Laborumbau Teil 1 - Die Vorbereitung

Dies war mein heißgeliebtes Labor bis zum November 2008, nach ca. 30 Jahren härtestem Umgang in diesem Raum darf man ihm eine Renovierung gönnen, was da oben alles so abging, naja schweigen ist besser. Alles wird mit den Fotos dokumentiert, in zehn Jahren kann man es sich nochmals schmunzelnd anschauen, ohne Fotos würde man alles mit den Jahren wieder vergessen.






  
   

Starten wir am 07. November 2008


      

So hat alles angefangen, mit dem Putzen einer 81 Jahre alten Lampe, viel mehr wollte ich eigentlich gar nicht machen. Diese alten sehr glatten Keramikfassungen sind nahezu unzerstörbar. Der Dreck läßt sich problemlos im zerlegten spannungslosen Zustand unter Seifen Wasser reinigen, es wurde alles wieder prima sauber. Die Isolationsfestigkeit einer solchen Keramik Fassung ist wahrscheinlich um ein vielfaches höher als nur die Nennspannung. Auch der Lampenschirm aus wunderbarem Email, ich mag die Qualität dieser alten Dinge. Einzig die alten gewebeisolierten Aluminiumdrähte sind nicht mehr ganz zeitgemäss, der Rest ist absolute Spitzenqualität wie sie heute niemals wieder erhältlich ist außer man baut die Fassung als Werkzeugmacher selbst.


09. November 2008

   
Den ganzen Raum ausgeräumt, und eigentlich wollte ich nur ein paar Steckdosen setzen.


15. November 2008

     
An diesem letzten wunderschönen Tag im November musste leider ein Baum im Garten dran glauben. Der Baum hatte schon zerstörerische Auswirkungen auf den benachbarten Schuppen, er hob mit seinem Wurzelwerk bereits tragende Teile an, außerdem wenn diese Fichte umfällt bei einem Sturm drückt sie das ganze Dach kaputt - das muss nicht sein. Diesen Baum hatte ich selbst gepflanzt, einst mit heim gebracht als ganz kleiner Setzling (5cm) aus dem Urlaub im österreichischen Kärnten (Feldkirch), war auch etwa 1978. Habe den wildgewachsenen Setzling damals von einem sehr steilen Waldstück mitgenommen und in nassen Taschentüchern wohlbehalten transportiert. Der Baum war als Junge mein ganzer Stolz, jetzt ist er Brennholz, der Gang der Geschichte, neue werden gepflanzt.

26. November 2008

   
Nach langem Überlegen entschloss ich den Raum zu vergrößern. Hierzu wurden die Gipskartonplatten (+2cm Isolierung) von den Wänden runter gerissen und die verputzten Holzwolleplatten kamen zum Vorschein. Jetzt kann die Feuchtigkeit wieder freier in die Wände hinein und aus den Wänden heraus transportiert werden. Die beiden Längsschnitte sind der Anfang vom Entfernen der Holzwolleplatten. Hartschaum auf verputzten Wänden mag ich nicht so, habe kein gutes Gefühl dabei in Punkto Feuchtigkeit, der Taupunkt liegt wahrscheinlich in vielen Situationen knapp hinter der Isolierung und der Gips saugt dabei gern Feuchte auf, die so eingesperrt schlecht wieder los wird, außer einseitig in die Mauer. Für ständige Feuchte halte ich Gips nicht geeignet, da dieses nur gering alkalische Material Schimmelbildung bei dauerhafter Nässe begünstigen kann. Genauso war es auch, an ein paar kleinen Stellen ist es schwarz gewesen. 

29. November 2008

 
Der erste Durchbruch ist geschafft, der Zugang zur Schleppgaube erfolgt. Im Hintergrund sind noch Datenbücher zu erkennen, man weiß nie wohin mit sowas, also hoch auf den Speicher. Natürlich ist noch alles vollgestellt und an jeder Ecke ein Stückchen Elektronik zu finden. Was man bei so einer Aktion alles wiederfindet ist kaum zu glauben.


