Laborumbau Teil 2 - Der Wiederaufbau 2009

Der Teil 2 ist logischerweise die Fortsetzung vom Teil 1, und er beschreibt beginnend die ersten Aufbauarbeiten. Nachdem endlich alles alte Material abgebaut worden ist und die meisten Dreckarbeiten erledigt sind ist das wie der erste Wendepunkt, das erste Bergfest auf dem Weg zum Umbau.


01. Februar 2009

   

      
Den Beginn macht der Ersatz eines fehlenden Ziegel. Der hellbraune Ziegel, an dieser Stelle befand sich einst ein Mast für die Freileitungen der Hausstromzuführung, die jetzt unterirdisch eingespeist wird. An dieser Stelle musste ein Stück Dachlatte eingesetzt werden. Eine zweite Latte ist eingeschraubt.


03. Februar 2009

Palette mit Gips          
Ausgewählt habe ich nun natürlichen Luftkalkmörtel zum Verputzen der Wände. Verschiedene Körnungen von Kalkglätte 0.5mm, Putz 1mm, 2mm, 4mm und weiße Kalk-Kaseinfarbe wurden als Palette von der Spedition angeliefert. Auf der Hersteller Webseite sind diese Putze mit all ihren natürlichen Inhaltstoffen klar beschrieben, in Verbindung mit den umfangreichen brauchbaren Anwenderhinweisen hat mich das überzeugt.

05. Februar 2009

     
Es ist eine Arbeit 650kg Putz in den Keller zu tragen und wieder auf die Palette zu setzen. Ein paar der Säcke wurden beim Transport seitlich aufgerissen, aber wegen so einer Lapalie reklamiere ich nicht, die paar Kilogramm Verluste sind unerheblich. Klebeband drum und gut ist, damit keine Feuchte dran kommt und diese Säcke zuerst verarbeiten.
Das zweite Bild zeigt meine erste "Testwand" im Keller für den Putz.
Das kleine Mauerstück im Keller trägt einen alten bickelharten Putz (wahrscheinlich Zementhaltig), den haut man "mal schnell" runter bis auf die blanken Ziegelsteine, dabei ist natürlich aufzupassen die Steine nicht aus dem Mörtel loszuschlagen, daher mit etwas  "Bedacht und Denken" beim Meißeln. Wand mehrmals gut mit Wasser vornässen. Das rechte Bild zeigt den frisch aufgetragenen noch nassen 1mm Luftkalkmörtel. Verarbeitung war einfach mit Kellenwurf, Traufel und Glättschwamm, für den Anfang ganz gut gelungen, die Kanten wurden ohne Eckschienen gezogen.


06. Februar 2009

   
Vorabeiten zum Verputzen des Kamin. Der waagrechte Stützbalken am rechten oberen Kaminende hat auf der Unterseite einen unschönen Hohlraum, der mit dem groberen 4mm Putz gefüllt wird. Auch hier bei diesem trockenen Untergrund muss man mehrmals gut vornässen, am besten schon ein paar Stunden vorher damit beginnen. Das Auftragen des Putzes von unten auf einer Leiter stehend mit einer Hand den Eimer in der Hand haltend ist nicht gerade einfach. Der Putz muss mit der Kelle richtig mit Schwung reingeworfen werden sonst haftet der nasse Putz nicht und fällt nur auf den Boden, spätestens nach dem dritten Fehlwurf macht man's automatisch mit ausreichend Schwung, eine Brille und ein Mützchen ist dabei ganz nützlich. Das läßt man jetzt mal fest werden.


 
An der ein oder anderen Stelle an der Wand wird mit dem restliche angemachte Putz die größeren Löcher geschlossen. Am Fußboden war eine festgenagelte breite Holzleiste. Das sollten mal die Steckdosen werden, als noch die Wand-Isolierung dran war.

