V, ideal geeignet für einen
12V
Bleiakku.
Messung
des Rauschen
![](images/Referenzrauschen-1.jpg)
![](images/Referenzrauschen-lownoise.jpg)
Rauschen des direkten Referenzausgang mit 20µV/DIV.
Bandbreite
10Hz -100kHz.
Rauschen
am low noise output mit 1µV/DIV. Bandbreite 10Hz-100kHz.
Man beachte bitte die Vertikal Division ist durch 1000 zu dividieren.
Der Tiefpass aus 47 Ohm mit 220µF bewirkt eine deutliche
Rauschreduzierung. Er bewirkt allerdings einen DC Fehler durch die
Kondensatorströme. Durch den Innenwiderstand Ri von 47 Ohm
muss
man die Last jetzt auch mit Bedacht auswählen um den
Spannungsabfall am Innenwiderstand nicht zu groß werden zu
lassen. Die Tolerierung des DC Fehlers ist immer eine Frage der
Anwendung.
![Bodediagramm](images/tiefpass-bode.gif)
Eine ganz einfache Übung, die -3dB Grenzfrequenz des Tiefpass
liegt bei 15 Hertz.
![](images/Referenzrauschen-lownoise-2.jpg)
Low Noise Ausgang 1µV/DIV bei 20ms/DIV, zusätzlich
wurde hier mit dem
7A22,
die obere Grenzfrequenz auf 1kHz gestellt - Mess Bandbreite daher
10Hz-1kHz. Die
längere Zeitbasis macht das für Referenzen
häufig
zu beobachtende niederfrequente Rauschen sichtbarer. Ganz
niederfrequentes
Rauschen ist sehr schwer auszufiltern. Hätte man noch einen
Darstellungs-Filter z.B. 0.1Hz-10Hz würde man bei noch
längeren Zeitbasen das niederfrequente Rauschen beobachten
können. Dieses Meßinstrument ist noch auf der "Zu
Bau Liste".
Messergebnisse
mit Referenzen:
Historie der Referenzen:
Viele Referenzen lagen erst einmal Jahre in
einer Schachtel. Die Referenzen danach für 14 Tage
in
einer Klimakammer Achterbahnfahrt mit kalt warm Zyklen, die meiste Verweildauer lag bei den
positiven Temperaturen.
Danach wurden die Referenzen ausselektiert. Es wurde diejenige
Referenz gewählt, die beim ersten Antesten unter Spannung bei
Raumtemperatur schon nahe an den 10V liegt. Die meisten
Referenzen lagen unterhalb der 10V. Der Mittelwert aller
Referenzen lag etwa 500µV unterhalb der 10V. Es war
äußerst schwer eine Referenz zu finden, die beim
ersten Antesten nahe an
den 10V lag, aber dennoch eine gefunden.
Referenz eingelötet und beobachtet, die Referenz
ließ ich 10
Minuten (ohne die Heizung) thermisch einschwingen als der erste
Messwert genommen worden ist. Dann geschah darauffolgend das hier:
schon innerhalb der
ersten Stunde sanken sie um weitere 30µV. In den
nächsten 12 Stunden folgten weitere 50µV, danach
wurde es
schlagartig besser und nach drei Tagen war sie etwa eine Woche lang
ziemlich still und ruhig. Es gelang die Referenz bei leichter
Erwärmung sehr nahe an die 10V zu bringen, ideale Vorraussetzung
für einen leistungsarmen Heizbetrieb, gesteuert über
den TK. Referenz 1 wurde später wieder ausselektiert und Nr. 2 verwendet.
Heizung angebaut, Regler ausdimensioniert - funktionierte perfekt, solch eine Regelung ist relativ gut am
Oszilloskop einzustellen, man kann gut die Stabilitätsgrenze
am
Strahl ausmachen. Der
Temperaturausgang der Referenz steht auf die letzte Stelle am
DDM fest.
Positives an dieser Messung ist es zu beobachten, dass die beiden DMM
über Zeit gleichlaufend sind, d.h. sie stehen stabil. Der
Temperaturausgang der Referenz steigt nur deswegen an, da die
Führungsgröße der Temperaturregelung aus
einem
Spannungsteiler abgeleitet ist, der sich auf die 10V stützt.