06. Dezember 2008 (Nikolaus)

Endlich ist die 12cm starke Steinwand entfernt, ungefähr 400 kg an verputzten Steinen die Treppe heruntergetragen bis in den Garten, eine ätzende Arbeit, auch das Entfernen des Holzuntergestells mit den furchtbar langen dicken Nägeln, absolut ätzende Arbeit. Der Karton stammt von der Modelleisenbahn alles voll mit Schienen, Signalen Häusern und Lokomotiven. Das waren auch ersten Erfahrungen mit der Elektrizität. Der rote Pfeil zeigt einen alten Selbstbau Antennenmast aus einem alten Eisenrohr für die Satellitenschüssel. Der blaue Pfeil zeigt den dazugehörigen Murks, bei Schnee auf dem Dach drückte es etwas Schnee die Abdichtung hinein, bei Regen jedoch war es komplett dicht, das Schneewasser verusachte die Flecken im Holz. Die Pfeile zeigen eine Grundausrüstung. Blauer Pfeil Gewichtheber Gürtel für schwere Kniebeugen. Der rote Pfeil ein Stolz der Frühjugend, ein Feldstecher. Der grüne Pfeil zeigt eine selbstgebaute Holzkonstruktion aus zwei Harthölzern mit einer Kette verbunden, mit der ich mich allerdings manchmal fast selbst erschlagen habe.  Mit der Zeit hat man es aber ganz gut verstanden damit umzugehen.
Das sind ein paar Impressionen aus einen 81 Jahre alten Dachstuhl in einem sehr guten Zustand, das rissige Holz ist normal und stört nicht. An diesem Kaltdach war immer bewegte Luft. Es wurde anscheinend auch wenig Splintholz verbaut, der Schädlingsbefall ist geringfügig und bis jetzt nur im Splintholz zu finden, meist an den Ecken der Balken, ob der Befall noch aktiv ist muss ich beobachten. Diesem Dachstuhl stehen hoffentlich noch viele schöne Jahre bevor.



09. Dezember 2008

       

Die ersten Experimente mit dem Baustoff Kalkputz und einer einzelnen Holzfaserplatte, die verputzt werden soll. Die Holzfaserplatte ist angenehm leicht hat eine gute Wärmespeicherkapazität und gute Isolationseigenschaften, wenn man sich aber den Preis betrachtet, dann wäre massives Rauspund Nadelholz in gleicher Stärke nur etwa Größenordnung doppelt so teuer, was nach meiner Meinung die vielleicht bessere Alternative wäre, aber auch schwerer ist. Unser heimisches Massivholz ist bewährt gegen Feuchte (keine Dauernässe) und weißt eine hohe Verträglichkeit dem Menschen gegenüber auf. 

Verputzen möchte ich die Platte nur als Versuch, keine Ahnung was passiert wenn die Platte über einen längeren Zeitraum nass oder feucht werden würde? Der Putz ließ sich wunderbar einfach verarbeiten.

Entschieden habe ich mich für Kalkputze, da diese durch ihre kapillare Wirkung mit ihrem feinporigen Aufbau integrierend auf die Umgebungsfeuchte wirken, außerdem haben sie einen stark alkalischen Ph-Wert (ca. 12), der bewirkt dass sich Schimmel und Mikroorganismen auf derartigem chemischen Untergrund nicht sehr wohlfühlen. Ein Vorteil kann sein, selbst wenn der Putz über längere Zeit feucht wäre, verhindert der alkalische Ph-Wert die Neigung zur Schimmelbildung. Gips ist bei trockenem Einbauort hingegen einwandfrei, er ist auch angenehm der Haut gegenüber. Warum bekommt man bei einem Knochenbruch einen Gips? Ich behaupte Gips ist hautfreundlich und atmungsativ sein sonst sähe ein gebrochener Arm nach ein Wochen darunter bestimmt anders aus. 

