Laborumbau Teil 1 - Die Vorbereitung
Dies war mein
heißgeliebtes
Labor bis zum November 2008, nach ca. 30 Jahren
härtestem Umgang in diesem Raum darf man ihm eine Renovierung
gönnen, was da oben alles so abging, naja schweigen ist
besser. Alles wird mit den Fotos dokumentiert, in zehn Jahren kann
man es sich nochmals schmunzelnd anschauen, ohne Fotos würde
man
alles mit den Jahren wieder vergessen.
![](images/ralf_1_small.jpg)
![](images/ralf_2_small.jpg)
![](images/ralf_3_small.jpg)
Starten wir am 07. November 2008
![](images/20081109_06_small.jpg)
So hat alles angefangen,
mit dem
Putzen einer 81 Jahre alten Lampe, viel mehr wollte ich eigentlich gar
nicht machen. Diese alten sehr glatten Keramikfassungen sind nahezu
unzerstörbar. Der Dreck läßt sich
problemlos im
zerlegten spannungslosen Zustand unter Seifen Wasser reinigen, es wurde
alles wieder prima sauber. Die Isolationsfestigkeit einer solchen
Keramik
Fassung ist wahrscheinlich um ein vielfaches höher als nur die
Nennspannung. Auch der Lampenschirm aus wunderbarem Email, ich mag die
Qualität dieser alten Dinge. Einzig die alten gewebeisolierten
Aluminiumdrähte sind nicht mehr ganz zeitgemäss, der
Rest ist
absolute Spitzenqualität wie sie heute niemals wieder
erhältlich ist außer man baut die Fassung als
Werkzeugmacher
selbst.
09. November 2008
![](images/ralf_20081109_03_small.jpg)
Den ganzen Raum ausgeräumt, und eigentlich wollte ich nur ein
paar Steckdosen setzen.
15. November 2008
![](images/20081115_35_small.jpg)
An diesem letzten
wunderschönen
Tag im November musste leider ein Baum im Garten dran glauben. Der Baum
hatte schon zerstörerische Auswirkungen auf den benachbarten
Schuppen, er hob mit seinem Wurzelwerk bereits tragende Teile an,
außerdem wenn diese Fichte umfällt bei einem Sturm
drückt sie das ganze Dach kaputt - das muss nicht sein. Diesen
Baum hatte ich selbst gepflanzt, einst mit heim gebracht als ganz
kleiner Setzling (5cm) aus dem Urlaub im
österreichischen Kärnten (Feldkirch), war
auch etwa
1978. Habe den wildgewachsenen Setzling damals
von einem sehr steilen Waldstück mitgenommen und in nassen
Taschentüchern wohlbehalten transportiert. Der Baum war als
Junge
mein ganzer
Stolz, jetzt ist er Brennholz, der Gang der Geschichte, neue werden
gepflanzt.
26. November 2008
![](images/20081126_05_small.jpg)
Nach langem
Überlegen entschloss
ich den Raum zu vergrößern. Hierzu wurden die
Gipskartonplatten (+2cm Isolierung) von den Wänden
runter gerissen und die verputzten Holzwolleplatten kamen zum
Vorschein. Jetzt kann die Feuchtigkeit wieder freier in die
Wände hinein und
aus den Wänden heraus transportiert werden. Die beiden
Längsschnitte sind der Anfang vom Entfernen der
Holzwolleplatten.
Hartschaum auf verputzten Wänden mag ich nicht so, habe kein
gutes
Gefühl dabei in Punkto Feuchtigkeit, der Taupunkt liegt
wahrscheinlich in vielen Situationen knapp hinter der Isolierung und
der
Gips saugt dabei gern Feuchte auf, die so eingesperrt schlecht wieder
los wird, außer einseitig in die Mauer. Für
ständige Feuchte halte ich Gips nicht
geeignet, da dieses nur gering alkalische
Material Schimmelbildung bei dauerhafter
Nässe begünstigen kann. Genauso war es auch, an ein
paar kleinen
Stellen ist es schwarz gewesen.