Steigen die 10V Ausgangsspannung, steigt automatisch auch der
Temperaturausgang entsprechend an, die beiden DMM zeigen dies
eindeutig. Die Temperaturregelung steht wunderbar kurzzeitstabil auf
ein paar Milli Kelvin, das letzte Digit am Temp-DMM steht fast still.
Referenzen werden unter konstanten
Bedingungen mit
zunehmendem Alter deutlich stabiler, aber wie lange
das für ein einzelnes Bauteil dauert
bis signifikante Ruhe eintritt ist nicht vorhersehbar, es
kann sehr lange dauern, ebenso könnten Richtungsdreher und eine
erneute Wiederaufnahme der Drift möglich sein, sicherlich
auch abhängig von der Behandlung. In der Regel aber verhalten
sich Referenzen des
gleichen
Typs oft ähnlich und deren typen-spezifisches Verhalten kann
daher
in gewissen Grenzen erwartet werden. Aber wie definiert sich
stabil ? - das muss jeder Anwender passend zur Applikation selbst
festlegen.
Spannungsreferenzen
sind auf lange Zeiten
betrachtet nicht voraus berechenbar, die sicherste
Methode ist tatsächlich
es abzuwarten.
Messung Referenz
![](images/Messaufbau-1.jpg)
Der Messaufbau ist nicht in höchster
Verkabelungsqualität ausgeführt, aber für
diesen Zweck reicht es bisher völlig aus.
|
![](images/Quecksilberthermometer.jpg) |
![](images/dunkel.jpg)
Ein bisschen Licht muss sein. Die blaue Leuchtdiode zeigt eine intakte
Heizungsregelung an. |
Langzeitdrift
![](images/LongTimeDrift_2.gif)
Ab dem Zeitpunkt (t=1140h) Stunden
wurden temperaturkompensierte
Messwerte (auf 21,5°C) ins Diagramm eingezeichnet. Die
Temperaturdrift des DUT ist dadurch deutlich
reduziert. Der
jeweils genommene Messwerte schwanken immer noch tageweise auf dem
letzten Digit, manchmal schreibt man eines zuviel, dafür ein
anderes mal wieder eines zu wenig. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar wie die
Anteile der Gesamtdrift verteilt sind, zu welchen Anteilen Messvorrichtung und
Anteile DUT Referenz.
Ab dem Zeitpunkt (t=1834h) Stunden bekam die Referenz ein anderes
Netzteil
als Versorgung. Hierzu musste die Referenz für ca. eine Stunde
ausgeschaltet werden, da Lötarbeiten an den Anschlüssen
nötig gewesen sind. Nach dieser spannungslosen und unbeheizten
Zeit hat sich die Referenz nach dem Wiedereinschalten auf einen anderen
Wert eingestellt. Nach dem Wiedereinschalten hat sich die geregelte
Temperatur des IC zwar wieder sehr schnell eingestellt, trotzdem war
sie für mehrere Stunden um einige 10µV höher als zuvor,
nach ein paar Stunden begab sie sich wieder in ihre gewohnten Bereiche.
Die geregelte Temperatur innerhalb vom IC kann man als konstant
bezeichnen, die min. max. Werte sind zufriedenstellend. Der
Spannungsteiler für die interne Temperaturreferenz und das
DMM wurden hierbei als ideal angenommen. Die
neue Power Supply hat es doch tatsächlich geschafft die gemessene
IC Temperatur um sage und schreibe +0,0025 Kelvin zu erhöhen.
![](images/Thermometer_2.gif)
Die Raumtemperatur ist relativ konstant, es waren Tage mit kalten
Außentemperaturen von -3°C dabei, aber auch Tage mit
über 19°C. Die Heizungsanlage in diesem Gebäude wird
nicht geregelt. Den Temperaturverlauf
über einen so derart langen Zeitraum manuell gesteuert
konstant zu halten ist die herausragende Leistung eines
Familienmitgliedes, die es in Perfektion beherscht den Ofen an und
wieder rechtzeitig auszumachen. Erschwerend kommt hinzu es
wurde meistens morgens und abends gemessen, gerade die Morgen Messung ist der Zeitpunkt der höchsten Auskühlung.