Die Faserplatte wurde beidseitig verputzt und könnte jetzt als schönes Trennwand Element dienen, Platte wurde vor dem Auftragen aufgeraut und angenässt. Der Putzbedarf läßt sich wunderbar berechnen. Selbst bin ich kein Baustoffexperte das soll mir der Expertenleser verzeihen (wir können uns ja mal über Elektronik unterhalten), versuche mich aber bestmöglich zu informieren. Zu mehr als zu einer Elektriker Lehre habe ich es im Baustoffbereich nicht gebracht. Bestmöglich informieren wenn ich selber keine Ahnung habe heißt bei mir in etwa diese Vorgehensweise (gilt auch für Elektronik):

Das klingt alles nach Prosa, ist aber tausendmal besser als dem nächstbesten in die Arme zu laufen oder total ohne Plan einfach loszulegen, für viele Experimente ist das Leben zu kurz. 

So das ist die Geschichte wie ich lange über Baustoffe und Baumethoden nachdachte, Meinungen befragte, gelesen und mich versuchte in die Materie einzudenken stets mit der Physik und Chemie im Hintergrund. Das Ergebnis und meine entstandene Meinung für mein Vorhaben:

Mit diesen Erkenntnissen geht es jetzt an den Laborumbau heran. 




Das hier ist noch ein Versuch, eine Leimholzplatte aus sehr leichtem Holz, Paulownia oder auch Blauglockenblumen Baum genannt. Preiswert, im Baumarkt erhältlich und hat eine Rohdichte von nur ca. 300kg/Kubikmeter, Laubhölzer sind etwa doppelt so schwer. Durch die geringe Dichte könnte es zudem auch gut wärmeisolierend sein, Balsaholz jedenfalls ist gut isolierend. Leider ist es nicht sonderlich hart wie die meisten leichten Hölzer auch. Die Platte wurde geschliffen und probiert wie sie mit Hartöl behandelt aussieht, ist alles eine Geschmackssache. Diese Holzsorte ist bestimmt auch sehr gut geeignet z.B. für Wohnmobile oder Flugzeuge, alles mit Gewichtsüberlegungen.


19. Dezember 2008

 
Das Bild zeigt die Decke über dem alten Labor im Giebelraum. Die 32 Jahre alte Isolierwolle im 81 Jahre alten Dach lag nur aufgelegt auf den grau-zementierten Holzwolleplatten der Decke zwischen den Deckenbalken, sie wurde beim letzten Dachdecken lose aufgelegt.  Sie wurde zwar ein wenig festgetackert, die Tackerung war aber an vielen Stellen komplett aufgerissen und die Wolle bäumte sich schon auf. Bei so einer Räumung kommt alles mögliche zu Tage, ein Vogelnest, Wespennestreste, ettliche Bierflaschendeckel, zerknüllte Zigarettenschachteln, zerbrochene Dachziegel, Mörtelreste, Nägel und ein abgebrochener Meter.

Man kann sich darüber streiten ob sehr alte Mineralwollstäube auf die Gesundheit wirken oder nicht, insbesondere durch eine eventuelle Lungengängigkeit. Einfach nur so oben drauf legen im relativ zugigen Giebelbereich, die Verteilung von Stäuben ist dadurch wunderbar gegeben. Die hier ausgeführte bauliche Konstruktion kotzt mich im wahrsten Sinne des Wortes nur noch an, alles falsch gemacht diesen Baustoff so falsch zu verarbeiten. Wie naiv muss man sein um zu glauben man bekommt solch eine Konstruktion dicht auf Dauer gegen Staub hin? Überhaupt nicht, es war nie die Absicht, die keine besonders gute Idee war.