29. November 2008
![](images/20081129_03_small.jpg)
Der erste Durchbruch ist
geschafft,
der Zugang zur Schleppgaube erfolgt. Im Hintergrund sind noch
Datenbücher zu erkennen, man weiß nie wohin mit
sowas, also
hoch auf den Speicher. Natürlich ist noch alles vollgestellt
und an jeder
Ecke ein Stückchen Elektronik zu finden. Was man bei so einer
Aktion alles wiederfindet ist kaum zu glauben.
06. Dezember 2008 (Nikolaus)
![](images/20081206_02_small.jpg) |
![](images/20081206_01_small.jpg) |
![](images/20081206_09_small.jpg) |
![](images/20081206_10_small.jpg) |
Endlich
ist die 12cm starke Steinwand entfernt, ungefähr 400 kg an
verputzten Steinen die Treppe
heruntergetragen bis in den Garten, eine ätzende Arbeit, auch
das Entfernen des
Holzuntergestells mit den furchtbar langen dicken Nägeln,
absolut ätzende Arbeit. |
Der
Karton stammt von der Modelleisenbahn alles voll mit Schienen, Signalen
Häusern und Lokomotiven. Das waren auch ersten
Erfahrungen mit der Elektrizität. |
Der
rote Pfeil zeigt einen alten Selbstbau Antennenmast aus einem alten
Eisenrohr für die Satellitenschüssel. Der blaue Pfeil
zeigt
den dazugehörigen Murks, bei Schnee auf dem Dach
drückte es
etwas Schnee die Abdichtung hinein, bei Regen jedoch war es komplett
dicht, das Schneewasser verusachte die Flecken im Holz. |
Die
Pfeile zeigen eine Grundausrüstung. Blauer
Pfeil Gewichtheber
Gürtel für schwere Kniebeugen. Der rote Pfeil ein
Stolz der
Frühjugend, ein Feldstecher. Der grüne Pfeil zeigt
eine
selbstgebaute Holzkonstruktion aus zwei
Harthölzern mit einer Kette verbunden, mit der ich mich
allerdings
manchmal fast selbst erschlagen habe. Mit der Zeit hat man es
aber ganz gut verstanden damit umzugehen. |
![](images/20081206_12_small.jpg) |
![](images/20081206_16_small.jpg) |
![](images/20081206_17_small.jpg) |
![](images/20081206_19_small.jpg) |
Das
sind ein paar Impressionen aus einen 81 Jahre alten Dachstuhl in einem
sehr guten Zustand, das rissige Holz ist normal und stört
nicht. An diesem Kaltdach war immer bewegte Luft. Es wurde anscheinend
auch wenig Splintholz verbaut, der Schädlingsbefall ist
geringfügig und bis jetzt nur im Splintholz zu finden, meist
an den Ecken der Balken, ob der Befall noch aktiv ist muss ich
beobachten. Diesem Dachstuhl stehen hoffentlich noch viele
schöne Jahre bevor.
|
09. Dezember 2008
![](images/20081209_13_small.jpg)
Die ersten Experimente
mit dem
Baustoff Kalkputz und einer einzelnen Holzfaserplatte, die
verputzt werden soll.
Die Holzfaserplatte ist angenehm leicht hat eine gute
Wärmespeicherkapazität und gute
Isolationseigenschaften, wenn
man sich aber den Preis betrachtet, dann
wäre massives
Rauspund Nadelholz in gleicher Stärke nur etwa
Größenordnung doppelt so teuer,
was nach meiner
Meinung die vielleicht bessere Alternative wäre, aber auch
schwerer ist. Unser heimisches Massivholz ist bewährt
gegen Feuchte (keine Dauernässe) und
weißt eine hohe Verträglichkeit dem Menschen
gegenüber auf.
Verputzen möchte ich die Platte nur als
Versuch, keine Ahnung was
passiert wenn die Platte über einen längeren Zeitraum
nass
oder feucht werden würde? Der Putz ließ sich
wunderbar einfach verarbeiten.