10. Februar 2009


Eine Seite am Kamin frisch verputzt, am waagrechte Tragebalken wurde eine Rundung aus Putz moduliert. Das Dartspiel dient zur täglichen Erheiterung und der Hebung der Arbeitsmoral.


12. Februar 2009

 
Den alten Tannenholzrahmen habe ich jetzt doch noch abgeschliffen und auf einen Neueinbau verzichtet. Die Schleiferei dauerte sehr lange und verursachte ettliches an Holzstaub. Sinnvoll und kräftiv erledigte das ein Bandschleifer, das einzige Schleifpapier das sich nicht mit dem Lackstaub der obersten Schicht komplett zusetzt war die sehr grobe Körnung 24. Diese grobe Körnung verursachte zwar tiefe Riefen, die aber mit feinerer Körnung leicht ausschleifbar sind.

Ein Band mit der 24er Körnung könnte lange verwendet werden, solange bis es Stücke vom Gewebe zerfetzte, im rechten Bild in der rechten oberen Ecke zu sehen.  Links im rechten Bild ein neues 24er Korn, in der mitte ein 80er und das Band ganz rechts ein zugesetztes 80er auf dem auf den Holzschichten mit dem eingezogenen Lack geschliffen wurde, zum Ausschleifen der 24er Riefen ist es jedoch ideal. Ein Bandschleifer ist eine brutal und holt in kürzester Zeit alles runter, aufzupassen ist aber bloß nicht zu lange an einer Stelle damit stehen bleiben, er frisst sich sofort besonders an der Schleifkante ins Holz rein. Zum Nachschleifen hat sich ein Extender oder Deltaschleifer bewährt, letzter besonders für die Kanten und Profile. Glattschleifen bis auf Körnung 240. Für diese Schleiferei ist Atemschutz unbedingt angesagt.

14. Februar 2009

   
Am Boden befindet sich eine Massivholz Eichenschwelle, deren Schliff jetzt auch bevorsteht. Eichenholz ist sehr gut schleifbar und auch polierbar. Selbst nach nur 240er mit dem Deltaschleifer sieht es nur geschliffen fast schon aus wie geölt, so macht das Spaß.


           
Die Reinigungsöffnung am Kamin hat 80 Jahre auf dem Buckel, der Rost hält sich in erstaunlich mäßigen Grenzen (beide Bilder links), das ist auch ein Zeichen für einen gut belüfteten, trockenen Dachstuhl. Der äußere Deckel und der Rahmen entrostet mit Schleifer und Metallbürsten. Den Rahmen aus dem Kamin auszubauen und sandzustrahlen oder ähnliches war mir jetzt während der Heizzeit wirklich zu viel Aktion. Das Dichtblech kommt nach dem Ende der Heizperiode in die Behandlung. Anschließende Behandlung des verbleibenden Rost mit einem Rostumwandler, der mit seinen brunierenden Eigenschaften für diese Anwendung hier gut geeignet ist.

17-24. Februar 2009

 
Der ganze geschliffene Türrahmen abgeklebt mit Folie und Pappe. Beim Putzen kommt sonst immer Wasser und Holz auf den Rahmen, das würde unschöne Flecken verursachen.

Alle drei Kaminseiten verputzt, teilweise musste durchschnittlich 20mm Putz aufgetragen werden um ins "Wasser" zu kommen. Unterschiedliche Schichtdicke und Tiefstellen aufzutragen erfordert mehrere Putzgänge, die tiefsten Stellen zuerst über ein paar Tage hinweg trocknen zu lassen, damit sichergestellt ist, dass die Schichtdicken einigermassen gleichmäßig karbonisieren und alles mit ähnlichem Tempo aushärtet. Die leicht angesteiften Schichten sind an der Oberfläche aufzurauhen um dem Kohlenstoffdioxid eine offene und größere Oberfläche zu bieten damit es besser in die tieferen Schichten vordringen kann, das Anmachwasser entweicht so auch schneller. Zu festes Andrücken und Verdichten der Oberfläche beim Auftragen und Glätten ist zu vermeiden, möglichst gleichmäßig verteilt anwerfen, damit die Wand leicht und cremig abgezogen werden kann. Wenn man den Putz anwirft und genau hinsieht erkennt man wie dieses Material schöne kleine Luftkämmerchen und offene kleine Poren ausbildet, die sollten nicht plattgedrückt werden.