Brechen manche Fasern mit der Zeit zu kurzen Stückchen ab und verteilen sie sich als kleinste Partikel in der Luft? Werden die leichten mit dem Auge nicht sichtbaren Bruchstücke von einer kleinen Luftbewegung leicht wieder in die Schwebe gebracht? Passieren die kleinsten davon die Nasenfilterung und landen letztendlich mit der schnell einströmenden Atemluft wie ein kleines Geschoß im Atmungsorgan und verhaken sich irgendwo und gelangen manche davon ins Körperinnere? Wie geht dieser Staub wieder raus, wenn überhaupt, wird er mit einer körperlichen Schutzhülle umbaut oder kann er vom Körper zersetzt werden oder ist alles harmlos und unbegründet? All das sind Fragen, die ich nicht beantworten kann, da mir dazu das Fachwissen fehlt, darüber nachdenken darf ich aber noch.

Entfernen: eine neue Atemschutzmaske richtig dicht schließend aufsetzen, dichte enganliegende alte Bekleidung, Schutzhandschuhe anziehen - da oben reinklettern und als erstes mit einem Blumensprüher alles anfeuchten um den ersten Dreck und Staub nass zu binden, dann die Wolle ausbauen und auch die gelbe Seite der Wolle mit dem Blumensprüher anfeuchten. Vorsichtig langsam zusammen rollen und mit Klebeband umwickeln damit sie nicht ständig wieder aufrollt. Anschließend verpacken in große Plastiksäcke und mit Klebeband zukleben. Es macht besonders viel Spaß all diese Arbeiten auszuführen unter Atemschutzmaske im kleinen engen saukalten Giebel und hinterher noch mit aufgesetzter Maske alles zu verpacken, aber Sicherheit gegen meine Ängste geht mir vor. Als ausgebildeter ABC-Abwehrsoldat im Grundwehrdienst war ich erstaunt wieviel praktisches Denken im richtigen Umgang mit einatembaren Schwebstoffen doch noch vorhanden war. Es ist erstaunlich was einem da alles aus diesem verhassten, ziemlich harten Lehrgang plötzlich so alles wieder eingefallen ist.

Nein noch nicht fertig. Jetzt muss noch alles im Giebel gereinigt werden. Zuerst alle Fenster auf bei der Saukälte und wieder eine neue Atemschutzmaske aufsetzen und wieder oben in den Giebel klettern, diesmal zusammen mit dem Freund Staubsauger und erst mal das gröbste Absaugen von Dreck und den Wolleresten, auf den Holzwolleplatten krallen sich Mineralwollereste hartnäckig fest. Anschließend erst mal 15 Minuten nix machen und dabei die Fenster offen lassen. Danach alles naß abwischen, auch den Boden. Hinterher darf man als Belohnung noch den Staubsauger reinigen und neue Filter einsetzen. Kleidung in die Waschmaschine. Feierabend für heute, endlich fertig mit dieser Dekontamination.

Am nächsten Tag ab in den Kombi mit diesem verpackten Abfall und zur Mülldeponie fahren. Die Deponie hatte ein extra Asbestlager hierfür, bevor die Säcke angenommen wurden, sind sie begutachtet worden ob sie ausreichend verpackt wurden, das Lob seitens des Arbeiters für ein ordentliches Verpacken nahm ich gern entgegen. Dieser Müllspaß ist mit Größenordnung 200 Euro/Tonne bei dieser geringen Anliefermenge noch bezahlbar.

Es ist erstaunlich wieviel Aktion es sein kann solche Arbeiten.. 



   
So sieht die Wolle nach 32 Jahren aus, wenn sie offen, lose und ungeschützt oben auf der Decke aufgelegen ist.


     
Dieser Streifen war unter dem gezeigten ersten Sparren zur Außenwand hin, direkt zwischen Holzwolleplatte und Dachziegel eingelegt, er ließ sich nach unten wegziehen. Bei dieser sicher nicht optimalen Verlegeweise der Wolle lassen sich nach so vielen Jahren deutliche Anzeichen von Verschmutzung, Staub, Holzstaub und schwarzen Flecken erkennen, Flecken die eventuell Schwarzschimmel sein könnten oder auch nur eine unbekannte Verschmutzungen, die ich nicht einordnen kann, ich weiß es nicht. Auf den Bildern ist außerdem die noch isolierte Außenwand zu erkennen.