Genau genommen ist sie auch ein Regler, ein Zweipunkt Regler, sie
vergleicht die gefühlte Raumtemperatur mit ihrem
Wohlempfinden. Die Differenz aus gefühlter und
gewünschter Temperatur bestimmt wie lange und wie stark der
Ofen anbleibt und wann er wieder ausgemacht wird.
Für die Spannungsreferenz wurde ein passendes Netzteil gebaut.
Umbau der Referenz
![](images/fertig_2.jpg)
Die Referenz wurde nun thermisch noch
ein wenig isoliert. Auch wurde von der Koaxbuchse auf 4mm
Bananenbuchsen umgestellt, das ist einfach handlicher und geeigneter
für den DC Messbetrieb. Auf der Oberseite können Drähte
über Schrauben direkt angeschlossen werden. Für diese
Umbauarbeiten waren leider Lötarbeiten nahe der Referenz
unumgänglich. Erwartungsgemäß hat sich dadurch der alte
einstabilisierte Spannungswert leider verändert. Zuvor hatte sich
die Referenz auf ca. 9,999.60 Volt hinstabilisiert, nach den
Lötarbeiten lag sie für 1-2 Tage deutlich oberhalb der 10
Volt, mittlerweile hat sie sich rasch stabilisiert auf die
Größenordnung 9,999.90 Volt, das ist ein rund 300 µV
höherer Initialwert als vor den Lötarbeiten.
Glücklicherweise hat sich durch diese Aktion der
Wert näher an die glatte 10 hinbewegt - man muss auch mal
Glück haben. Wir werden sehen wohin die Referenz driften
wird, neue Messungen wurden begonnen. Stellt sich dann eine
zufriedenstellende Stabilität ein, ergibt es einen Sinn das Teil
an einem bekannt genauen Kalibrator auszumessen.
So wie das Ding jetzt aussieht war es nie geplant, es war sowieso
niemals geplant es überhaupt so weit gedeihen zu lassen. Das ganze
Gebilde ist nur ein Versuchsobjekt.
Auch wenn es ein sehr merkwürdiges Entlein geworden ist, das Ding
funktioniert und ist vielfältig einsetzbar. Die Stromaufnahme
beträgt bei Raumtemperatur nur etwa 25 mA aus einer 12 Volt
Batterie, die für einige Tage ausreicht.
Leider musste ich feststellen, dass
nun trotz des beheizten Gehäuses der Temperatur Koeffizient von
ca. -2ppm/°C noch immer vorhanden ist. Verschiedene Messungen bei
denen das beheizte Gerät unterschiedlichen Umgebungstemperaturen
ausgesetzt wurde beweisen das. Die beiden DMM wurden hierbei bei
konstanter Temperatur betrieben und zeigten den TK des Selbstbau
Gerätes deutlich an. Die DMM sind daher am gemessenen TK schuldlos,
sie arbeiten gut, es liegt hier möglicherweise ein Design Fehler meinerseits
vor. Um dies aber noch zu bestätigen oder zu entkräften wird noch ein weiteres DMM hinzugezogen.
Zunächst aber gilt es nun aber einmal die Referenz an einem
bekannten Standard zu vergleichen. Die Referenz hat sich zu diesem
Zeitpunkt bereits als nach meinem Empfinden als stabil herausgestellt,
so daß ein Vergleich als sinnvoll betrachtet werden darf.
Kalibration
Die Messwerte wurden mit drei
voneinander unabhängigen Messinstrumenten genommen. Die drei
Messinstrumente sind jeweils auf drei unterschiedliche Standards
rückführbar, die nicht gemeinsam am selben Standard
kalibriert worden sind.
Benutzt wurde auch ein PT100 Widerstand, der während der Messung
über Wärmeleitpaste am Gehäuse zwischen den
Bananenbuchsen fixiert wurde. Die Gehäusetemperatur ist
geringfügig höher als die Umgebungstemperatur. Der montierte
PT100 wurde zuvor mit einem rückführbaren Referenz PT100
verglichen. Die PT100 Vergleichsmessung wurde zuvor durchgeführt
in einem temperaturgeregelten Ölbad bei ca. 25°C
Öltemperatur.