Eckschienen wurden nicht verwendet, die Ecken sind mit einer Traufel gerundet und moduliert. Nach und nach verbessern sich die Ergebnisse, die rechte Rundung muss noch nachgearbeitet werden damit beide Radien gleich sind. Ein Gipser macht das sicherlich technisch besser und wahrscheinlich drei mal schneller als ich, aber solange ich Freude an diesen Arbeiten habe ist das unbedeutend.

27. Februar - 2.März 2009

            
Die Mauer wird hier nun um das kleine fehlende Stück ergänzt. Auf den Holzboden und den Balken wird eine kleine dreieckige Holzleiste festgenagelt, die Steine werden an dieser Stelle ausgespart damit der Stein im gemauerten Zustand einen zusätzlichen Seitenhalt bekommt. Verwendet wird hier Luftkalkmörtel mit 4mm max. Körnung. So eine frisch gemauerte Stelle ist ein idealer Ort um gleich Steckdosen zu setzen, man erspart sich so das Spitzen und damit auch die Schlag Belastung für diese relativ dünne Zwischenwand aus 10cm Steinen. Der Mörtel wurde bündig bis ans Holz aufgetragen, bereits schon einen Tag später hat der Putz eine erste angesteifte Festigkeit. Vor dem Vermauern wurden diese alten sehr trockenen Steine für ca. 5 Sekunden in einem Wassereimer getränkt, das Anfeuchten verhindert den zu schnellen Entzug des Putz Anmachwasser und ein Aufbrennen, zu nasse Oberflächen sind der Verarbeitung genauso hinderlich, mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür. Die Steine lassen sich mit einer Flex gut ansägen und dann mit einem gezielten Schlag brechen, diese staubigen Arbeiten sind ideal draussen bei den ersten Frühlingshaften Temperaturen wie den letzten beiden Tagen.

Die erste verlegte Wechselstromleitung, verwendet wird ein abgeschirmte NYM Leitung, diese Leitung kostet etwa das doppelte, die Schirmwirkung sollte sich aber lohnen. Noch besser wäre es die Leitung zusätzlich in einem geerdeten Metallrohr zu verlegen, der Aufwand ist mir aber zu hoch. Die Mauerfugen wurden einst mit einem recht weichen sandenden Mörtel ausgefugt, der wird jetzt ca. 2cm ausgekratzt,  angenässt und mit 4mm Luftkalkputz gefüllt. Nach dem Trocknen ist das eine gute Vorbereitung für den Oberputz.

Die beiden Latten sind aus Douglasienholz, eigentlich für eine Balkonverkleidung, man kann sich schon denken was ich damit machen will. Das schöne Brett hat 2 Euro gekostet aus dem riesen Stapel habe ich mir zwei Stück rausgesucht die mir gut gefielen, extra Kernholz ausgesucht mit halbwegs ordentlich Maserung und einem Muster. Der Verkäufer im Baumarkt kuckt schön ein bisschen verwundert wenn da ein Kunde steht und eine viertel Stunde lange Brettchen aussortiert und dann nur zwei Stück kauft. Diese Aktionen sind aber nicht das erste Mal, die Erinnerung geht an ein Prepaid Handy als man doch tatsächlich die halbe Palette durchsuchte bis eine ansprechende Telefonnummer gefunden wurde.