Es ist vergleichsweise beachtlich wie es dieser 13 Jahre alte Organismus von alleine schafft so lange so sauber zu bleiben, obwohl auch der schön den wüstesten Verschmutzungen ausgesetzt gewesen war.



25. Dezember 2008



Advent, Advent ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier - dann steht das Christkind vor der Tür.
Auch auf einer noch so kleinen Baustelle muss doch irgendwie ein Weihnachtsgefühl aufkommen, hierfür sind alle gerade vorhandenen technischen Hilfsmittel zu benutzen.

   
O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, Nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu sind deine Blätter!

O Feuchtigkeit, o Feuchtigkeit, Wie schwarz sind deine Schimmel!
Du wächst nicht nur zur Sommerzeit, Nein, erst recht im Winter, wenn es schneit.

Die 2 cm Isolierung unter den Wänden ist jetzt entfernt, zum Glück war fast kein Schimmel darunter, der Raum wurde diesbezüglich auch nur selten genutzt, nur wenig mit Feuchte beatmet oder mit Blumen zum Gewächshaus umfunktioniert, die zugige nie gut schließende Tür verhinderte auch ihren Teil. Normalerweise ist es immer eine ganz besondere Überraschung irgendwelche Verkleidungen an Außenwänden abzunehmen oder einen an einer Außenwand stehenden Schrank mal vorzuziehen, bei manchen neuzeitlichen Muffburgen ist das ein leckerer Spaß, hingegen bei diesem alten Schloß liegt die Toleranz für Sündenfälle schon deutlich höher. Das Tragische dabei ist, ich war noch selber dabei als sie begannen wurden, aber so ist es halt wenn man keine Ahnung hatte wie wir damals, heute wissen wir's besser, das Schlimme daran ist, dass es einem nur niemals jemand sagte.



Zu diesem Thema gibt es nun mal ein kleinen Bonusbericht, das Bild gehört ausdrücklich nicht zu diesem bisherigen beschriebenen Gebäude, das wäre eine Beleidigung, um die Sache für den Leser noch besser abzugrenzen erfolgt diese Bildbeschreibung in der Schrift Courier:

Dieses Bild stammt aus einer sogenannten Muffburg, klick auf's Bild




Wieder zurück zum Thema Laborumbau:

Die Haftung dieser alten gelben Farbe auf dem saugfähigen Gips ist grandios, die ist so was von gut und tief ins Trägermaterial eingesaugt, da hilft nur noch zerstörerisches Kratzen der übelsten Sorte, dazu ist sie noch bockehart. Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich streiten, über eine gelbe Farbe mit roter Tapete auch, das passte aber ganz gut ins Lebensgefühl der damaligen Zeit aus den Siebziger Jahren, da waren schließlich sogar teuerste Autos in den buntesten Farben lackiert, die Hosen waren unten weiter als oben und die Schuhe aus einem halben Ster Holz gefertigt.  Der Mensch macht immer wieder jeden Blödsinn auf's neue begeistert mit. Derartige Farbkombinationen sind ein Greuel für bestimmte Generationen, wenn ich's mir recht überlege hatten sie nicht ganz unrecht mit ihrem Gemecker.


 
Der Fenstersturz ist jetzt mal grob vorbereitet fürs neu verputzen, das Fenster üblicherweise mit Schaum gedichtet. Was passiert eigentlich wenn sich der Schaum mit Wasser vollsäuft, wie schnell geht die da wieder raus? Ich schneid sie raus und füll die Fuge mit Kalkputz.



     
Auch auf der rechten Zimmerhälfte wurde nun die alte Wolle entfernt., sie ließ sich leider weder nach oben oder nach unten herausziehen, Nägel von der Dachziegellattung herhinderten ein einfaches herausziehen, auch war sie noch an einigen Stellen festgetackert. Kurzerhand entschlossen einen Teil der Wand rauszuhauen damit sie zugänglich wird. Eine sehr appetitliche Angelegenheit diese Arbeiten.