Messinstrument |
Messwert |
PT-100 Temperatur zum Zeitpunkt der Spannungsmessung |
Gehäuse Temperatur DUT |
zugehörige Raumtemperatur |
Datum |
Fluke 8508A |
9.999,917 Volt |
110.472 Ohm |
ca. 27.1°C |
ca. 25.1°C |
17.04.2008 |
Datron 1281 |
9.999,920 Volt |
110.430 Ohm |
ca. 27.0°C |
ca. 25.0°C |
17.04.2008 |
Fluke 732A, Datron DC Kalibrator, DC Nullvoltmeter |
9.999,930 Volt |
110.426 Ohm |
ca. 26.9°C |
ca. 24.9°C |
17.04.2008 |
Widerstand |
Messwert 4-wire (Datron 1281) |
Temperatur |
Offset |
Meßstrom |
Geraden Steigung |
Eispunkt (0°C) |
Datum |
PT100 Standard |
109.591,70 Ohm |
24.6°C |
0°C |
500µA |
nicht berechnet |
nicht berechnet |
17.04.2008 |
PT100 DUT |
109.508,28 Ohm |
24.6°C |
0.22°C |
500µA |
0.388209 Ohm/°C |
99.95681 °C |
17.04.2008 |
Langzeitmessung mit drei Multimetern
Einen Tag später am 18.04.2008
wurden alle drei Multimeter auf diese 10V Referenz neu kalibriert. Die
Referenz hatte vom 17.04 auf den 18.04 einen kleinen Transportweg
hinter sich und vor der Kalibration einen Tag Zeit um wieder die
gleiche Raumtemperatur der bereits eingeschalteten DMM anzunehmen.
![](images/Messung.jpg)
Das Foto zeigt die beteiligten
Instrumente während des Aufbaus. Das bisher benutzte 3457A (unten
No. 20)
und 34401A (hinten No. 34), zusätzlich noch ein zweites 3457A
(oben No. 22). (Die Nummernvergabe basiert auf der Busadresse und ist
ohne Bedeutung).
Konnektiert die vorderen beiden DMM über Klingeldrähte und das hintere
über Messleitungen. Der PT100 misst die Raumtemperatur, er wurde
nicht am Gerät montiert, der Raum hat nur geringe Luftkonvektion.
In das 3457 läßt sich die Geradengleichung des PT100 hinein
programmieren und speichern, so daß dieses bequem den
Messwert in °C ausgibt. Es wurde zu jeder Messung umgeklemmt
zwischen DC Messung und Vierleiter Ohm Messung. Das Diagramm wurde beim Stand von 2800h fortgesetzt.
Messung der Referenz mit drei verschiedenen Multimetern, welches von
den drei DMM stimmt jetzt und wo liegt der TK der Referenz wirklich?
- Der TK der Referenz ist leicht negativ - das sagen alle drei DMM.
- Das grüne DMM wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt
dazugeschaltet, als die beiden anderen schon lange eingeschaltet waren.
- Das Grüne ist am Anfang in den ersten Tagen etwas nach unten weggelaufen.
Zusammenfassung
Ich bin zufrieden. Die DMM wurden jetzt abgeschaltet, die Referenz läuft weiter.
Messung ein halbes Jahr später
![](images/20081002_14.jpg)
Etwa -0.8ppm/Monat, für eine noch relativ frische Referenz
erträglich, liegt innerhalb der Erwartungen passend zum IC - man
wird sehen wohin sich die Sache entwickelt, vorhersehbar ist es nicht.
Eine Messung mit einer ganz anderen Referenz
Als Bonus gibt hier noch das Diagramm
einer 10V Referenz in einem kleinen Gehäuse, die parallel dazu in einem anderen Raum mit
einem anderen DMM mitgemessen wird. Diese Referenz wird konstant
belastet mit 6mA, sie wurde nicht temperaturgeregelt, fliegend
aufgebaut und sie ist freilaufend mit der Raumtemperatur.
![](images/LongTimeDrift_BG.gif)
Messung beendet.
Viel Spaß beim Selberbauen.