5. März 2009

          
Die freien Stellen am Holzbalken werden auch verputzt, dazu wird ein Putzträger zurechtgeschnitten mit einem Papier darunter. Normalerweise sollte das ein Wachspapier sein, ein dickeres Blatt geht auch. Die freien Stellen, besonders am Rand, werden mit kleinen krummgeschlagenen Nägeln verstärkt, das erhöht die Putzhaftung nicht unwesentlich. Der Putz kann nicht besser haften als die Untergrundbeschaffenheit, an dieser Stelle nicht mit den Nägelchen und am Putzträger sparen. Man ist es heute wieder spät geworden.

6. März 2009

    
Es hat Wasser in den Keller gedrückt. Die letzten Tage hat es elendig viel geregnet und nassen Schnee in rauhen Mengen runtergehauen. Das Erdreich war ziemlich durchfeuchtet und es hat Wasser reingedrückt während des Dauerregens. Das Wasser kam an den Stellen mit den weißen Pfeilen, als Konsequenz habe ich eine Grube ausgehoben wo sich das Wasser sammelte und es mit einer Tauchpumpe abgesaugt werden konnte. Zuerst über drei Stunden hinweg von Hand mit einem Einmachglas bestimmt 200 Liter Wasser aus der Grube ausgeschöpt, bis eine Pumpe verfügbar war, die dann auch noch eine unbekannte Menge rausbeforderte.

Zuerst lief das Wasser überall hin, mit Lehm konnte der Riss (schon sehr viele Jahre vorhanden) im Beton des Keller Eingangsbereiches etwas gedichtet werden und umgelenkt werden. Dieses drückende Wasser ist eckelhaft, ein übler Kampf im Matsch und Kälte gegen die Elemente. Es ist seit 80 Jahren das erste mal, dass es an dieser Stelle Wasser reingedrückt hat, etwa um 14 Uhr am 6. März ging es los mit einer kleinen Pfütze auf dem Lehmboden, um 21 Uhr war die Pumpe aktiv, bis dahin geschöpft und geschöpft bis zur Erschöpfung.

Als bauliche Konsequenz wird der Riss abgedichtet werden und im Außenbereich im Fundamentbereich Granitplatten gelegt, damit der Regen vom Gebäude wegläuft und der Boden unmittelbar in Mauernähe nicht mehr beregnet ist. Selbstverständlich wäre es interessanter gewesen die Fotos am gestrigen Tag aufzunehmen, aber da dachte man nur daran wie man verhindert dass die Brühe in den Keller läuft.

Dieser nasse Februar 2009 brachte bereits etwa 100 Liter/Quadratmeter Niederschlag, danach fielen alleine in zwei Tagen am 5. März (26 Liter) und 6. März (28 Liter), also weitere 54 Liter/Quadratmeter vornehmlich als nasser Schnee folgend mit Dauerregen, der den Schnee endgültig zum Schmelzen brachte.

Auf einen bereits aufgeweichten Boden folgte der heftige Niederschlagspeak der letzen zwei Tage. Zusätzlich war die Temperatur der letzen Tage auch recht kühl im Bereich 1°C-4°C, dass heißt die Verdunstungsrate ist sehr gering. Die Summe von all dem hat den Boden stark aufgeweicht und das Wasser reingedrückt. In der 80zig jährigen Geschichte des Haus das erste mal, man darf daher von einer besonderen Wettersituation sprechen. Bei Bekannten hat es einen Steilhang in Rutschen gebracht und eine riesen Sauerei im Hof verusacht. Blödes Wetter, wenn mehr zufließt als abfließen kann und die Speicherkapazität des Bodens erschöpft ist.

7. März 2009


Kleine Seitenwand verputzt, auf dem kleinen Vorsprung die Holzleiste eingeputzt, vorher glattgeschliffen und abgeklebt um keine Flecken durch den Putz zu verursachen.

8. März 2009

Um die Decke verputzen zu können sollten die Lampenauslässe vorhanden sein. Es sollen drei Lampen installiert werden, die alle mittig in einer Linie sein müssen, mehr dazu in den nächsten Wochen. Durch die runden Ecken an der Decke und die verputzen Stützbalken erwies sich das exakte Ausmessen als ein wenig schwierig da kein Bezugspunkt für den Meter gefunden wurde.