27. Dezember 2008

 
Zu sehen nun die auch rechts geöffnete Zimmerseite mit entfernter Wolle. An der Decke wird die Isoliertapete entfernt, der Kleber dazu ist sehr hart und geht kaum weg, er reißt beim Entfernen ganze Gipsstücke mit von der Decke runter. Über der isolierenden Tapete befindet sich noch eine dünne Korktapete.


 
Da haben wir einen entdeckten Schädlingsbefall im Randbereich eines Sparrens auf der rechten Zimmerseite. Man konnte ohne viel Mühe das abdeckende Stückchen Holz nach oben abziehen und sieht die Frasgänge. Habe leider keine Ahnung was das für ein Vieh war. Befallen ist scheinbar nur die Ecke vom Sparren, die eindeutig ein Splintholz war. Mal sehen ob sich da im Frühjahr irgendwas daran tut.


 
Siehe da, beim Beobachten des Frasschaden am Balken da läuft doch tatsächlich ganz langsam und gemütlich ein Viech an der Schadensstelle vorbei, mit geeignetem Werkzeug sofort erledigt und ab in eine Filmdose zur späteren Zuordnung, dachte schon das war der Holzschädling persönlich. Nach dem Bildervergleich, sehr wahrscheinlich handelte es sich aber nur um eine Graue Gartenwanze, die es sich zur Überwinterung auf dem Dachstuhl gemütlich gemacht hat. Aber sie war zur falschen Zeit am falschen Ort.


04. Januar 2009

      
An den Wanden wird der Gipsputz entfernt, der ist so glatt kein Putz würde vernünftig drauf halten. Da die Deckschicht Kalk sein soll ist mir das Durcheinander an Putzen zu groß, daher runter damit, der grobe Grundputz bleibt drauf.


05. Januar 2009

   
Mit dem Heißluftfön wurde die Farbe am Türrahmen entfernt, das ging recht leicht. Bein nachfolgenden Schleifen mit dem Bandschleifer leider festgestellt, dass der darunter liegende klare Lack tief ins Holz eingedrungen war und beim Anschleifen sich nicht abtragen läßt sondern nur weich wird. Der beim Schleifen warm und weich werdende Lack verstopft die Schleifstruktur des Schleifbandes, keine Chance damit. Leider erst gemerkt als schon die ganze Türe mit dem Heißluftfön bearbeitet war.
Eine sonderliche Lust mit Abbeizer dran zu gehen habe ich nicht, da auch der nicht den Lack vollständig aus der Tiefe ziehen kann. Im Prinzip hilft nur vielmaliges Abbeizen mit anschließenden tiefem Schleifen. Aus der Traum von der Tür im Naturlook. Die ganze Aktion die Tür wieder herzurichten ist mir aber zu blöde, eine neue einfache Massivholztür aus Fichte zu kaufen geht tausendmal schneller und kostet mit Zargen ca. 200 Euro. Das tolle an der lackbehandelten Tür ist, der Spermüll nimmt behandelte Hölzer nicht mit, d.h. man kann auch noch diesen Suff selber auf die Deponie fahren und dafür noch bezahlen für dieses "Belastete Altholz". Da sieht man mal, die sogenannten Bauwunderwerkstoffe, hinterher wenn's an den Abriss geht ist vieles von dem Zeugs Sondermüll. Das kommt davon wenn man immer alles anmalen muss, (hier unötigerweise) anstatt Natur zu lassen, hinterher kommt das kleine Galama.
An den losen und brüchigen Stellen wird der ganze Putz entfernt. Manche der Atemschutzmasken haben sich ordentlich verschmutzt, bei Aufräumarbeiten sind Masken besonders lohnenswert.