Entschieden habe ich mich für Kalkputze, da diese durch ihre
kapillare Wirkung mit ihrem feinporigen Aufbau integrierend auf die
Umgebungsfeuchte wirken, außerdem haben sie einen stark
alkalischen Ph-Wert (ca.
12), der
bewirkt dass sich Schimmel und Mikroorganismen auf derartigem
chemischen Untergrund nicht sehr wohlfühlen. Ein Vorteil kann
sein, selbst wenn der Putz über längere Zeit
feucht wäre, verhindert der alkalische Ph-Wert die Neigung zur
Schimmelbildung. Gips ist bei trockenem Einbauort hingegen einwandfrei,
er ist auch angenehm der Haut gegenüber. Warum bekommt man bei
einem Knochenbruch einen Gips? Ich behaupte Gips ist
hautfreundlich und atmungsativ sein sonst sähe ein
gebrochener Arm nach ein Wochen darunter bestimmt anders aus.
Die
Faserplatte wurde beidseitig verputzt und könnte
jetzt als
schönes Trennwand Element dienen, Platte wurde vor dem
Auftragen aufgeraut und angenässt. Der Putzbedarf
läßt
sich wunderbar berechnen. Selbst bin ich kein Baustoffexperte das soll
mir der Expertenleser verzeihen (wir können uns ja mal
über
Elektronik unterhalten), versuche mich aber bestmöglich zu
informieren. Zu
mehr als zu einer Elektriker Lehre habe ich es im Baustoffbereich nicht
gebracht. Bestmöglich informieren wenn ich selber keine Ahnung
habe heißt bei mir in etwa diese Vorgehensweise (gilt auch
für Elektronik):
- Nicht nur einen Einzelnen fragen.
- Vorsicht bei: "das haben wir schon immer so gemacht, das
macht man so". Besonders dann wenn er es nicht erklären kann.
- Bei Personen, die nie einen Einzelfall
und die Randbedingungen genau betrachten wollen.
- Wenn Dir einer was erklärt und weiß
nicht warum es so
ist, dann denke nach ob er es wissen sollte oder gar nicht wissen kann
und fühle warum er es nicht weiß.
- Von wem wird er bezahlt oder wurde von wem meinungsversaut.
- Welche eigenen Interessen verfolgt er.
- Gewichte die Meinungen mancher stärker,
Personen bei denen Du an anderen Dir gut bekannten Themen erkennen
kannst, dass er Ahnung hat.
- Fazit: bilde aus vielen Meinungen einen
gewichteten Meinungsmittelwert
Das klingt alles nach Prosa, ist aber tausendmal besser als dem
nächstbesten in die Arme zu laufen oder total ohne Plan
einfach
loszulegen, für viele Experimente ist das Leben zu
kurz.
So das ist die Geschichte wie ich lange über
Baustoffe und
Baumethoden nachdachte, Meinungen befragte, gelesen und mich versuchte
in die Materie einzudenken stets mit der Physik und Chemie im
Hintergrund. Das Ergebnis und meine entstandene Meinung für
mein Vorhaben:
- natürliche Kalkputze
- Stoffe mit hoher spezifischer
Wärmespeicherkapazität und geringer
Wärmeleitfähigkeit,
z.B. natürliche Isolierstoffe wie Massivholz, Kork oder
vielleicht
Holzfaserplatten.
- Holzschutz auf konstruktiver und
natürlicher Basis.
- Vermeidung von dem Menschen gegenüber fremdartigen
Werkstoffen.
Mit diesen Erkenntnissen geht es jetzt an den Laborumbau
heran.
![](images/20081209_19_small.jpg)
Das hier ist noch ein
Versuch, eine
Leimholzplatte aus sehr leichtem Holz, Paulownia oder auch
Blauglockenblumen Baum genannt. Preiswert, im
Baumarkt erhältlich und hat eine Rohdichte von nur ca.