Um nun ohne viel technische Hilfsmittel wie Laser Nivilier Gedönse, Kreide-Schlagschnur oder sonstiges besinnt man sich der Überlegung wie man exakt eine Line genau mittig in den Raum bekommt. Die Orientierung erfolgt an den vier verputzen Ecken, die Masshaltigkeit der Zimmermannsarbeit war wirklich beeindruckend. Genau am Übergang des Balken in die Wand beträgt sein Maß exakt 150,5 cm - und zwar an beiden Seiten. Es hat sowohl der Zimmermann als auch der Gipser sehr genau gearbeitet, war richtig baff über die identischen Maße.

Die vier Ecken dienen als hervorstechenden optischen Orientierungspunkt und als Ausgangspunkt für die Mitte und die Linie. Es wurden an kleinen Nägel dünne Fäden gespannt und mit einem Lot gearbeitet.


Bild zeigt die gespannten Fäden, das Bild ist ein kleines Denkspiel wie sie gespannt sind.


   
Das linke Bild zeigt alle drei zukünftigen Positionen der Lampen exakt in einer Linie in Flucht mit dem Mittelfaden und dem Kontrollfaden an dem eine Nagelschelle als Gewicht hängt. Ein Elektrorohr dient als Leitungsdurchführung, die Leitung wird später eingezogen. Für den Mittelpunkt hätte man auch die Diagonale spannen können, für die Fluchtllinie jedoch so wie beschrieben, diese Positionsbestimmung hat man ohne Messmitteln nur mit einfachen Fäden erreicht, ging schnell. So einen kleinen Gegenstand wie die Nagelschelle mit Blitz bei entferntem Hintergrund richtig zu fotographieren ist nicht einfach, trotz Einstellung der Belichtung auf einen Punktbereich schafft sie die Belichtung im Auto Betrieb nicht richtig, da hätte man mit manueller Einstellung experimentieren müssen.

Und die Moral der Geschicht: es ist doch erstaunlich mit was für primitiven Dingen wie Fädenspannen man die Leute im Internet doch am Lesen halten kann.


9.- 12. März 2009

        
Auf der Decke macht die dünn verputze Holzwolleplatte nun ein gute Figur, obwohl nur etwa 2-3 mm Schichtstärke aufgetragen wurden, beträgt das Gewicht vom Putz immerhin ca. 8 kg.

Der freie Bereich unter der Fensterbank ist ideal nutzbar für Steckdosen und Schalter, so muss nicht im Außenmauerwerk gespitzt werden, das wollte ich unbedingt vermeiden, die tragenden Ziegelsteine mit Löchern aufzuschlagen - nein danke -, das stückweise Ausmauern nach und nach ist die bessere Idee, auch die Leitungen sind noch "Im-Putz" verlegbar ohne das zertörende Werk eines Meißels. Normalerweise sind Löcher in den Wänden den meisten Elektrikern wurscht, bin ja selber einer, auf dem Bau wollen die fertig werden und haben keine Zeit zum Rumspielen wie ich hier, zu Hause sehe ich das eben etwas anders, da mich hier niemand treibt.

Der Holzbalken im Fenstersturz hat sich in den 80 jahren etwas abgesenkt, so dass das ursprünglich darauf gemauerte Mauerwerk nicht mehr aufgelegen hat. Dadurch war der Balken locker und man hätte ihn mit etwas Kraft leicht aus seiner Verankerung heraus ziehen können. Solch ein Zustand ist unerwünscht, mit eingeschlagenen Holzkeilen wurde er nach oben geliftet bis er wieder Kontakt zum aufliegenden Mauerwerk hat. Der Balken hat bei ausgehärtetem Mauermörtel kaum noch tragende Funktionen, aber die Mauer hochzumauern ohne eine Sturzhilfe stelle ich mir als ungemein schwer vor, Steine fallen nach unten. An diesem Beispiel sieht man auch wie sich ein alter Dachstuhl über die Jahre so verändern und verziehen kann, da arbeitet immer irgendwas im Gegensatz zu mir.