24. Januar 2009

   
Die Müllsäcke zeigen noch die letzte Fuhre an Wolle für die Deponie. Der Elektroschaber leistet vorzügliche Dienste beim Putzentfernen, zusammen mit einem Hartmetallmesser geht das ausreichend zügig und schonend für den restlichen Untergrund, der an der Wand verbleiben soll, dafür ist der Schaber ist besser als Meißeln irgendeiner Art. Klar eine Putzfräse geht bestimmt noch schneller und besser, bringt halt nur was wenn man eine hat. Die ganze Wand ist nun beinahe putzfertig.


28. Januar 2009

     
Das ist ein Wasserfilterstaubsauger, der den Schmutz durch ein Wasserbad hindurch zieht, der Restschmutz bleibt in zwei nachfolgenden Filter mit hohem Prozentsatz hängen. Es ist ein Allergiker Staubsauber, der aber durchaus für solche groben Baustellenarbeiten missbraucht werden kann. Ich bin zwar kein Allergiker, was aber für die gut ist, kann mir auch nicht schaden. Sein Vorteil ist neben der der hohen Reinheit der ausblasenden Luft der Wasserbehälter der einfach ausgeschüttet werden kann, Staubsaugerbeutel sind nicht erforderlich. Der zweite Lamellefilter an dem klebt öfters der durchs Wasser gelangende Reststaub, er kann aber mit Wasser gereinigt werden, da er hierfür ausgelegt ist. Der letzte Filter ist ein HEPA Feinstaub Filter und bleibt lange sauber. Das Wasser muss nach jedem Saugen ausgeleert werden, man gewöhnt sich daran, es geht zügig, die Zeit hierfür ist einzuplanen, wenn man nur 20 Sekunden schnell was saugen muss, dann nervt es extra den Behälter füllen zu müssen, bei längerem Saugen aber tut man es gern. Der Wassersauger ist nach meinem Empfinden von der Saugleistung einem gleich großen Papierbeutel Sauger unterlegen, aber immer noch ausreichend stark. Das Saugen der Baustelle mit diesem Teil macht richtig Spaß.

Mit der Saugbürste wird hier der Staub von den Ziegeln, der Lattung und dem Gebälk abgesaugt. Mit diesem Sauger werden auch die letzten an den Balken klebenden Wollereste abgesaugt. Das Ergebnis der Saugaktion ist rechts in der Wasserbrühe zu sehen. Es ist jedesmal eine vom technischen Standpunkt aus betrachtete Freude sich das Ergebnis schwimmend anzusehen, da saugen sogar Männer gern.

31. Januar 2009

     
Das linke Bild zeigt nun wo gesaugt werden muss direkt unter dem Giebel, es ist eine wahre Freude da oben rein zu klettern und stundenlang zu saugen Da oben einzuklettern macht man nur mit viel Begeisterung zur Sache, wenn man das in Auftrag geben würde?
Das zweite Bild zeigt die gereinigten Holzwolleplatten, das liegt nun oben  rauf kein Staub, Ziegelreste, Holzstückchen, Wollereste, Wespennester und allerlei, auch die Balken sind abgesaugt - Es ist beachtlich was sich da alles mit den Jahren so ansammelt, wer nur neu baut glaubt das nicht. Der ganze Staub ist aber auch ein Beweis dafür, dass immer gut frische Luft durch diese Ziegelritzen strömt und so für eine funktionierende Entfeuchtung sorgt, das ist die Lebensdauer des Holzes essentiell, mit diesem Wissen im Hintergrund saugt man gern von nun an alle paar Jahre alles ab.
Die Bilder vom Wasserbehälters zeigen den Dreck, der pro Sparrenabstand oben auf lag, schon beachtlich die schweren Dreckbestandteil sieht man gar nicht, sie liegen als 1cm hoher Bodensatz im Wasserbehälter. In dem kleinen Giebel geht die Arbeit nur mit Atemschutzmaske, die zwar gefilterte Ausblaseluft des Sauger wirbelt einiges an noch liegendem Staub auf, man sieht hinterher entsprechend aus.

Wiederaufbau - Teil 2
Wiederaufbau - Teil 3
Wiederaubau - Teil 4
Wiederaubau - Teil 5
Wiederaubau - Teil 6


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