300kg/Kubikmeter, Laubhölzer sind etwa doppelt so
schwer.
Durch die geringe Dichte könnte es zudem auch gut
wärmeisolierend sein, Balsaholz jedenfalls ist gut isolierend.
Leider ist es nicht sonderlich hart wie die meisten leichten
Hölzer auch. Die Platte wurde geschliffen und probiert wie sie
mit
Hartöl behandelt aussieht, ist alles eine Geschmackssache.
Diese
Holzsorte ist bestimmt auch sehr gut geeignet z.B. für
Wohnmobile
oder Flugzeuge, alles mit Gewichtsüberlegungen.
19. Dezember 2008
Das Bild zeigt die Decke über dem alten Labor im Giebelraum.
Die
32 Jahre alte Isolierwolle im 81 Jahre alten Dach lag nur aufgelegt
auf den grau-zementierten Holzwolleplatten der Decke zwischen den
Deckenbalken, sie
wurde beim letzten Dachdecken lose aufgelegt. Sie wurde zwar
ein
wenig festgetackert, die Tackerung war aber an vielen Stellen komplett
aufgerissen und die Wolle bäumte sich schon auf. Bei so einer
Räumung kommt alles mögliche zu Tage, ein Vogelnest,
Wespennestreste, ettliche Bierflaschendeckel, zerknüllte
Zigarettenschachteln, zerbrochene Dachziegel, Mörtelreste,
Nägel und ein abgebrochener Meter.
Man kann sich darüber streiten ob sehr alte
Mineralwollstäube
auf die Gesundheit wirken oder nicht, insbesondere durch eine
eventuelle Lungengängigkeit. Einfach nur so oben drauf legen
im relativ zugigen Giebelbereich, die Verteilung von
Stäuben
ist dadurch wunderbar gegeben. Die hier ausgeführte
bauliche
Konstruktion kotzt mich im wahrsten Sinne des Wortes nur noch an, alles
falsch gemacht diesen Baustoff so falsch zu verarbeiten. Wie naiv muss
man sein um zu glauben man bekommt solch eine Konstruktion
dicht auf Dauer gegen Staub hin? Überhaupt nicht, es
war nie
die Absicht, die keine besonders gute Idee war.
Brechen manche Fasern mit der Zeit zu kurzen Stückchen ab und
verteilen sie sich als kleinste Partikel in der Luft? Werden die
leichten mit dem Auge nicht sichtbaren Bruchstücke von einer
kleinen Luftbewegung leicht wieder in die Schwebe gebracht?
Passieren die kleinsten davon die Nasenfilterung und landen
letztendlich mit der schnell einströmenden Atemluft
wie ein
kleines Geschoß im Atmungsorgan und verhaken sich irgendwo
und gelangen manche davon ins Körperinnere? Wie
geht dieser Staub wieder raus, wenn überhaupt, wird er mit
einer
körperlichen Schutzhülle umbaut oder kann er vom
Körper
zersetzt werden oder ist alles harmlos und unbegründet? All
das
sind Fragen, die ich nicht beantworten kann, da mir dazu das Fachwissen
fehlt, darüber nachdenken darf ich aber noch.
Entfernen: eine neue Atemschutzmaske richtig dicht
schließend aufsetzen, dichte enganliegende alte Bekleidung,
Schutzhandschuhe anziehen - da oben reinklettern und als erstes mit
einem Blumensprüher alles anfeuchten um den ersten Dreck und
Staub
nass zu binden, dann die Wolle ausbauen und auch die gelbe Seite der
Wolle mit dem Blumensprüher anfeuchten. Vorsichtig langsam
zusammen rollen und mit Klebeband umwickeln damit sie nicht
ständig wieder aufrollt. Anschließend verpacken in
große Plastiksäcke und mit Klebeband zukleben. Es
macht besonders viel Spaß all
diese Arbeiten auszuführen unter Atemschutzmaske im kleinen
engen
saukalten Giebel und hinterher noch mit aufgesetzter Maske alles zu
verpacken, aber Sicherheit gegen meine Ängste geht
mir
vor. Als ausgebildeter ABC-Abwehrsoldat im Grundwehrdienst war ich
erstaunt wieviel praktisches Denken im richtigen Umgang mit
einatembaren Schwebstoffen doch noch vorhanden war. Es ist erstaunlich
was einem da alles aus diesem verhassten, ziemlich harten Lehrgang
plötzlich so
alles wieder eingefallen ist.