15.- 17. März 2009

            
Unter dem Sturzbalken werden die Hohlräume gefüllt mit Luftkalkmörtel und zurecht geklopften Ton Dachziegel Bruchstücken, nach der Aushärtung wird das sehr stabil, die Ziegel werden vor dem Vermauern gereinigt und kurz ins Wasser getaucht.
An der Tür werden Leitungen gelegt. Am zweiten Fenster werden auch die Steckdosen in die Bereiche gesetzt die unter der Fensterbank aufgefüllt worden sind, auch auf dieser Außenmaußer werden tunlichst alle Meißelarbeiten zwecks Steckdosen rigeros vermieden.
Das zweite Fenster war eingefasst in Bauschaum, der kommt jetzt weg und die enstehenden Hohlräume werden mit Mörtel und Ziegelstein Bruchstücken ausgemauert, das ist mir aus Sicht der Feuchteverträglichkeit tausendmal lieber als diese Kunstschäume, außerdem hält das Fenster dadurch gigantisch fest - das baut eh keiner mehr aus - und wenn dann er soll er raus rausspitzen.
Auf der rechten Seitenmauer der Dachkammer wird sich die einzige Abzweigdosen der Elektroninstallation befinden. Dieser kleine Gang ist nur im Kriechen liegend zu erreichen.
Die Dose zeigt wieviele Nägel eigentlich beim Abbauen gezogen worden sind, doch beachtlich viele.
Der grüne Steindrache wird mir als Wächter Gargoyle dienen, er bekommt einen Ehrenplatz und vertreibt mir nervige Zeitgenossen, ständig wachsam und durch nichts zu überlisten - das Wissen um die Wahrung alter Baukultur gehört einfach dazu.

23.- 30. März 2009

           
Die Verputzarbeiten gehen voran. Größere Holzflächen werden mit einem Putzträger versehen, stark saugende Untergründe mit stark flüssigem Kalk einen Tag vorher behandelt um die extreme Saugkraft des Untergrundes etwas zu reduzieren. Hierzu gibt es spezielles Kalkmaterial zur Vorbehandlung.

3. - 4. April 2009

           
Handverputzen macht Arbeit, alles im Eimer anrühren, auftragen und glattziehen, es kostet mehr Zeit als man denkt. Am Fensterrahmen wurde der Dichtschaum entfernt, die entstandenen Hohlräume mit LKM Mörtel 4 mm gefüllt. Zusätzlich wurden noch größere Stücke von zerbrochenen defekten Tondachziegel mit eingemauert. Als Fensterverkleidung wurden größere Ziegelstücke mit der Fliesensäge zurecht gesägt um den Fensterausschnitt stabil zu verkleiden. Kleinere Ziegelbruchstücke muss man nicht wegwerfen, sie können angenässt von Hand in den Putz mit eingedrückt werden, das versteift den Putz mechanisch zusätzlich, besonders dann wenn an manchen Stellen zum Beispiel 2-3 cm Stärke zu überbrücken sind.


5. April 2009

 
Mit der Wasser Steinsäge werden alte Ziegelreste zurechtgeschnitten, so dass diese im Bereich des Fensters am Rande eine stabile Einfassung bieten. Die Ziegel werden mit einer Flex etwas aufgeraut und die leicht glatte Oberfläche entfernt, so dass Feuchtigkeit kapillar besser in den Ziegel kann, außerdem hält auf der rauhen Oberfläche auch der Putz besser. Angeputzt sind die Ziegel mit Mörtel mit Größtkorn vier Millimeter, die Rundung ist auch damit gemacht, das geht von Hand mit der Traufel ganz gut.


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