Nein noch nicht fertig. Jetzt muss noch alles im Giebel gereinigt
werden. Zuerst alle Fenster auf bei der Saukälte und wieder
eine
neue Atemschutzmaske aufsetzen und wieder oben in den Giebel klettern,
diesmal zusammen mit dem Freund Staubsauger und erst mal das
gröbste Absaugen von Dreck und den Wolleresten, auf
den
Holzwolleplatten krallen sich Mineralwollereste
hartnäckig
fest. Anschließend erst mal 15 Minuten nix machen und dabei
die
Fenster offen lassen. Danach alles naß abwischen, auch den
Boden.
Hinterher darf man als Belohnung noch den Staubsauger reinigen und neue
Filter einsetzen. Kleidung in die Waschmaschine. Feierabend
für
heute, endlich fertig mit dieser Dekontamination.
Am nächsten Tag ab in den Kombi mit diesem verpackten Abfall
und
zur Mülldeponie fahren. Die Deponie hatte ein extra
Asbestlager
hierfür, bevor die Säcke angenommen wurden, sind sie
begutachtet worden ob sie ausreichend verpackt wurden, das Lob
seitens des Arbeiters für ein ordentliches Verpacken nahm
ich gern entgegen. Dieser Müllspaß ist mit
Größenordnung 200 Euro/Tonne bei dieser geringen
Anliefermenge noch bezahlbar.
Es ist erstaunlich wieviel Aktion es sein kann solche
Arbeiten..
![](images/20081219_04_small.jpg)
So sieht die Wolle nach 32 Jahren aus, wenn sie offen, lose und
ungeschützt oben auf der Decke aufgelegen ist.
![](images/20081219_11_small.jpg)
Dieser Streifen war
unter dem
gezeigten ersten Sparren zur Außenwand hin, direkt zwischen
Holzwolleplatte und Dachziegel eingelegt, er ließ sich nach
unten
wegziehen. Bei dieser sicher nicht optimalen Verlegeweise der Wolle
lassen
sich nach so vielen Jahren deutliche Anzeichen
von Verschmutzung,
Staub, Holzstaub und schwarzen Flecken erkennen, Flecken die eventuell
Schwarzschimmel sein könnten oder auch nur eine unbekannte
Verschmutzungen, die ich nicht einordnen kann, ich weiß es
nicht. Auf den Bildern ist
außerdem die noch isolierte Außenwand zu
erkennen.
![](images/20081219_01_small.jpg)
Es ist vergleichsweise beachtlich wie es dieser 13 Jahre alte
Organismus von alleine schafft so lange so sauber zu bleiben, obwohl
auch der
schön den wüstesten Verschmutzungen ausgesetzt
gewesen war.
25. Dezember 2008
![](images/20081225_01_small.jpg)
Advent, Advent ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei,
dann vier - dann steht das Christkind vor der Tür.
Auch auf einer noch so kleinen Baustelle muss doch irgendwie ein
Weihnachtsgefühl aufkommen, hierfür sind alle gerade
vorhandenen technischen Hilfsmittel zu benutzen.
![](images/20081225_12_small.jpg)
O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, Nein, auch im Winter, wenn
es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu sind deine Blätter!
O Feuchtigkeit, o Feuchtigkeit, Wie schwarz sind deine Schimmel!
Du wächst nicht nur zur Sommerzeit, Nein, erst recht im
Winter, wenn es schneit.
Die 2 cm Isolierung
unter den Wänden ist jetzt entfernt, zum
Glück
war fast kein Schimmel darunter, der Raum wurde
diesbezüglich auch nur selten genutzt, nur wenig mit Feuchte
beatmet oder mit Blumen zum Gewächshaus umfunktioniert, die
zugige
nie gut schließende Tür verhinderte auch ihren Teil.
Normalerweise ist es immer eine ganz besondere Überraschung
irgendwelche Verkleidungen an Außenwänden abzunehmen
oder
einen an einer Außenwand stehenden Schrank mal vorzuziehen,
bei
manchen neuzeitlichen Muffburgen ist das ein leckerer Spaß,
hingegen bei diesem alten Schloß liegt die Toleranz
für
Sündenfälle schon deutlich höher. Das
Tragische dabei ist, ich war
noch selber dabei als sie begannen wurden, aber so ist es halt wenn man
keine Ahnung hatte wie wir damals, heute wissen wir's besser, das
Schlimme daran ist, dass es einem nur niemals jemand sagte.
Zu diesem Thema
gibt es nun mal ein kleinen Bonusbericht, das Bild gehört ausdrücklich
nicht
zu diesem bisherigen beschriebenen Gebäude, das
wäre eine Beleidigung, um die Sache für den Leser
noch besser
abzugrenzen erfolgt diese Bildbeschreibung in der Schrift Courier:
![](images/20090110_08_small.jpg)
Dieses
Bild
stammt aus einer sogenannten Muffburg, klick auf's Bild
Wieder zurück zum Thema Laborumbau:
![](images/20081225_20_small.jpg)
Die Haftung dieser alten
gelben Farbe
auf dem saugfähigen Gips ist grandios, die ist so was von gut
und
tief ins Trägermaterial eingesaugt, da hilft nur noch
zerstörerisches Kratzen der übelsten Sorte, dazu ist
sie noch
bockehart. Über Geschmack läßt sich ja
bekanntlich
streiten, über eine gelbe Farbe mit roter
Tapete auch, das
passte aber ganz gut ins Lebensgefühl der damaligen Zeit aus
den
Siebziger Jahren, da waren schließlich sogar teuerste Autos
in
den buntesten Farben lackiert, die Hosen waren unten weiter als oben
und die Schuhe aus einem halben Ster Holz gefertigt. Der
Mensch macht immer wieder jeden Blödsinn auf's
neue begeistert mit. Derartige Farbkombinationen sind ein Greuel
für bestimmte Generationen, wenn ich's mir recht
überlege
hatten sie nicht ganz unrecht mit ihrem Gemecker.
![](images/20081225_15_small.jpg)
Der Fenstersturz ist jetzt mal grob vorbereitet fürs neu
verputzen, das Fenster üblicherweise mit Schaum gedichtet. Was
passiert eigentlich wenn sich der Schaum mit Wasser vollsäuft,
wie
schnell geht die da wieder raus? Ich schneid sie raus
und füll die Fuge mit Kalkputz.
![](images/20081225_55_small.jpg)
Auch auf der rechten
Zimmerhälfte wurde nun die alte Wolle entfernt., sie
ließ
sich leider weder nach oben oder nach unten herausziehen,
Nägel
von der Dachziegellattung herhinderten ein einfaches herausziehen, auch
war sie noch an einigen Stellen festgetackert. Kurzerhand entschlossen
einen Teil der Wand rauszuhauen damit sie zugänglich wird.
Eine sehr appetitliche Angelegenheit diese Arbeiten.
27. Dezember 2008
![](images/20081227_04_small.jpg)
Zu sehen nun die auch
rechts
geöffnete Zimmerseite mit entfernter Wolle. An der Decke wird
die
Isoliertapete entfernt, der Kleber dazu ist sehr hart und geht kaum
weg, er reißt beim Entfernen ganze Gipsstücke mit
von der
Decke runter. Über der isolierenden Tapete befindet sich noch
eine
dünne Korktapete.
![](images/20081227_08_small.jpg)
Da haben wir einen entdeckten Schädlingsbefall im Randbereich
eines Sparrens auf der rechten Zimmerseite. Man konnte ohne viel
Mühe das abdeckende Stückchen Holz nach oben abziehen
und
sieht die Frasgänge. Habe leider keine Ahnung was das
für ein
Vieh war. Befallen ist scheinbar nur die Ecke vom Sparren, die
eindeutig ein Splintholz war. Mal sehen ob sich da im Frühjahr
irgendwas daran tut.
![](images/20081227_13_small.jpg)
Siehe da, beim
Beobachten des
Frasschaden am Balken da läuft doch tatsächlich ganz
langsam
und gemütlich ein Viech an der Schadensstelle vorbei, mit
geeignetem Werkzeug sofort erledigt und ab in eine Filmdose zur
späteren Zuordnung, dachte schon das war der
Holzschädling
persönlich. Nach dem Bildervergleich, sehr wahrscheinlich
handelte
es sich aber nur um eine Graue Gartenwanze, die es sich zur
Überwinterung auf dem Dachstuhl gemütlich gemacht
hat. Aber
sie war zur falschen Zeit am falschen Ort.
04. Januar 2009
![](images/20090104_06_small.jpg)
An den Wanden wird der
Gipsputz
entfernt, der ist so glatt kein Putz würde vernünftig
drauf
halten. Da die Deckschicht Kalk sein soll ist mir das Durcheinander an
Putzen zu groß, daher runter damit, der grobe Grundputz
bleibt
drauf.
05. Januar 2009
![](images/20090105_11_small.jpg)
Mit dem Heißluftfön wurde die Farbe am
Türrahmen
entfernt, das ging recht leicht. Bein nachfolgenden Schleifen mit dem
Bandschleifer leider festgestellt, dass der darunter liegende klare
Lack tief ins Holz eingedrungen war und beim Anschleifen sich nicht
abtragen läßt sondern nur weich wird. Der beim
Schleifen
warm und weich werdende Lack verstopft die Schleifstruktur des
Schleifbandes, keine Chance damit. Leider erst gemerkt als schon die
ganze Türe mit dem Heißluftfön bearbeitet
war.
Eine sonderliche Lust mit Abbeizer dran zu gehen habe ich nicht, da
auch der nicht den Lack vollständig aus der Tiefe ziehen kann.
Im
Prinzip hilft nur vielmaliges Abbeizen mit anschließenden
tiefem
Schleifen. Aus der Traum von der Tür im Naturlook. Die ganze
Aktion die Tür wieder herzurichten ist mir aber zu
blöde,
eine neue einfache Massivholztür aus Fichte zu kaufen geht
tausendmal schneller und kostet mit Zargen ca. 200 Euro. Das tolle an
der lackbehandelten Tür ist, der Spermüll nimmt
behandelte
Hölzer nicht mit, d.h. man kann auch noch diesen Suff selber
auf
die Deponie fahren und dafür noch bezahlen für dieses
"Belastete Altholz". Da sieht man mal, die sogenannten
Bauwunderwerkstoffe, hinterher wenn's an den Abriss geht ist vieles
von dem Zeugs Sondermüll. Das kommt davon wenn man immer alles
anmalen muss, (hier unötigerweise) anstatt Natur zu lassen,
hinterher kommt das kleine Galama.
An den losen und brüchigen Stellen
wird der ganze Putz entfernt. Manche der Atemschutzmasken
haben
sich ordentlich verschmutzt, bei Aufräumarbeiten sind
Masken
besonders lohnenswert.
24. Januar 2009
![](images/20090124_09_small.jpg)
Die Müllsäcke zeigen noch die letzte Fuhre an Wolle
für
die Deponie. Der Elektroschaber leistet vorzügliche Dienste
beim
Putzentfernen, zusammen mit einem Hartmetallmesser geht das ausreichend
zügig und schonend für den restlichen Untergrund, der
an der
Wand verbleiben soll, dafür ist der Schaber ist besser als
Meißeln irgendeiner Art. Klar eine Putzfräse geht
bestimmt
noch schneller und besser, bringt halt nur was wenn man eine hat. Die
ganze Wand ist nun beinahe putzfertig.
28. Januar 2009
![](images/20090128_06_small.jpg)
Das ist ein
Wasserfilterstaubsauger,
der den Schmutz durch ein Wasserbad hindurch zieht, der Restschmutz
bleibt in zwei nachfolgenden Filter mit hohem Prozentsatz
hängen.
Es ist ein Allergiker Staubsauber, der aber durchaus für
solche
groben Baustellenarbeiten missbraucht werden kann. Ich bin zwar kein
Allergiker, was aber für die gut ist, kann mir auch nicht
schaden.
Sein Vorteil ist
neben der der hohen Reinheit der ausblasenden Luft der
Wasserbehälter der einfach ausgeschüttet werden kann,
Staubsaugerbeutel sind nicht erforderlich. Der zweite Lamellefilter an
dem klebt öfters der durchs Wasser gelangende Reststaub, er
kann
aber mit Wasser gereinigt werden, da er hierfür ausgelegt ist.
Der
letzte Filter ist ein HEPA Feinstaub Filter und bleibt lange sauber.
Das Wasser muss nach jedem Saugen ausgeleert werden, man
gewöhnt
sich daran, es geht zügig, die Zeit hierfür ist
einzuplanen,
wenn man nur 20 Sekunden schnell was saugen muss, dann nervt es extra
den Behälter füllen zu müssen, bei
längerem Saugen
aber tut man es gern. Der Wassersauger ist nach meinem Empfinden von
der Saugleistung einem gleich großen Papierbeutel Sauger
unterlegen, aber immer noch ausreichend stark. Das Saugen der
Baustelle mit diesem Teil macht richtig Spaß.
Mit der Saugbürste wird hier der Staub von den Ziegeln, der
Lattung und dem Gebälk abgesaugt. Mit diesem Sauger werden
auch
die letzten an den Balken klebenden Wollereste abgesaugt. Das Ergebnis
der Saugaktion ist rechts in der Wasserbrühe zu sehen. Es ist
jedesmal eine vom technischen Standpunkt aus betrachtete Freude sich
das Ergebnis schwimmend anzusehen, da saugen sogar
Männer
gern.
31. Januar 2009
![](images/20090131_15_small.jpg)
Das linke Bild zeigt nun
wo gesaugt
werden muss direkt unter dem Giebel, es ist eine wahre Freude da oben
rein zu klettern und stundenlang zu saugen Da oben einzuklettern macht
man nur mit viel Begeisterung zur Sache, wenn man das in Auftrag geben
würde?
Das zweite Bild zeigt die gereinigten Holzwolleplatten, das liegt nun
oben rauf kein Staub, Ziegelreste, Holzstückchen,
Wollereste, Wespennester und allerlei, auch die Balken sind abgesaugt -
Es ist beachtlich was sich da alles mit den Jahren so ansammelt, wer
nur neu baut glaubt das nicht. Der ganze Staub ist aber auch ein Beweis
dafür, dass immer gut frische Luft durch diese
Ziegelritzen strömt und so für eine
funktionierende
Entfeuchtung sorgt, das ist die Lebensdauer des Holzes essentiell, mit
diesem Wissen im Hintergrund saugt man gern von nun an alle paar Jahre
alles ab.
Die Bilder vom Wasserbehälters zeigen den Dreck, der pro
Sparrenabstand oben auf lag, schon beachtlich die schweren
Dreckbestandteil sieht man gar nicht, sie liegen als 1cm hoher
Bodensatz im Wasserbehälter. In dem kleinen Giebel geht die
Arbeit
nur mit Atemschutzmaske, die zwar gefilterte Ausblaseluft des Sauger
wirbelt einiges an noch liegendem Staub auf, man sieht hinterher
entsprechend aus.
Wiederaubau - Teil 5
Wiederaubau - Teil 6
Altbau und Denkmalpflege Informationen
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